Lebensdaten
1905 – 1963
Geburtsort
München
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Komponist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118546309 | OGND | VIAF: 44485227
Namensvarianten
  • Hartmann, Karl Amadeus
  • Hartmann, Carl Amadeus
  • Hartmann, Karel A.
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Zitierweise

Hartmann, Karl Amadeus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118546309.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Frdr. Richard (1866–1925), Studienrat, Maler, S d. Tischlermeisters Friedrich in Muhnau/Schlesien u. d. Christiane Hartmann;
    M Gertrud (1874–1935), T d. Gast- u. Landwirts Karl Schwann in Klingenmünster/Rheinpfalz u. d. Margaretha Braunstein;
    B Adolf (* 1900), Prof., Maler;
    München 1934 Elisabeth (* 1913), T d. Kaufm. Alfred Reußmann u. d. Antoinette Feller;
    1 S.

  • Biographie

    H. studierte 1923-27 an der Münchener Musikakademie und bei J. Haas, danach privat bei H. Scherchen, schließlich 1941-42 bei A. Webern. H., der stets in München lebte, ließ zwischen 1933 und 1945 nur Aufführungen seiner Werke im Ausland zu, wo er auf Musikfesten seine ersten Erfolge errang. Einige seiner Werke wurden bei internationalen Wettbewerben preisgekrönt (das 1. Quartett 1936 in Genf, eine Kantate 1937 in Wien), dennoch hat er fast alle seine vor 1939 entstandenen Werke zurückgezogen oder vernichtet. Im Herbst 1945 begründete er in München die Konzertreihe „Musica viva“, 1949 erhielt er den Kunstpreis seiner Heimatstadt, 1950 den der Bayerischen Akademie der schönen Künste, die ihn 1952 zum ordentlichen Mitglied wählte. Seit 1959 war er Mitherausgeber der Neuen Zeitschrift für Musik.

    Als Komponist hat sich H., obgleich er geistig der Wiener Schule Schönbergs nahe stand, niemals einer bestimmten Kompositionstechnik verschrieben. Seine Hauptwerke, die Symphonien und Konzerte, folgen keinem einheitlichen Typus. Satzzahl und Satzfolge differieren ebenso wie die angewandten Mittel. Gemeinsam ist allen nur der außerordentliche Anspruch der Symphonik: sie will nicht nur Musik sein, sondern vom Zustand der Welt künden. Der Grundton der H.schen Musik ist der der Trauer, des Mitleids und der Hoffnung, gelegentlich auch der des Aufbegehrens, niemals der der Verzweiflung. Die Tonsprache ist frei tonal, gelegentlich auch atonal, aber kaum je vollständig rational kontrolliert. Die große Form war für ihn unproblematisch: seine musikalischen Gedanken erzwangen gewaltige Expansion, die H. mit größter Meisterschaft auskomponierte. So wurde er zu einem repräsentativen Symphoniker seiner Zeit.

  • Werke

    W u. a. Des Simplicius Simplicissimus Jugend, Kammeroper, 1934, Neufassung als Simplicius Simplicissimus, 1955;
    Lamento (Gryphius) f. Gesang u. Klavier, 1943;
    Gesangsszene (Giraudoux) f. Bariton u. Orch., 1963 (unvollendet);
    Symphonien: Versuch e. Requiems (Whitman) f. Altstimme u. Orch., 1940;
    Adagio, 1941, 1949;
    f. Streichorch., 1947;
    Symponie concertante, 1950, 1951, 1959, 1962. -
    Concerto funebre f. Violine u. Streichorch., 1939;
    Konzert f. Klavier, Bläser u. Schlagzeug, 1954;
    Konzert f. Bratsche mit Klavier, begleitet v. Bläsern u. Schlagzeug, 1956;
    - Zwei Streichquartette, 1934, 1948. -
    Kleine Schrr., ed. E. Thomas, 1965 (W-Verz., P, autobiograph. Skizzen).

  • Literatur

    M. See, Erinnerungen an K. A. H., in: Neue Zs. f. Musik 125, 1964;
    U. Dibelius, K. A. H., 1965 (W-Verz., P);
    H. H. Stuckenschmidt, in: MGG V, Sp. 1753-55 (W, L);
    Riemann.

  • Porträts

    Zeichnung v. Adolf Hartmann (B) (München, Nat.theater).

  • Autor/in

    Rudolf Stephan
  • Zitierweise

    Stephan, Rudolf, "Hartmann, Karl Amadeus" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 745 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118546309.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA