Lebensdaten
1897 – 1978
Geburtsort
Potsdam
Sterbeort
Reith (Tirol)
Beruf/Funktion
General ; Politiker ; FDP-Abgeordneter
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118577344 | OGND | VIAF: 54276563
Namensvarianten
  • Manteuffel, Hasso von
  • Manteuffel, Hasso E. von
  • Manteuffel, Hasso Eccard von

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Zitierweise

Manteuffel, Hasso von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118577344.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Eccard (1863–1904), preuß. Hauptm., S d. Karl (1830–1911), preuß. Oberst, u. d. Luise v. Ravenstein;
    M Susanne (1874–1921), T d. Hermann Ende (1829–1907), Architekt, Geh. Reg.- u. Baurat, Prof., Präs. d. Ak. d. Bildenden Künste in Berlin (s. BJ VII, Tl.; ThB), u. d. Auguste Dickmann-Becker;
    Stief-V (seit 1908) Otto v. Stockhausen, Major;
    Rathenow 1921 Armgard (* 1903), T d. Tassilo v. Kleist (1860–1915), Fideikommißherr auf Hohennauen, Elslaake u. Schönholz (Westhavelland), u. d. Gertrud Triepcke (* 1874);
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    M. wurde seit 1908 im preuß. Kadettenkorps (Naumburg und Lichterfelde) erzogen. Seit April 1916 Leutnant im Husaren-Rgt. v. Zieten (Brandenburg) Nr. 3, eiferte er fortan dem Namenspatron dieses Regiments nach. Der erfolgreiche und bekannte Turnier- und Rennreiter war 1924-30 Adjutant des 3. (preuß.) Reiter-Rgt. in Rathenow, Eskadronchef hier und später in Bamberg (1930–32). Früh trat er zur motorisierten Truppe (Kradschützen) über, auf die er als ideenreicher, überaus energischer, stets unkompliziert denkender Troupier viel unbekümmerten Reitergeist und Entschlußfreude übertrug. Zu Kriegsbeginn Oberstleutnant, wurde M. in rascher Folge zum General der Panzertruppe befördert. Kurze Zeit (Anfang 1943) in Nordafrika, meist jedoch an der Ostfront (Kommandeur der 7. Panzer-, seit Febr. 1944 der Panzergrenadier-Division „Großdeutschland“), war er seit September 1944 Armee-Oberbefehlshaber (5., dann 3. Panzer-Armee). Er zeichnete sich gleichermaßen im Angriff wie in der beweglichen Verteidigung, in den Abwehrkämpfen der zweiten Jahreshälfte 1944 an der Westfront und in den letzten Kriegswochen in Pommern und an der Oderfront aus (Februar 1945 Brillanten zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub und Schwertern).

    Nach brit. Kriegsgefangenschaft (bis Dezember 1947) ergriff M. mit dem ihm eigenen Elan und auch hier ausgeprägtem Ehrgeiz einen kaufmännischen Beruf. Er wurde Prokurist in einer Metallwarenfabrik in Neuß b. Düsseldorf. In der Diskussion um einen westdeutschen Verteidigungsbeitrag sehr engagiert, forderte er als dessen Kern Ende 1949 „30 Divisionen von höchster Kampfmoral und Erfahrung“. Dem Deutschen Bundestag gehörte M. in der Wahlperiode 1953-57 als Abgeordneter zunächst der FDP an. Nach Spaltung der Fraktion Anfang 1956 (u. a. wegen des Regierungswechsels in Düsseldorf) war er kurze Zeit stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Freien Volkspartei (FVP), die sich im März 1957 der DP anschloß. In seiner regen parlamentarischen Arbeit war er vor allem an Fragen der sozialen Sicherung der ehemaligen Soldaten, der Flüchtlinge und Heimkehrer und in allen Angelegenheiten der Verteidigung interessiert; M., der vorübergehend seine Reaktivierung als Soldat erwog, gilt als Schöpfer des Begriffs „Bundeswehr“. Die kritische Durchdringung der von ihm selbst erlebten deutschen Militärgeschichte lag ihm allerdings fern. So reduzierte sich für ihn das ethische Problem des 20. Juli 1944 schlicht auf die Einteilung der Wehrmacht in „Eidhalter“, zu denen er sich zählte, und „Eidbrecher“. Im August 1959 wurde M. zu einer Gefängnisstrafe von eineinhalb Jahren wegen Totschlags verurteilt, da er im Januar 1944 unter Berufung auf einen „Führerbefehl“ einen Soldaten wegen „Feigheit vor dem Feind“ hatte erschießen lassen. Nach viermonatiger Haft im Juni 1961 begnadigt, zog sich M. nach Diessen am Ammersee zurück.

  • Werke

    Reiter-ABC f. Schützen u. Felddienst, ²1934;
    Die Schlacht in d. Ardennen 1944–45. in: H. A. facobsen u. J. Rohwer, Entscheidungsschlachten d. Zweiten Weltkrieges, 1960;
    Bearb.:
    Die 7. Panzer-Division im Zweiten Weltkrieg, Einsatz u. Kampf d. „Gespenster-Division“ 1939-45, 1965;
    Die 7. Panzer-Division 1939–45, Die „Gespenster-Division“, 1978.

  • Literatur

    B. H. Liddell Hart, Die Strategie e. Diktatur, Aufstieg u. Fall dt. Generale, 1948;
    F. W. v. Mellenthin, Panzerschlachten, Eine Studie üb. d. Einsatz v. Panzerverbänden im Zweiten Weltkrieg, Unter Mitarb. v. R. Stoves, 1963;
    ders., Dtld.s Generale d. Zweiten Weltkriegs, 1980;
    F. Kurowski, Dt. Offiziere in Staat, Wirtsch. u. Wiss., Bewährung im neuen Beruf, 1967;
    J. v. Schaulen, H. v. M., Panzerkampf im Zweiten Weltkrieg, 1983 (P);
    H. Scheibert, Die Gespenster-Division, Eine Dt. Panzer-Division (7.) im Zweiten Weltkrieg, o. J.

  • Autor/in

    Georg Meyer
  • Zitierweise

    Meyer, Georg, "Manteuffel, Hasso von" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 92 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118577344.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA