Lebensdaten
1866 – 1928
Geburtsort
Brienz Kanton Bern
Sterbeort
Zürich
Beruf/Funktion
katholischer Schriftsteller
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118532200 | OGND | VIAF: 14784442
Namensvarianten
  • Federer, Heinrich

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Federer, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118532200.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Paul (1840–86), aus Berneck (St. Gallen), begabter Schüler d. Münchner Kunstak. (Kaulbach), Zeichenlehrer a. d. Schnitzlerschulen Brienz u. Sachseln, dann Volksschullehrer, Journalist, Landfahrer, endet im Irrenhaus;
    M Verena Nägeli (1829–86), aus Bülach Kt. Zürich, Arbeitsschullehrerin.

  • Biographie

    Unter dem Druck der unglücklichen Ehe seiner Eltern heranwachsend und vom 3. Jahre asthmaleidend, verbrachte F. einen großen Teil seiner Jugend auf dem Krankenlager. Er besuchte die von Benediktinern geführte Kantonsschule Sarnen (Kanton Obwalden), wo, von den Lehrern gefördert, seine ersten dichterischen Versuche entstanden und sein Jugenddrama „Thomas Becket“ aufgeführt wurde; damals zeigte er einen dauernden großen Lesehunger für deutsche Dichtung und Weltgeschichte. Große Liebe zu Natur und Berglandschaft trieb ihn in gesunden Tagen auf die nahen Alpen. Nach dem Studium der katholischen Theologie in Eichstätt, Luzern und Freiburg/Schweiz verwaltete F. von 1893-1900 die Kaplanei Jonschwil (Toggenburg). Ausgedehnte Reisen führten ihn vor allem nach Umbrien, in die Abruzzen und nach Rom. Seine Kränklichkeit zwang ihn, das Seelsorgeamt 1900 mit der Redaktionstätigkeit an den „Neuen Zürcher Nachrichten“ einzutauschen. Tiefe Beziehungen zu Kunst – namentlich Musik – und Kultur hielten ihn fortan in Zürich fest. Er empfing stärkste Anregungen von den Kirchenvätern (besonders Athanasius) und von Franz von Assisi. Nach dem Verzicht auf die Redaktionstätigkeit 1907 lebte er als freier Schriftsteller. – In seiner tiefinnerlichen, heiteren, weltoffenen Frömmigkeit und mit dem feinen Humor der Werke, der auf dunklen Gründen ruht, wurde er zum Gestalter der schweizerischen Bergbauernwelt, wie auch des italienischen Menschen, dessen Wesen er mit genialem Einfühlungsvermögen ergriff. Zeitlebens zog ihn das Urwüchsige, Unbekümmerte und Gesunde besonders an. Er vermochte in einer Sprachkunst von großer Wärme, Frische und Feinsinnigkeit die Größe und Schwäche menschlichen Seins und Tuns in ihrer Beispielhaftigkeit und Begrenzung zu erfassen, nicht als Lehrer und Richter, sondern als gütiger und wahrhaftiger Beobachter. – Dr. phil. honoris causa (Bern).

  • Werke

    Der hl. Franz v. Assisi, 1908, ²1924;
    Lachweiler Geschichten, 1911;
    Berge u. Menschen, 1911;
    Pilatus, 1912;
    Sisto e Sesto, 1913;
    Jungfer Therese, 1913;
    Das letzte Stündlein d. Papstes, Umbr. Reisegeschichtlein, 1914;
    Unser Herrgott u. d. Schweizer, 1915;
    Der Mätteliseppi, 1916;
    Eine Nacht in d. Abruzzen, 1916;
    Patria, e. Erz. a. d. irischen Heldenzeit, 1916;
    In Franzens Poetenstube, 1918;
    Gebt mir meine Wildnis wieder!, 1919;
    Der Fürchtemacher, 1919;
    Das Wunder in Holzschuhen, 1919;
    Spitzbube üb. Spitzbube, 1921;
    Felix Hylanders Leidenschaft, 1922;
    Regina Lob, 1923;
    Papst u. Kaiser im Dorf, 1924;
    Wander- u. Wundergeschichten aus d. Süden, 1924;
    Das dt. ABC, 1926;
    Und hat e. Blümlein bracht, 1926;
    Der hl. Habenichts, 1926;
    Am Fenster, Jugenderinnerungen, 1927;
    Ges. Werke, 1947.

  • Literatur

    B. Achtermann, H. F., in: Hochland 11, 1913, H. 1;
    H. Bloesch, in: Wissen u. Leben 7, 1914, S. 746 ff.;
    E. Metelmann, in: Schöne Lit. 27, 1926 (Bibliogr.);
    H. Aellen, H. F., Eine Einführung in d. Werk d. Dichters, ²1928 (P);
    Soergel, S. 960-65 (P);
    A. H. Schwengeler, H. F. im Spiegel s. journalist. Schaffens, 1931;
    F. Wagner, H. F., Der Mann u. d. Werk, Diss. Münster 1931 (Bibliogr.);
    H. R. Balmer-Basilius, In memoriam H. F., in: Schweiz. Rdsch. 46, 1946/47, S. 801-04;
    H. Exinger, H. F. u. H. Hansjakob, Eine Gegenüberstellung, Diss. Wien 1949 (ungedr.);
    S. Frick, H. F. u. Italien, 1949 (Vollst. W-Verz., L);
    Kosch, Kath. Dtld. (P);
    R. W. Hoffmann, Das Problem in H. F.s „Berge u. Menschen“ u. in L. N. Tolstois „Auferstehung“ u. s. künstler. Gestaltung, Diss. Baltimore 1955;
    P. Dörfler, in: DBJ X, S. 61-64 (W, L).

  • Porträts

    in: Kürschner, Lit.-Kal., 1917.

  • Autor/in

    Karl Fehr
  • Zitierweise

    Fehr, Karl, "Federer, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 42-43 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118532200.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA