Lebensdaten
1858 – 1942
Geburtsort
Werschetz (Banat)
Sterbeort
Werschetz (Banat)
Beruf/Funktion
Heimatforscher ; Archäologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118582488 | OGND | VIAF: 49371305
Namensvarianten
  • Milleker, Felix
  • Mileker, Bódog
  • Mileker, Feliks
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Zitierweise

Milleker, Felix, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118582488.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Die Vorfahren stammen vermutl. aus d. Kärntner Mölltal, einer kam als Bergmann 1723 üb. Schwaz (Tirol) zunächst nach Maidanpek in Nordost-Serbien (damals unter österr. Herrschaft) u. von dort üb. d. Bergwerksort Orawitza 1763 ins kaiserl. Banat, das z. Z. d. Geburt M.s zum kurzlebigen österr. Kronland „Serb. Wojwodschaft u. Temescher Banat“ gehörte. – V Johann, Nagelschmied;| M N. N.;
    Anna Gettmann;
    S Rudolf (1887–1945), 1914-44 Prof. f. Geogr. an d. Univ. Debreczin (Ungarn), Mitgl. d. Ungar. Ak. d. Wiss., Hrsg. ungar. Zss. (s. L).

  • Biographie

    Als M. 1877 an der Szegediner Lehrerbildungsanstalt (die deutsche zu Werschetz war geschlossen worden) die Befähigung zum Lehramt an ungar. und deutschen Volksschulen erwarb, war das Banat bereits ungarisch, der deutsche Unterricht an höheren Schulen völlig eingestellt. 1878-83 war M. Volksschullehrer im Banater Städtchen Weißkirchen, wo er das Städtische Museum aufbaute. 1883 wurde er in seine Vaterstadt Werschetz berufen und anschließend in mehreren Sommerkursen an der Univ. Budapest zum Archäologen ausgebildet. 1894 wurde er Kustos am neubegründeten Städtischen Museum zu Werschetz, wo er bis 1942 tätig war. Es umfaßte 1940 allein 121 089 archäologische Objekte, wovon M. die allermeisten im Laufe der Jahrzehnte selbst zutage gefördert hatte.

    1886 erschien M.s umfangreiche zweibändige „Geschichte der Kgl. Freistadt Werschetz“, auch nach heutigen Maßstäben ein Standardwerk. Symptomatisch für sein Bemühen um Objektivität und Ausgleich zwischen den Volksgruppen ist die gleichzeitige Ausgabe dieses Werkes in ungar. und serb. Sprache. In den folgenden Jahrzehnten verfaßte M. noch 73 weitere Stadt- und Ortsgeschichten sowie lokalgeschichtliche Studien. Aus seinen über 300 Veröffentlichungen ragen seine „Historische Landeskunde Südungarns“ (1915, ungar.) und seine „Vorgeschichte des Banats“ (in: „Starinar“ 12-15, 1937-40) heraus. 1921-41 gaberaus Eigenmitteln 73 Hefte der Schriftenreihe „Banater Bücherei“ heraus, die als Materialsammlung vor allem für die Kulturgeschichte der Donauschwaben von Bedeutung sind. Als Archäologe erreichte M. hohen wissenschaftlichen Rang; 1908 war er Mitbegründer der „Deutschen Gesellschaft für Vorgeschichte“ in Berlin. 1893-1935 führte er systematische Grabungen in seiner Heimat durch. Von besonderer Bedeutung ist sein Fundkataster für das Banat, der 1897-1909 in ungar. Sprache erschien.|

  • Auszeichnungen

    Ehrenurkunde d. Dt. Auslands-Inst. Stuttgart (1928);
    Prinz-Eugen-Preis d. Johann Wolfgang v. Goethe-Stiftung Wien (1942).

  • Werke

    Weitere W u. a. Steinzeitl. Funde v. Potporanj b. Vršac, 1934;
    Gesch. d. Banater Mil.grenze, 1764–1873, 1926;
    Gesch. d. Deutschen im Banat v. d. ältesten Zeiten bis z.J. 1717, 1927;
    Der Anfang d. Einwanderung d. Deutschen ins Banat, 1716–22, 1939;
    Gesch. d. Stadt Pančevo, 1925;
    Gesch. d. Stadt Bela Crkva (Weißkirchen) im Banat, 1355–1918, 1927;
    Gesch. d. Gewerbes im Banat, 1717–1919, 1941;
    Kulturgesch. d. Deutschen im Banat, 1930;
    Gesch. d. Buchdrucks u. d. Zeitungswesens im Banat, 1769–1922, 1926;
    Gesch. d. dt. Theaters im Banat, 1937.

  • Literatur

    R. Huß, in: Dt.-ungar. Heimatbll. (Budapest) 1, 1929, S. 166-69;
    K. Willvonseder, F. M. (1858-1942) u. sein literar. Schaffen, 1953;
    A. Scherer, F. M. (1858-1942), Persönlichkeit u. Werk d. Archäologen, Polyhistors u. Schöpfers d. Städt. Mus. zu Werschetz (Banat), 1983 (P);
    Magyar életrajzi lexikon II, 1967;
    ÖBL;
    A. P. Petri, Biogr. Lex. d. Banater Dt.tums, 1992. – Zu Rudolf: Scherer (s. o.), S. 23-25;
    Petri (s. o.).

  • Autor/in

    Anton Scherer
  • Zitierweise

    Scherer, Anton, "Milleker, Felix" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 511-512 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118582488.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA