Lebensdaten
1889 – 1971
Geburtsort
Mauersberg (Erzgebirge)
Sterbeort
Dresden
Beruf/Funktion
Kirchenmusiker ; Kreuzkantor
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 118579177 | OGND | VIAF: 42029344
Namensvarianten
  • Mauersberger, Rudolf
  • Mauersberger, Rudolph

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Zitierweise

Mauersberger, Rudolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118579177.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Oswald (1856–1930), Lehrer u. Kantor in M., S d. Karl Gotthilf (1828–98), Gutsbes. u. Maurer in Mildenau, u. d. Christiane Wilhelmine Neubert (1832–99) aus Mildenau;
    M Lina (1860–1948) aus Lauterbach. T d. Friedrich Moritz Schönherr (1841–1910) aus Niederlauterstein, u. d. Hanna Christliebe geb. Schönherr (1839–1908) aus Lauterbach; B Erhard (1903–82), Gründer d. Thüringer Kirchenmusikschule in Eisenach 1930, Thomaskantor in Leipzig 1961-72 (s. MGG 16; Riemann); – ledig.

  • Biographie

    M. besuchte nach Beendigung der Schulausbildung bei seinem Vater 1903-09 das Lehrerseminar in Annaberg, an dem er auch Klavier, Orgel, Violine und Violoncello lernte. Dann mußte er für ein Jahr als Soldat nach Leipzig, ehe er eine Hilfslehrerstelle in Mildenau antrat. 1912 nahm M. in Leipzig bei Karl Straube Orgel- und bei Robert Teichmüller Klavierunterricht. Für seine ersten Kompositionen erhielt er den Arthur-Nikisch-Preis. Im Frühjahr 1914 legte M. seine Examen ab und wurde nach Lyck (Masuren) berufen. Der baldige Kriegsbeginn brachte ihn 1915-18 nach Bad Lausick zur Leitung der Militärmusik, nach Kriegsende konnte er seine Studien in Leipzig fortsetzen, bis er 1919 die Organistenstelle der ev. Gemeinden in Aachen erhielt. Als Dirigent des von ihm gegründeten Kinderchores und des Bachvereins sowie als Cembalist und Organist am Städtischen Konzerthaus erwarb er sich einen guten Ruf. Auf Empfehlung von Straube wurde M. 1925 Landeskirchenmusikwart der thüring. Landeskirche und Kantor an St. Georgen in Eisenach. Seinem Chor-ideal folgend, baute er aus Knaben- und Jünglingsstimmen den Kirchenchor auf. Die Einführung eines neuen Gesangbuches mit dem dazu erarbeiteten Choralbuch (1927) waren seine Anteile bei der Förderung eines neuen Singens.

    1930 berief der Rat der Stadt Dresden M. zum 25. Kreuzkantor als Nachfolger von Otto Richter. In diesem Amt wirkte er bis zu seinem Tode. Durch seine musikpädagogischen Fähigkeiten und mit der Verwirklichung seines Chorstiles brachte M. den Dresdener Kreuzchor auf die künstlerische Höhe, die dessen Weltruf begründete. Dabei widmete er seine Aufmerksamkeit besonders dem Werk von Heinrich Schütz und den Kompositionen seiner Zeit. Distler, Thomas, David und Pepping standen auf den Programmen, aber auch Raphael und Mendelssohn, deren Werke in der Zeit des Dritten Reiches nicht erwünscht waren.

    Auch mit seinen eigenen Kompositionen bereicherte M. das Repertoire des Kreuzchores. Es ging ihm dabei um die Verbindung von theologischer Grundlage, liturgischer Beziehung und musikalischer Form. Er leistete einen wesentlichen Beitrag zur liturgischen Standortbestimmung der ev. Kirchenmusik. In seinen weltlichen Kompositionen|bezog er erzgebirgische Traditionen in großem Umfange mit ein.|

  • Auszeichnungen

    Nat.-Preis d. DDR, 1950;
    Dr. paed. h. c. (Humboldt-Univ. Berlin 1954);
    D. theol. (Marburg 1959).

  • Werke

    Chorkomp.: Geistl. Gesänge u. Motetten, 1919-1930;
    Komp. f. d. Christvesper d. Kruzianer, 1936-60;
    Zusammenstellung u. Kompositionen f. d. Christmette, 1936;
    Tag u. Ewigkeit, Zyklus, 1940-43;
    Weihnachtszyklus d. Kruzianer, 1946;
    Dresdner Te Deum, 1944/45, rev. 1963;
    Wie liegt d. Stadt so wüst, d. voll Volks war, 1948;
    Turmgesänge d. Kruzianer, 1946-61;
    Dresden, 1945-50;
    Lukaspassion, 1947;
    Dresdner Requiem, 1948, 1961;
    Geistl. Sommermusik, 1948;
    Erzgebirge, 1946-50;
    Der kleine Dresdner Weihnachtszyklus, 1944-46;
    Der kleine Jahrkreis, 1946-50;
    Das ist's aber, das ihr tun sollt, 1953;
    Die Seligpreisungen, 1953;
    Ev. Messe, 1954;
    Zusammenstellung u. Kompositionen z. Ostermette d. Kruzianer 1941, rev. 1954;
    Kritik d. Herzens 1958 (1963);
    Geh aus, mein Herz, u. suche Freud, Slg. geistl. Chorsätze f. vierstimmigen Chor a capella, 1976;
    Zahlr. weltl. Chöre u. Volksliedbearbeitungen.

  • Literatur

    E. H. Hofmann, Capella sanctae crucis. Der Dresdner Kreuzchor in Gesch. u. Gegenwart, 1957;
    dies., Der Dresdner Kreuzchor, 1957;
    dies., Kreuzchor anno 45, Ein Roman um d. Kantor u.s. Kruzianer, 1968;
    H. Böhm (Hrsg.), Kirchenmusik heute, Festschr. z. 70. Geb.tag R. M.s. 1959;
    E. H. Hofmann u. I. Zimmermann (Hrsg.), Begegnungen mit R. M., Dankesgabe e. Freundeskreises z. 75. Geb.tag d. Dresdner Kreuzkantors, 1964;
    I. Zimmermann, R. M., 1969;
    U. v. Brück (Hrsg.), Credo musicale, Festgabe z. 80. Geb.tag v. R. M., 1969;
    W. Roch, Der Kreuzkantor R. M. u. s. Ahnen, in: Genealogie 13, H. 3, 1976, S. 65-84;
    G. Schmiedel, Der Kreuzchor Dresden, 1979;
    H. John, Der Dresdner Kreuzchor u. s. Kantoren, 1982;
    Der Kreuzkantor im Spannungsfeld, in: SZ v. 7.2.1990;
    MGG 16;
    Riemann.

  • Autor/in

    Ulrich Schicha
  • Zitierweise

    Schicha, Ulrich, "Mauersberger, Rudolf" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 428-429 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118579177.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA