Lebensdaten
vermutlich 1616 oder 1618 – 1677
Geburtsort
Steyr (Oberösterreich)
Sterbeort
Steyr (Oberösterreich)
Beruf/Funktion
Jurist ; Schriftsteller ; Bergwerksbeamter
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118500147 | OGND | VIAF: 45093530
Namensvarianten
  • Lilienberg, Matthias von und zu
  • Abele von und zu Lilienberg, Matthias
  • Lilienberg, Matthias von und zu
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Zitierweise

Abele von und zu Lilienberg, Matthias, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118500147.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    1) Barbara Katharina Waldter ( um 1650), 2) 1658 Anna Christina, T des Eisenindustriellen Sebastian von Pantz, Steyr;
    S aus 1) Johann Baptista, berühmter Prediger, aus 2) Johann Christoph, Hofsekretär Leopolds I. in Graz, Erbe seines gleichnamigen O (1708 Freiherrnstand);
    E Franz Josef Maria ( 1763), kaiserlicher Rat und des Erzherzogtums Steier Landrechtsbeisitzer.

  • Biographie

    Bei den Jesuiten in Steyr erzogen, studierte A. Philosophie an der Universität Graz, danach Jura in Wien und arbeitete daneben als Schreiber. 1641-43 war er im Auftrag der Stadt Steyr am Wiener Stadtgericht, 1644 wurde er Advokat der niederösterreichischen Regierung, 1646 Stadtschreiber von Krems und Stein und 1648 Sekretär der Innerberger Eisengewerkschaft in Steyr, in deren Interessen er wiederholt Reisen nach Wien, Graz, Prag und Preßburg unternahm. 1652 wurde er durch Vermittlung Ph. Harsdörffers und S. von Birkens als der „Entscheidende“ in die „Fruchtbringende Gesellschaft“ aufgenommen, 1653 Obersekretär der Eisengewerkschaft, 1671 von Kaiser Leopold zum Hofhistoriker und Wirklichen Kaiserlichen Rat ernannt. – Von starker geistiger Beweglichkeit, reich belesen, abenteuerlustig und viel gereist, begann A. frühzeitig seine juridischen und persönlichen Kenntnisse und Erfahrungen niederzuschreiben. So entstand, stofflich aus fremden und heimischen Quellen gespeist, in starker Anlehnung an die seit der Renaissance und nun wieder im Barock so beliebten Sammlungen von Geschichten, Anekdoten, Schwänken und moralsatirischen Fabeln das vierbändige Werk „Metamorphosis telae iudicariae, oder Seltzame Gerichts-Händel …“ (Linz und Nürnberg 1651–54). Doch zeigt sich in der Behandlung der auch poetischen Vorlagen und erst recht in der Bearbeitung von Fällen aus der Zeit eine gewisse Selbständigkeit, die in ihrer oft derben Fabulierlust den Erzähler des volkstümlichen Barock kennzeichnet. – Beachtenswert als ein einigermaßen originelles Erzeugnis in der literarischen Entwicklung ist A.s stark autobiographisch und anekdotisch aufgeschmückte „Flugschriften“-Serie „Vivat oder Künstliche Unordnung …“ (Nürnberg 1669–73), in der er Erlebtes und Erlauschtes, Angelesenes und Erfundenes kunterbunt, geformt und ungeformt, auch versifiziert aneinanderreihte. Er nimmt eine nicht unbedeutende Mittelstellung zwischen J. Fischart, J. M. Moscherosch und Abraham a Sancta Clara ein. Diese Sammlung fand Jahrhunderte später die Anerkennung A. von Arnims, C. Brentanos, J. Grimms, ja sogar von Goethe.

  • Werke

    Verz. in: H. Halm, Volkstüml. Dichtg. im 17. Jh. (s. u.)

  • Literatur

    ADB I;
    Jöcher I, S. 18 f.;
    Goedeke III, 1887, S. 256 u. 265;
    Austria, Österr. Universal-Kal. f. d. J. 1853, S. 37 f.;
    Der gemeine alte Eisenerztische Berck-Reimen. … 1655, hrsg. v. K. Mautner, Graz 1919 (Einl. u. Anmerkungen);
    H. Halm, Volkstüml. Dichtung im 17. Jh. I, M. Abele, in: F z. neueren Lit.gesch., hrsg. v. F. Muncker, 11, 1912;
    O. Brunner, Adeliges Landleben u. europ. Geist, Salzburg 1949, S. 216 f.;
    Newald, 1951, S. 378 f.

  • Autor/in

    Kurt Vancsa
  • Zitierweise

    Vancsa, Kurt, "Abele von und zu Lilienberg, Matthias" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 14-15 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118500147.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA