Lebensdaten
1882 – 1968
Geburtsort
Düsseldorf
Sterbeort
Tutzing/Starnberger See
Beruf/Funktion
Pianistin
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 118587552 | OGND | VIAF: 12494112
Namensvarianten
  • Hoogstraten, Elly van (verheiratete)
  • Allais, Elly (verheiratete)
  • Ney, Elly
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Zitierweise

Ney, Elly, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118587552.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Jakob (1852–1916) aus kleinbäuerl. Fam. in Schwarzenholz b. Saarwellingen, Feldwebel in D., seit 1887 Standesbeamter in Bonn;
    M Anna Friederike (1854–1931), Musiklehrerin, T d. Tischlermstr. Mathias Anton u. d. Maria Anna Elisabeth Vos (1819- um 1904 ?) aus Münster (Westfalen), Pianistin u. Musiklehrerin;
    1) Schlangenbad (Taunus) 1911 ( 1927) Willem van Hoogstraten (1884–1965), aus Utrecht, Geiger, Dirigent, Prof., Dr. h. c. (s. Riemann mit Erg.bd.; Munzinger), 2) 1928 ( 1928) Paul F. Allais (1895–1990), Kohlenbergwerksdir. in Chicago;
    1 T aus 1) Eleonore Baldauf-van Hoogstraten (* 1918), Schausp. (s. W, L).

  • Biographie

    N. erhielt in früher Jugend Klavierunterricht bei der Mutter und wurde später durch den Bonner Musikdirektor Leonhard Wolff gefördert. 1893 trat sie in das damals von Franz Wüllner geleitete Konservatorium in Köln ein und wurde Schülerin von Isidor Seiß. Mit dem Klavierpreis des Mendelssohn-Wettbewerbes in Berlin ausgezeichnet (1900), vollendete sie ihre Ausbildung seit 1903 in Wien bei Theodor Leschetizky und in der Meisterklasse des Liszt-Schülers Emil Sauer. Einen Lehrauftrag am Konservatorium Köln gab sie aufgrund wachsender Konzertverpflichtungen im In- und Ausland 1906 wieder auf. In der Folgezeit wurde sie als Interpretin der klassisch-romantischen Klavierliteratur rasch berühmt. 1911 konzertierte sie zusammen mit Pablo Casals erstmals in London, 1913 mit ihrem Mann Willem van Hoogstraten in St. Petersburg. Mit ihm und dem Cellisten Fritz Reitz (1885–1969) gründete N. 1914 ihr erstes Trio. 1921 folgte sie einer Einladung in die USA; bis 1930 pendelte sie in reger Konzerttätigkeit zwischen den Kontinenten. Nach Deutschland zurückgekehrt, widmete sie sich in ihrem zweiten Trio (seit 1931) mit dem Cellisten Ludwig Hoelscher (1907–96) und dem Geiger Wilhelm Stroß (1907–66) verstärkt der Kammermusik. An der Gründung und Organisation der Beethoventage in Bonn hatte sie entscheidenden Anteil. Ihren Wohnsitz nahm N. damals in Tutzing am Starnberger See. 1939 erhielt sie einen Ruf an das Mozarteum Salzburg und leitete hier bis 1945 eine Klavierklasse und jährliche Sommerkurse. Ihre Konzerttätigkeit|setzte N. bis zu ihrem Tode fort, wobei das Klavierwerk Beethovens zunehmend zum Zentrum ihres Wirkens wurde.

    Überzeugt von der ethischen Sendung der Musik und der Kraft der musikalischen Botschaft in den Werken der großen Meister, spielte N. bevorzugt vor der Jugend und in Schulen, während des 2. Weltkriegs auch wiederholt in Lazaretten und für die Soldaten an der Front, was ihr nach 1945 verschiedentlich zum Vorwurf gemacht wurde. Zu Beginn ihrer Karriere als Nachfolgerin der legendären Pianistin Teresa Carreño gefeiert, erwarb sich N. besonders durch ihre verinnerlichte Beethoven-Interpretation, die Virtuosität und Anschlagskultur ganz in den Dienst des geistigen Ausdrucks stellte, bleibenden Ruhm.|

  • Auszeichnungen

    Mendelssohn-Preis (Berlin 1901);
    Ibach-Preis (Köln 1902);
    Ehrenbürgerin Bonn (1927) u. Tutzing (1952).

  • Werke

    Ein Leben f. d. Musik, 1952 (mit J. M. Wehner, 2. Aufl. u. d. T.: Erinnerungen u. Betrachtungen, Mein Leben aus d. Musik, 1957, P);
    Briefwechsel mit W. van Hoogstraten, Bd. 1 (1910-26), hg. v. E. van Hoogstraten unter Mitarb. v. B. Lischke, 1970.

  • Literatur

    H. Schindler, E. N., 1957;
    R. Sietz, in: Rhein. Musiker, I, 1960, S. 184-86;
    F. Herzfeld, E. N., 1962;
    E. van Hoogstraten (Hg.), Worte d. Dankes an E. N., 1968 (P, Diskogr);
    H. Vogel, Aus d. Tagebüchern v. E. N., 1979;
    K. Wagner, Das Mozarteum, Gesch. u. Entwicklung e. kulturellen Institution, 1993;
    Klimesch (P);
    Nassau. Biogr.;
    MGG mit Suppl.bd.;
    Riemann mit Erg.bd.;
    New Grove.

  • Autor/in

    Marion Brück
  • Zitierweise

    Brück, Marion, "Ney, Elly" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 194-195 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118587552.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA