Lebensdaten
1908 – 1988
Geburtsort
Salzburg
Sterbeort
Salzburg
Beruf/Funktion
Felsmechaniker
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118585096 | OGND | VIAF: 109528599
Namensvarianten
  • Müller-Salzburg, Leopold
  • Müller, Leopold
  • Müller, L.
  • mehr

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Zitierweise

Müller-Salzburg, Leopold, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118585096.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Dr. Eugen Müller, Germanist, Gymnasialprof. in S., Komp. u. Dirigent e. Laienorchesters;
    M N. N.; Verwandter Gerd Müller, Leiter d. Hochbauamtes im Magistrat in S.

  • Biographie

    Nach dem Bauingenieurstudium an der TH Wien 1926-32 und der Promotion in Geologie 1933 sammelte M. zunächst 16 Jahre lang als Bauleiter Erfahrungen beim Bau von Straßen (u. a. Großglockner-Hochalpenstraße), Tunnels und Wasserkraftwerken; u. a. war er 1946-48 Oberbauleiter am Kraftwerk Kaprun. Ein erster Versuch 1946, das Bauen in und mit Fels aus der mehr beschreibenden Geologie in eine praktische Ingenieurgeologie und Felsmechanik weiterzuentwickeln, stieß bei den Vertretern der klassischen Mechanik, u. a. an der TH München, auf Skepsis. Daher gründete M. zusammen mit 15 Geologen, Geophysikern, Berg- und Bauingenieuren 1951 den „Salzburger Kreis“ der Geomechanik. Daraus entwickelte sich die Österr. Gesellschaft für Geomechanik und 1962 die International Society for Rock Mechanics, deren erster Präsident M. wurde. Als Ingenieurkonsulent für Geologie und Bauwesen mit einem 1948 gegründeten Ingenieurbüro war M. als Entwurfsverfasser und Berater für Talsperren, Tunnel- und Kraftwerksbauten international tätig.

    Seit 1960 führte M. Forschungsarbeiten in einer eigenen Versuchsanstalt für Felsmechanik in Salzburg durch. 1965-76 leitete er mit einer Sonderprofessur die Abteilung Felsmechanik an der Univ. Karlsruhe. Er konnte dabei seinen integrativen Forschungsansatz zum besseren Verstehen des Verhaltens von Fels auf vier Wegen umsetzen: über das Laborexperiment an Prüfkörpern, über den Modellversuch mit äquivalenten Materialien, über in-situ-Messungen im Gebirge und mit Hilfe von Modellrechnungen. Zunächst war M. von der Mathematisierbarkeit von Naturbeschreibungen fasziniert, doch schwand im Laufe der Jahre sein Zutrauen in die Berechenbarkeit von Gebirgsstrukturen. Er trat daher für einen stärker induktiven Weg zu wissenschaftlichen Erkenntnissen ein, der den beobachtbaren Tatsachen Vorrang vor theoretischen Interpretationen einräumte. Damit stellte sich M. auf die Seite der angewandten Gebirgsmechanik und kritisierte rein theoretische Ansätze. Er betonte die Bedeutung des sinnlich Wahrnehmbaren im Sinne Goethes und knüpfte an das ganzheitliche Denken von Paracelsus an, wonach allenthalben Makro- und Mikrokosmos ineinanderwirken. M. war Gründungsmitglied der Internationalen Paracelsus-Gesellschaft und hat manche Beiträge zu Paracelsus und dessen Ansichten über die Gesteine und Gewässer der Erde verfaßt.|

  • Auszeichnungen

    Baurat h. c. (1963);
    Dr. mont. h. c. (Leoben 1965);
    Rock Mechanics Award (1971);
    Wissenschaftspreis d. Stadt Salzburg (1977);
    Carl-Friedrich-Gauß-Medaille d. Braunschweig. Wiss. Ges. (1983);
    Ehrenbürger v. Salzburg (1985).

  • Werke

    u. a. Der Felsbau, Bd. 1: Theoret. T., Felsbau üb. Tage, T. 1, 1963, Bd. 2: Felsbau üb. Tage, T. 2, Gründungen, Wasserkraftanlagen, 1992, Bd. 3: Tunnelbau, 1978;
    Geomechanik, Wege u. Entwicklungen e. jungen Wissenschaft, in: Berg- u. Hüttenmänn. Mhh. 110, 1965, S. 148-56;
    Baugeol. d. Festgesteine – Felsbaumechanik, in: Grundbautaschenbuch I, 1971, S. 1-54. – Zahlr. Patente.

  • Literatur

    FS L. M.-S. z. 65. Geb.tag, 1974;
    H. Duddeck, Laudatio auf L. M., in: Felsbau 1, 1983, S. 92-95 (P).

  • Autor/in

    Heinz Duddeck
  • Zitierweise

    Duddeck, Heinz, "Müller-Salzburg, Leopold" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 508-509 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118585096.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA