Lebensdaten
erwähnt 1491, gestorben 1503
Beruf/Funktion
Klosterreformer
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118579150 | OGND | VIAF: 56632525
Namensvarianten
  • Johann von Brüssel
  • Mombaer, Johann
  • Mauburnus, Johann
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Mauburnus, Johann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118579150.html [24.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Mauburnus: (Johann) Mombaer oder Johann von Brüssel genannt, bedeutender Klosterreformator aus dem Windesheimischen Kreise, war um die Mitte des 15. Jahrhunderts zu Brüssel geboren, erhielt aber zu Utrecht den vorbereitenden Unterricht für den von ihm erwählten geistlichen Stand und trat im Kloster St. Agnes bei Zwolle in den regulirten Orden ein. Bald zeichnete er sich durch Verstand und Herzensgaben besonders aus und wirkte in manchem|ihm von den Klosterbewohnern aufgetragenen Amte auf löbliche Weise. Dabei machte er sich in der Wissenschaft einen Namen. Sein „Venatorium Sanctorum ordinis Canonicorum regularium“ findet sich noch in zwei Handschriften der Burgunder Bibliothek zu Brüssel, unter Nr. 11816 (wo es fälschlich dem Michael de Riddere zugeschrieben ist) und Nr. 11973. Auch seine „Responsiones ad tria quae ordini Canonicorum regularium objiciuntur“ sind dort handschriftlich vorhanden (Nr. 858—861). In wiederholten Ausgaben erschien sein „Rosetum exercitiorum spiritualium“, Basel 1491 und 1504, Zwolle 1494, Paris 1510, Mailand 1603 und Douai 1620. Aber weit größere Bedeutung hatte er als Klosterreformator. 1497 war ein Parlamentsschreiben aus Paris nach Windesheim gekommen, gefolgt von einem erzbischöflichen Briefe, welches die Bitte enthielt, einige Klosterbrüder nach Frankreich zu senden zur Reformation der Abteien von St. Victor zu Paris, St. Severinus zu Chateau-Laudon und Anderer. Das General-Capitel sandte Johann M., Reinier Koetken und acht Andere nach Frankreich; im September trat er seine schwere Arbeit an. Trotz manchen Widerstandes harrte er aus und vollzog, als er Prior zu St. Severinus und nachher Abt von Notre-Dame zu Livry geworden war, in mehreren Klöstern die gewünschte Reformation. 1500 vereinigte er diese Klöster zu einer Congregation von St. Severinus, nachher von St. Victor genannt und stellte ihre Constitutionen nach dem Muster der Windesheimischen Regeln auf. Auch über die Benedictiner breitete er seine Reformationsarbeit aus und erwarb sich das Lob der gelehrtesten Männer seiner Zeit, wie Erasmus, Nicolaus de Hacqueville, Standonck, Rector der Pariser Universität und Anderer, mit welchen er Briefe wechselte. Leider starb er schon 1503, wie auch mehrere seiner Gehülfen der Ungesundheit dieser Abtei erlagen, welche daher das Sepulcrum Allemannorum genannt ward.

    • Literatur

      Vgl. Acquoy, Het Klooster Windesheim II Bl. 354 v. v., Pacquot III, p. 361—368, van Slee, De Kloostervereeniging van Windesheim Bl. 8, 121 v. v. 309, wie auch bei Glasius, Godgel. Nederl.

  • Autor/in

    van Slee.
  • Zitierweise

    Slee, Jacob Cornelis van, "Mauburnus, Johann" in: Allgemeine Deutsche Biographie 20 (1884), S. 683-684 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118579150.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA