Lebensdaten
1885 – 1953
Geburtsort
Emmerich/Rhein
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Komponist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118567713 | OGND | VIAF: 61732271
Namensvarianten
  • Künneke, Eduard
  • Künneke, Eduard
  • Künnecke, Eduard
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Künneke, Eduard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118567713.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus westfries.-westfäl. Fam.;
    V Edmund Johs., aus Groningen, Kaufm. in E.;
    M Sophie Henriette Niehaus, aus Ibbenbühren;
    1) 1909 Marga Polkowski, 2) 1920 Katharina Garden (1878–1967);
    T Evelyn (* 1921), Schlagersängerin.

  • Biographie

    K.s musikalisches Talent fiel bereits während der Gymnasialjahre auf; fast autodidaktisch bildete er sich zum Pianisten aus. Nach dem Abitur studierte er 1903-05 an der Berliner Musikhochschule und wurde 1906 Meisterschüler von Max Bruch an der Akademie der Künste. Schon in diesen Jahren befaßte er sich besonders mit der Komposition, machte sich aber auch mit der musikalischen Praxis vertraut. Als Klavierbegleiter, Dirigent, Lehrer, Instrumentator von Werken anderer Komponisten und als musikalischer Leiter einer Schallplattenfirma wurde er vielseitig tätig. 1907-11 war er Chordirektor am Neuen Operettentheater Berlin und Kapellmeister am Deutschen Theater (unter Max Reinhardt), für das er auch eine Bühnenmusik zu Goethes Faust II schrieb. 1909 errang er seinen ersten großen Bühnenerfolg mit der Oper „Robins Ende“. Dem folgte mit „Cœur As“ (Dresden) seine zweite, allerdings weniger beachtete Oper. Richard Strauss, Ernst v. Schuch und Paul Scheinpflug förderten als Dirigenten sein Schaffen. Während des 1. Weltkriegs war K. Militärmusiker, bis er 1917 als Kapellmeister an das Friedrich-Wilhelmstädtische Theater in Berlin kam. Ein besonderer Erfolg war 1919 das Singspiel „Das Dorf ohne Glocke“. Noch im selben Jahr nahmen 14 Bühnen das Werk in ihren Spielplan auf. In der Folgezeit wandte sich K. fast ausschließlich der Operette zu. Schon das dritte der seit 1920 entstehenden Bühnenwerke, „Der Vetter aus Dingsda“, brachte ihm weltweiten Erfolg. Zu seinen berühmtesten Stücken gehören ferner „Lady Hamilton“, „Liselott“, „Glückliche Reise“, „Lockende Flamme“ und „Herz über Bord“. Seine glückliche melodische Erfindungsgabe, satztechnisches Können und meisterliche Beherrschung der instrumentalen und vokalen Kunstmittel sicherten ihm eine künstlerische Sonderstellung im Kreis der Operetten- und Singspielkomponisten seiner Zeit. Als einer der ersten nahm er auch amerikan. Tanzrhythmen in seine Werke auf, wie z. B. in „Tänzerische Suite“ (1929), deren Concerto-grosso-Form er eine Jazzband als Concertino einfügte. Während eines Aufenthalts in den USA (1925–26) hat er für New Yorker Theater drei Operetten komponiert. K. schrieb neben Operetten und Filmmusik auch weiterhin Opern, wie „Nadja“ (1931), „Die große Sünderin“ (1935) und „Zauberin Lola“ (1940). Die Beschäftigung mit ernster Musik zeigt sich in einem Klavierkonzert und – in späteren Jahren – in Kammermusiken. Auf Grund seines Einsatzes für die Urheberrechte wurde K. mit der Ehrenmitgliedschaft bei der GEMA ausgezeichnet.

  • Werke

    Weitere W u. a. Bühnenwerke (soweit nicht anders bezeichnet, Operetten): Der Vielgeliebte, 1919;
    Wenn Liebe erwacht, 1920;
    Die Ehe im Kreise, 1921;
    Verliebte Leute, 1921;
    Casinogirls, 1923 (alle Berlin);
    Lovers Lane, Not so long ago, Mayflowers, alle 3 Stücke New York 1925;
    Die hellblauen Schwestern, Berlin 1925;
    Riki Tiki, London 1925;
    Die singende Venus, ebd. 1928;
    Der Tenor d. Herzogin, Prag 1929;
    Nadja, Oper, Kassel 1931;
    Die Fahrt in d. Jugend, Zürich 1933;
    Die große Sünderin, heitere Oper, Berlin 1935;
    Klein Dorrit, Singspiel, Den Haag 1935;
    Zauberin Lola, musikal. Komödie, Dortmund 1937;
    Der große Name, 1938;
    Die Paulette, 1938;
    Hochzeit in Samarkant, Berlin 1938;
    Traumland, Dresden 1941;
    Die Wunderbare, Königsberg 1941;
    Hochzeit mit Erika, Düsseldorf 1949. -
    Orchesterwerke: Suite op. 4, 1918;
    Flegeljahre (= 3 Orch. Stücke nach d. Roman v. Jean Paul), op. 7, 1927;
    Jagdouvertüre op. 8;
    Blumenwunder-Suite op. 20;
    Romant. Ouvertüre op. 34;
    Ordensritter-Ouvertüre op. 38;
    Löns-Lieder-Suite op. 41;
    Saltarello op. 44;
    Bukol. Suite op. 45;
    Ital. Lustspielouvertüre op. 46;
    Liebesreigen (Walzer) op. 51;
    Biedermeier-Suite op. 53;
    Konzert As-Dur f. Klavier u. Orch. op. 36, 1935. -
    Ferner: Konzertarie (mit Orch.) „Selene an Endymion“ op. 6;
    Lieder d. Pierrot op. 3. -
    Musik zum (Ernst Lubitsch-) Stummfilm Das Weib d. Pharao, 1923;
    Musik zu ca. 9 Tonfilmen.

  • Literatur

    O. Keller, Die Operette in ihrer geschichtl. Entwicklung, 1926;
    K. Westermayer, Die Operette im Wandel d. Zeitgeistes, 1931;
    St. Czech, Das Operettenbuch, 1950 ff.;
    H. Steger u. K. Howe, Operettenführer, 1958;
    B. Grun, Kulturgesch. d. Operette, 1961 (P);
    G. Hughes, Composers of Operetta, 1962;
    E. H. Müller, Dt. Musiker-Lex., 1929;
    MGG VII (W, L);
    A. Würz, (Reclams) Operettenführer, 1951 ff. Zu T Evelyn: Sing, Evelyn, sing, Roman e. Lebens, 1982 (P).

  • Autor/in

    Anton Würz
  • Zitierweise

    Würz, Anton, "Künneke, Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 223-224 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118567713.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA