Lebensdaten
1822 – 1893
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Bankier
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 11851167X | OGND | VIAF: 59108386
Namensvarianten
  • Bleichröder, Gerson von
  • Bleichröder, Gerson von
  • Bleichröder, Gerson

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Zitierweise

Bleichröder, Gerson von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11851167X.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Samuel (1779–1855), Gründer des Bankhauses Samuel Beichröder, Vertreter des Hauses Rothschild & Söhne, finanzierte 1842 die Reise Friedrich Wilhelms IV. nach England, S des Gerson Jakob aus Bleicherode im Harz (daher der Familienname), in der Mark Brandenburg eingewandert, erhielt 1773 die Konzession für eine Schnallenfabrik in Wriezen, wurde Heereslieferant und 1793 Hofparfumeur der Königin;
    M Johanna Aron-Mayer (1792–1847), aus Altberliner jüdischer Kaufmannsfamilie;
    Berlin 1851 Emma (1830–1881), T des Bankiers Guttentag in Breslau;
    3 S, 1 T.

  • Biographie

    B. brachte das Bankhaus zu höchster Blüte, wurde Hofbankier der Hohenzollern und Vertrauensmann Bismarcks, dem er 1866 die Gelder zur Kriegführung verschaffte und 1870/71 als Finanzberater diente. Als Hausbankier des Reichskanzlers verwaltete er dessen Kapitalvermögen mit Generalvollmacht. Durch seine Beziehungen zum Hause Rothschild konnte B. dem Kanzler wichtige politische Informationen aus Paris und London übermitteln, so daß er sich als „Hilfsarbeiter des Auswärtigen Amtes“ betrachtete. Auch in der Innenpolitik spielte B. eine bedeutsame Rolle, so war er bei der letzten Unterredung zwischen Bismarck und Windhorst als Mittler tätig; zahlreiche Politiker, Militärs und Diplomaten holten sich Informationen bei B.. Mit einem Vermögen von 100 000 000 Mark war er damals der reichste Mann Berlins und einer der reichsten Männer der Welt. Für wohltätige Zwecke spendete er große Summen, so 1 000 000 Mark zur Erbauung eines Krankenhauses. B. war britischer Generalkonsul, wurde 1867 Geheimer Kommerzienrat und am 8.3.1872 auf mündlichen Antrag Bismarcks von Wilhelm I. als erster Jude in Preußen, der sich nicht taufen ließ, in den erblichen Adelsstand erhoben. Seine Nachkommen wurden evangelisch.

  • Literatur

    O. Jöhlinger, Bismarck u. d. Juden, 1921;
    H. Schnee, Die Hoffinanz u. d. moderne Staat, Bd. 1, 1953.

  • Porträts

    Holzschnitt in;
    LIZ 100, 1893, S. 229.

  • Autor/in

    Heinrich Schnee
  • Zitierweise

    Schnee, Heinrich, "Bleichröder, Gerson von" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 299 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11851167X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA