Lebensdaten
1822 – 1880
Geburtsort
Stuttgart
Sterbeort
Tutzing am Starnberger See
Beruf/Funktion
Verleger
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118545124 | OGND | VIAF: 15561070
Namensvarianten
  • Hallberger, Georg Eduard von
  • Hallberger, Eduard
  • Hallberger, Eduard von
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Zitierweise

Hallberger, Eduard von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118545124.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ludw. Wilh. Frdr. (1796–1879), Kaufm. u. Buchhändler in St., erwarb 1830 Teile d. Franckhschen Verlagsbuchhandlung in St. u. gründete daraufhin 1831 s. eigene Verlagsbuchhandlung (s. ADB X), S d. Kaufm. Gottlieb Frdr. in Plochingen u. d. Margaretha (Lais?);
    M Henriette, T d. Kaufm. Gg. Frdr. Barrier in St. u. d. Christiane Heinrike Engelmaier;
    B Friedrich v. H. (1820-92), Obertribunalrat in St. (Hallbergerstiftung 1890), Karl v. H. (1823-90), Gen.dir. d. Dt. Verlagsanstalt (s. ADB 49);
    - Stuttgart 1849 Friederike Henr. (* 1830), T d. Dr. med. Max Wilh. Frdr. Bauzenberger, Arzt in Kirchheim/Teck, u. d. Regine Friederike Hetzel;
    2 T, u. a. Gabriele ( Heinr. Phil. v. Eichborn, 1844–1926, Bankier, s. NDB IV*).

  • Biographie

    H. erlernte, nachdem er das Gymnasium in Stuttgart durchlaufen hatte, in der väterlichen Verlagsbuchhandlung seinen Beruf. Nach 2 Wanderjahren gründete er 1848 seinen eigenen Verlag E. H. Aus bescheidenen Anfängen entwickelte sich dieser zu einem der führenden Unternehmen in Deutschland. Seit 1853 erschien die illustrierte Zeitschrift „Illustrirte Welt“, die nach wenigen Jahren an eine Auflage von 100 000 Stück herankam. Der steile Aufstieg des Verlags begann 1858 mit der Zeitschrift „Über Land und Meer“ (herausgegeben von F. W. Hackländer). Im Musikverlag brachte H. die Klassiker heraus, und führend wurde er im Verlag von illustrierten Prachtwerken, womit er die Entwicklung des Buchholzschnitts in Deutschland günstig beeinflußte. Der Buchverlag schöngeistiger Richtung wies zahlreiche bedeutende Autoren der Zeit auf. 1871 wurde ein Zweiggeschäft in Leipzig errichtet, und 1873 ging die Verlagsbuchhandlung des Vaters im Verlag des Sohnes auf. Nach dem Tod H.s wurde der Verlag aufgrund testamentarischer Empfehlung mit den zugehörigen Papierfabriken in Salach, Süßen und Wildbad 1881 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, die den Namen Deutsche Verlags-Anstalt (vormals Eduard Hallberger) erhielt. Als Finanzmann und Wirtschaftsführer seiner Heimat war H. Mitbegründer des Württembergischen Kohlengeschäfts, der Stuttgarter Pferdebahn und der Zuckerfabrik Stuttgart AG, er gründete 1871 die AG Stuttgarter Immobilien- und Baugeschäft und 1872 die Stuttgarter Gemeinnützige Baugesellschaft. Neben den zu seinem Schloß in Tutzing gehörigen Gütern betrieb er eine bedeutende Brauerei und erbaute dort 2 Hotels.|

  • Auszeichnungen

    GKR.

  • Literatur

    ADB 49;
    Jubiläums-Kat. d. Dt. Verlags-Anstalt in Stuttgart u. Leipzig 1848–98, o. J. (P);
    Schwäb. Merkur, 1880, S. 1545;
    Börsenbl. f. d. dt. Buchhandel, 1880, S. 224;
    A. Druckenmüller, Der Buchhandel in Stuttgart, 1908;
    F. Berner, Zur Gesch. d. Dt. Verlags-Anstalt, in: Im 110. J., Alm. d. Dt. Verlags-Anstalt, 1958 (P).

  • Porträts

    Stahlstich (Stuttgart, Stadtarchiv).

  • Autor/in

    Hermann Vietzen
  • Zitierweise

    Vietzen, Hermann, "Hallberger, Eduard von" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 539 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118545124.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Hallberger: Eduard H., Buchhändler, kgl. württ. Geh. Commerzienrath, geboren zu Stuttgart am 22. März 1822 als der Sohn des Buchhändlers L. W. Fr. Hallberger (s. A. D. B. X, 418). Im väterlichen Geschäft hat er, nachdem er seine Vorbildung auf dem Stuttgarter Gymnasium erhalten,|auch das Aeußerliche seines Berufs, ein eifriger Schüler am Setzkasten und Comptoirpult, erlernt. Dann diente er in auswärtigen Buchhandlungen in Potsdam und Berlin, kehrte 1847 nach Stuttgart zurück und gründete, nachdem er sich verehelicht hatte, ein eigenes Geschäft, das zunächst hauptsächlich die Jugendliteratur (Jugendalbum, Weihnachtsblüthen) und die Volkslitteratur (Deutscher Volkskalender von Hoffmann, Soldatenkalender von Hackländer) pflegte. Da ist auch schon der betreffende Schriftstellername genannt, der 1858 mit glücklichem Griff an die Spitze der illustrirten Zeitung „Ueber Land und Meer“ gestellt wurde, nachdem H. schon mit der „Illustrirten Welt" 1853 gezeigt hatte, wie er es verstand, derartigen Unternehmungen einen Aufschwung ins große zu geben. „Ueber Land und Meer" sollte wie die „Gartenlaube“ für Keil, wie der „Kladderadatsch“ für Hofmann, für Eduard H. die Grundlage seines später so colossalen Geschäfts und seines großen Vermögens werden. Treffliche Kräfte standen ihm zur Seite und es gibt unter den deutschen Schriftstellern wol kaum einen Namen von Bedeutung, der für H. nicht gearbeitet hat. Neben Freiligrath sind Gutzkow, Paul Lindau, Otto Müller, Höfer, Raabe, Dingelstedt, Schmid, Wachenhusen, Grosse, Detlef, Samarow u. s. w. zu nennen. Der bedeutendste ist wol Georg Ebers, dessen Romane jämmtlich im Hallberger’schen Verlag erschienen sind. Ein gewagter Schritt war es, als H. den Abonnementspreis von „Ueber Land und Meer“ auf die Hälfte herabsetzte und zugleich den Umfang fast auf das doppelte erhöhte. Es gelang; die Zeitschrift erlangte eine colossale, bis dahin bei ähnlichen Unternehmungen noch nie dagewesene Verbreitung. Ermuthigt durch den Erfolg, entschloß sich H. zur Herausgabe einer ganzen Reihe illustrativer Prachtwerke, wie: Doré's Bibel, Gilbert's Shakespeare, Schiller, Goethe, Ebers' Aegypten und Palästina. Dazu kam noch ein reicher musikalischer Verlag. H. war aber nicht allein ein großer Buchhändler, sondern auch Großindustrieller und Großgrundbesitzer; er besaß Papierfabriken in Salach und Wildbad, ein Eisenwerk in Schlesien, ein Ziegelwerk u. a. m. Zu mancher bedeutenden Schöpfung in Stuttgart, zur Pferdebahn, zum Kohlenbezug in Masse u. dgl. hat er Anstoß und Förderung gegeben, von zahlreichen Actiengesellschaften war er thätiges oder Verwaltungsrathsmitglied. Der Mann, der so großes im Leben betrieb und erreichte, war persönlich eine bescheidene Natur, feinfühlig, gemüthvoll, menschenfreundlich. Sein Haus war eine gastliche Stätte für die ihm befreundeten Schriftsteller und Künstler; auch auf seinem herrlichen Landsitz am Starnberger See in Tutzing, wo er zumeist die Sommermonate verlebte, und wo er am 28. August 1880 das Zeitliche segnete, vereinigte er stets um sich eine Schaar geistreicher Menschen, die seine Gastfreundschaft in angenehmster Weise genießen durften.

    Eduard's Bruder Rarl H., sein treuer Mitarbeiter im Geschäft, verlebte in jüngeren Jahren einige Zeit in Amerika, um die dortige Betriebsweise kennen zu lernen und trat dann ins Geschäft ein, welches nach dem Tode Eduard's in eine Actiengesellschaft umgewandelt wurde, an deren Spitze Karl stand; er starb zu Frankfurt a. M. am 17. Februar 1890, 66 Jahre alt.

    • Literatur

      Schw. Merkur 1880, S. 1545; 1890, S. 317. — Gegenwart 18, S. 164 ff. — Börsenblatt f. d. deutschen Buchh. 1880, Nr. 224.

  • Autor/in

    Max Bach.
  • Zitierweise

    Bach, Max, "Hallberger, Eduard von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 49 (1904), S. 721-722 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118545124.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA