Lebensdaten
1886 – 1944
Geburtsort
Frankfurt/Oder
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
General ; Widerstandskämpfer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118552120 | OGND | VIAF: 803819
Namensvarianten
  • Hoepner, Erich
  • Hoeppner, Erich

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Zitierweise

Hoepner, Erich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118552120.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Kurt (1858–1925), Dr. med., Sanitätsrat, Gen.-oberarzt, S d. Landwirts Carl (in d. Uckermark) u. d. Wilhelmine Pauline Emilie Phil. Medenwald;
    M Elisabeth (1863–1944), T d. Fabrikbes. Joh. Heinr. Ferd. Kienast (1820–89) in B. u. d. Ida Wilh. Albertine Schucke;
    1910 Irma (1888–1966), T d. Julius Gebauer (1861–1955), Textilmaschinenfabr. in B. (s. NDB VI*), u. d. Ida Mutter;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    Seit seinem Eintritt als Fahnenjunker in das Dragoner-Regiment Nummer 13 in Metz (1905) führte eine erfolgreiche militärische Karriere H. über Generalstabs- und Truppenstellungen in 2 Weltkriegen an die Spitze einer Panzerarmee (1940 Generaloberst). Er erkannte frühzeitig die Bedeutung der Technik für eine moderne Armee und erwarb sich einen hohen Ruf als Kenner der Panzerwaffe. Als Führer von Panzerverbänden trug er mit seinen Durchbruchserfolgen tief in die feindlichen Linien zu den militärischen Siegen der Jahre 1939, 1940 und 1941 bei. Aus der Einsicht in die Grenzen, die dem militärischen Instrument gesetzt sind, sowie aus Fürsorge für die ihm unterstellten Verbände hat H. als Oberbefehlshaber der 4. Panzerarmee (seit dem 5. Oktober 1941) nach dem Scheitern der Offensive auf Moskau einem sogenannten Führerbefehl nicht nur widersprochen, sondern auch widerstanden. Am 7.1.1942 leitete er den Rückzug auf eine rückwärtige Befestigungslinie ein. Die Folge waren die Abberufung von seinem Posten und die Ausstoßung aus der Wehrmacht. Das Urteil über die Zweckmäßigkeit der Rückzugsbewegung in dieser Situation und zu diesem Zeitpunkt mag verschieden sein, aber bedeutungsvoller und größer bleibt H.s Handeln zwischen Befehl und Gewissen, das er in der Abschiedsrede im Kreise seiner engsten Mitarbeiter begründete: „Ich bin meines Postens enthoben worden, weil ich einen Führerbefehl nicht befolgt habe… Ich fühlte mich bei meinen Entschlüssen stets einem Höheren verantwortlich. Jederzeit würde ich wieder genauso handeln, wie ich gehandelt habe.“

    H.s Stellung in der preußisch-deutschen Militärgeschichte in der ersten Hälfte des Jahrhunderts ist bedeutend. Sein geschichtlicher Rang aber liegt in der Opposition gegen Hitler. Auf dem Höhepunkt der sudetendeutschen Krise (1938) war ihm in dem von Halder geplanten Staatsstreichplan als Kommandeur der 1. Leichten Division eine besondere Rolle zugefallen. Am 20. Juli 1944 befand er sich unter den wenigen Generälen, die den vergeblichen Versuch machten, das Regime des Nationalsozialismus zu stürzen. Am Nachmittag dieses Tages wurde er auf Grund des Plans „Walküre“ zum „Oberbefehlshaber im Heimatkriegsgebiet“ ernannt. Am 8.8. wurde er vom Volksgericht zum Tode verurteilt und hingerichtet. Sein Leben spiegelt Größe und Niedergang der militärischen Tradition Preußen-Deutschlands wider.

  • Literatur

    W. Chales de Beaulieu, Generaloberst E. H., 1969 (P).

  • Autor/in

    Walter Bußmann
  • Zitierweise

    Bußmann, Walter, "Hoepner, Erich" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 350-351 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118552120.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA