Lebensdaten
1843 – 1915
Geburtsort
Hamburg
Sterbeort
Hamburg-Bergedorf
Beruf/Funktion
Museumsdirektor
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 11851539X | OGND | VIAF: 57405970
Namensvarianten
  • Brinckmann, Justus
  • B., J.
  • Brinkmann, Justus
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Zitierweise

Brinckmann, Justus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11851539X.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Carl Hinr. Ludwig (1809–55), Privatdozent in Heidelberg, S des Carl August und der Anna Cath. Lüders;
    M Mary (1814–65), T des Heinrich Jac. Justus und der Henr. Amalie to der Horst;
    Schw Marie Luise ( Gutsbesitzer Ch. Th. Voigt, M von Helene Voigt-Diederichs);
    1) Wien 1868 Ida Aurea Anna Maria von Froschauer (1841–72), 2) Wien 1874 Maria|Pia Adele von Froschauer (1848–99), 3) Hamburg 1901 Christine Henr. Hahn (1862–1934), Miniaturmalerin; 11 K, u. a. Albert Gideon (1877–1924), Direktor des Kestner-Museums in Hannover.

  • Biographie

    B. ist eine der hervorragendsten Persönlichkeiten aus der Gründerzeit des deutschen Museumswesens und wirkte traditionsbildend durch die Erziehung einer Generation von Wissenschaftlern an seinem Museum.

    Nach weiten Reisen studierte B. in Leipzig und Wien Naturwissenschaften, Staatsrecht und Nationalökonomie und wendete sich erst in Wien unter dem Einfluß von Eitelberger der Kunstgeschichte zu. Nach juristischem Studium ließ er sich in Hamburg als Anwalt nieder, betätigte sich auch als Mitarbeiter am Hamburgischen Correspondenten, und zwar seit 1868 als Kunstreferent, nach dem Fall von Paris als Berichterstatter in Frankreich und seit 1871 als politischer Redakteur. Als Sachverständiger für das Gewerbewesen wurde er zum Kommissar für die Weltausstellung in Wien, 1885 und 1900 als Juror für die Weltausstellungen in Antwerpen und Paris bestellt, sowie 1876 zu den Vorverhandlungen über das Reichspatentgesetz herangezogen.

    Schon als Schüler legte B. eine Sammlung von Hymenopteren so vorzüglich an, daß sie später in den Besitz des Naturhistorischen Museums übergehen konnte. Als Student spezialisierte er sich auf Ornamentstiche, von denen eine erste Sammlung in das Leipziger Museum, eine zweite nach St. Petersburg kam. In Hamburg steuerte er zielbewußt auf die Gründung eines Museums für Kunst und Gewerbe hin, er knüpfte dabei an Gottfried Semper an. Aber erst 1874 wurden seine mit Hilfe der patriotischen Gesellschaft gemachten Erwerbungen in gemieteten Räumen zur Schau gestellt. Da keine fürstliche Kunstkammer den Grundstock der Sammlung bildet, ist die Entwicklung des Museums aus dem Nichts als Frucht der Leidenschaft B.s zu begreifen, der persönliche Verbindlichkeiten einging, um kaufen zu können, was ihm für seine Sammlung unentbehrlich erschien. B. war in seinem Fach universal, er öffnete den Zeitgenossen die Augen für die Schätze der niederdeutschen Heimatkunst und richtete als erster in Deutschland eine Abteilung für japanisches Kunsthandwerk ein. Er fühlte sich davon wegen der charakteristischen Wiedergabe von Pflanzen und Tieren als Naturforscher angesprochen.

  • Werke

    Kunst u. Kunstgewerbe in Japan, 1883;
    Kunst u. Handwerk in Japan, 1889;
    Führer durch d. Hamburg. Museum f. Kunst u. Gewerbe, 2 Bde., 1894;
    Kenzan, Beiträge z. Gesch. d. jap. Töpferkunst;
    Die Ankäufe auf d. Weltausstellung Paris, 1900;
    Hrsg.: Berr. d. Museums f. Kunst u. Gewerbe, 1883–1910.

  • Literatur

    u. a. Das Kunstgewerbe, 5. Jg., 1895, H. 7 u. 8 (Brinckmann-Nummern);
    A. Lichtwark, J. B., in: Das Hamburg. Museum f. Kunst u. Gewerbe, 1902, S. 1 ff.;
    W. v. Melle, Dreißig Jahre Hamburg. Wiss., Bd. I, 1923, S. 66 ff., S. 273 ff., Bd. II, 1924, S. 473 ff.;
    G. Pauli, in: DBJ I, S. 116-19 (W, L, u. Totenliste 1915, L). - Zu V Carl Hinr. Ludwig: ADB III;zu Henr. Hahn:
    ThB.

  • Porträts

    Ölgemälde v. Leopold Gf. v. Kalckreuth, Kunsthalle Hamburg; Ölgemälde, Gruppenbildnis d. Hamb. Professorenkonvents v. M. Liebermann, ebenda;
    2 Kalte-Nadel-Blätter v. M. Liebermann.

  • Autor/in

    Carl Schellenberg
  • Zitierweise

    Schellenberg, Carl, "Brinckmann, Justus" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 614-615 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11851539X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA