Lebensdaten
1883 – 1959
Geburtsort
Wiener Neustadt
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Komponist ; Musiktheoretiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118546856 | OGND | VIAF: 59250895
Namensvarianten
  • Hauer, Josef Matthias
  • Hauer, J. H.
  • Hauer, J. M.
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Zitierweise

Hauer, Josef Matthias, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118546856.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Matthias, Gefangenenaufseher, S d. Matthias u. d. Theresia Mühlhofer;
    M Maria, T d. Mat thias Wallner, Schmiedemeister in Blumau/Nd.-österr., u. d. Elisabeth Jakobitz;
    1907 Leopoldine (* 1888), T d. Kaufm. Adolf Hönig in Wien u. d. Leopoldine Semmer;
    1 S, 2 T, u. a. Bruno, Komponist v. Unterhaltungsmusik, Musikverlger in Wien.

  • Biographie

    H. besuchte 1897-1902 die Lehrerbildungsanstalt in Wiener Neustadt, war 1902-04 Unterlehrer in Krumbach (Niederösterreich), legte 1904 die Lehrbefähigungsprüfung in Wien ab, 1906/07/09 die Lehramtsprüfungen für Gesang, Violin- und Klavierspiel und war von 1904-20 Lehrer, hauptsächlich in seiner Heimatstadt. 1915 übersiedelte er nach Wien, wo er seit 1920 als freier Komponist lebte. Seit 1907 war er mit dem Philosophen F. Ebner befreundet, seit 1916 mit dem Maler J. Itten. Zu seinen Schülern zählen der Komponist H. Heiß und der Musiktheoretiker O. Steinbauer.

    H.s kompositorische Leistung, die ohne seine teilweise phantastischen Spekulationen nicht|denkbar ist, beruht auf einer originellen Zwölftontechnik, die er, unabhängig von Schönberg und teilweise im Gegensatz zu diesem, seit 1919 entwickelt hat. Die 479.001.600 (= 12!) möglichen Anordnungen der zwölf Töne der chromatischen Skala werden, nach dem Tonvorrat der beiden Sechstongruppen, in 44 Tropen (= Wendungen) eingeteilt. Jedes Werk (ab op. 19) basiert dann auf mehreren solcher Tropen. Die so komponierten, von H. „atonal“ genannten Werke klingen, wegen des Vorherrschens von Drei- und Vierklängen, harmonisch, sind aber grundsätzlich athematisch und verzichten, um allen persönlichen Ausdruck zu vermeiden und Objektivität zu gewährleisten, auf rhythmische und instrumentatorische Differenzierung. Sie erscheinen daher entwicklungslos, statisch. Sein Bestes gab H. als Vertoner Hölderlins.|

  • Auszeichnungen

    Österr. Staatspreis (1955).

  • Werke

    Salambo, Oper nach Flaubert, op. 60, 1929;
    Die schwarze Spinne, Singspiel nach Gotthelf, op. 62, 1932;
    Hölderlinlieder, op. 6, 12, 21, 23, 32, 40, 1914-25;
    Hölderlinkantaten: Wandlungen, op. 53, 1927, Vom Leben, op. 57, 1928, Emilie vor ihrem Brauttag, op. 58, 1928, Der Menschen Weg, op. 67, 1934, Empedokles, op. 68, 1935;
    8 Orchestersuiten, op. 30, 33, 36, 43, 45, 47, 48, 52, 1924-28;
    Sinfonietta, op. 50, 1927;
    Violinkonzert, op. 54, 1928;
    Klavierkonzert, op. 55, 1928;
    7 Tanzphantasien op. 65, 66, 1933;
    2 Tanzsuiten f. 9 Soloinstrumente, op. 70, 71, 1936. Zahlr. Klavier- u. Kammermusikwerke, seit 1943;
    Zwölftonspiele f. versch. Besetzungen. - Schrr.: Vom Wesen d. Musikalischen, 1920, ²1923 (P), ³1966;
    Deutung d. Melos, 1923;
    Vom Melos z. Pauke, 1925;
    Zwölftontechnik, 1926, ²1953;
    zahlr. Aufsätze u. Manifeste.

  • Literatur

    R. Stephan, Über J. M. H., in: Archiv f. Musikwiss. 18, 1961 (W, L);
    E. Heller, F. Ebner u. J. M. H., in: Wiss. u. Weltbild 16, 1963;
    M. Lichtenfeld, Unterss. z. Theorie d. Zwölftontechnik b. J. M. H., 1964 (W, L);
    W. Szmolyan, J. M. H., 1965 (W, L);
    H. Eimert, in: MGG V, Sp 1823 f. (W, L);
    Riemann.

  • Autor/in

    Rudolf Stephan
  • Zitierweise

    Stephan, Rudolf, "Hauer, Josef Matthias" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 82-83 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118546856.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA