Lebensdaten
1802 – 1871
Geburtsort
Freiburg (Breisgau)
Sterbeort
Hugstetten bei Freiburg
Beruf/Funktion
badischer Politiker ; Katholikenführer
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118502859 | OGND | VIAF: 50016292
Namensvarianten
  • Andlaw-Birseck, Heinrich Bernhard Freiherr von und zu
  • Andlaw-Birseck, Heinrich Bernhard von
  • Andlaw, Heinrich Bernhard d'
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Zitierweise

Andlaw-Birseck, Heinrich Bernhard Freiherr von und zu, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118502859.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Konrad Karl Friedrich (s. 3);
    Antonie Freiin von Sternegg;
    1 T, B Franz Xaver (s. 1).

  • Biographie

    A. studierte in Landshut, Freiburg und Heidelberg, wurde 1821 kurze Zeit Dragoneroffizier, bildete sich in Frankreich und Italien weiter, trat vorübergehend in den Staatsdienst, zog sich aber schon um 1826 ins Privatleben nach Freiburg und Hugstetten zurück. Sein öffentliches Wirken begann erst, als er 1835 (bis 1866 wiederholt) vom grundherrlichen Adel in die I. Kammer gewählt wurde, in der er in allen das kirchliche Gebiet berührenden Fragen seine konservative, katholische Überzeugung vertrat. Er beantragte u. a. das Verbot des Hazardspiels, die Errichtung einer Ehrengerichtsbarkeit zur Verhinderung der Duelle, die Sicherstellung der Stiftungen, den Abschluß von Staatsverträgen zur Regelung der Auswanderung und die Vertretung des grundherrlichen Adels und der Universitäten in der I. Kammer durch lebenslänglich gewählte Mitglieder. Seit 1845 war er mit F. J. Buss der volkstümlichste Vertreter der katholischen Bewegung in Baden. Als Feind der Volkserhebung von 1848 glaubte er die konservativen Tendenzen auch gegen die damalige Regierung schützen zu müssen. Seit 1848 war A. der eifrigste Förderer der katholischen Vereine. In umfangreicher Korrespondenz, in Flugschriften und Artikeln betrieb er die Begründung einer „freien katholischen Universität“. 1850, 1861 und 1865 war er Präsident des Katholikentages. Nach erfolglosem Angriff gegen Staatsrat A. Lamey wegen des neuen Schulaufsichtsgesetzes trat er 1866 aus der Kammer aus. Er gehörte 1869 zu den Begründern der katholischen Volkspartei.

  • Werke

    Über d. Stiftungen im Ghzgt. Baden, 1845;
    Lebensgesch. d. hl. Martin v. Tours, 1849; Offenes Sendschreiben an Dr. J. B. v. Hirscher z. Abwehr gegen Angriffe auf d. kath. Vereine, 1850;
    Der Aufruhr u. Umsturz in Baden als eine natürl. Folge d. Landesgesetzgebung, 4 Abt., 1650/51;
    Ein Wort d. Erwiderung auf d. Nachtrag z. d. „Revolution in Baden“ v. J. B. Bekk, 1851;
    Vorwort z. Rendu, Sendschreiben über d. Notwendigkeit einer Einigung d. christl. Confessionen, 1853;
    Gedenken meiner Muße über d. Einflüsse d. Kirche, 2 Bde., 1859/60;
    Offenes Sendschreiben über polit. u. relig. Freiheit an d. Grafen Th. v. Scherer, 1861;
    Offenes Sendschreiben an J. v. Kühn über d. Frage d. „freien kath. Univ.“, 1863;
    Die bad. Wirren im Lichte d. Landesverfassung u. d. Bundesgesetze, 1863;
    Priestertum u. christl. Leben, Gedenken meiner Muße, NF, 1865.

  • Literatur

    ADB I;
    Bad. Biogrr. I, 1875, S. 7;
    F. Dor, H. B. v. A., 1910 (P);
    J. Dorneich, Briefe d. Frhrn. J. v. Laßberg u. H. B. v. A. aus d. J. 1848–51, in: Freiburger Diözesan-Archiv, NF 27, 1926, S. 254-93;
    O. Köhler, Die Wahrheit in d. Gesch., in: Der Katholizismus u. d. Verlag Herder 1801-1951, 1951, S. 137-39 (P);
    A. M. Weiß OP u. E. Krebs, Im Dienst am Buch, 1951, S. 48 u. ö.;
    Staatslex. I, ⁵1926, Sp. 162.

  • Porträts

    Ölgem. (Familienbesitz v. Mentzingen in Hugstetten);
    Miniatur auf Elfenbein (Besitz d. Freifrau v. Kittlitz, Untermünstertal).

  • Autor/in

    Martin Wellmer
  • Zitierweise

    Wellmer, Martin, "Andlaw-Birseck, Heinrich Bernhard Freiherr von und zu" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 272 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118502859.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA