Lebensdaten
um 1500 – 1551
Geburtsort
Bremgarten
Sterbeort
Solothurn
Beruf/Funktion
Dramatiker ; Propst zu Solothurn
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118500015 | OGND | VIAF: 12460286
Namensvarianten
  • Anguilla, Johannes
  • Aal, Johannes
  • Anguilla, Johannes
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Zitierweise

Aal, Johannes, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118500015.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hans v. Al ( um 1515);
    M Katharina Füchslin ( um 1527), beide aus Bremgarten;
    S seiner Schw Verena Wagner-Aal ist der Magister Johannes Wagner ( um 1590), „lat. Schulmeister“ der Stiftsschule Solothurn, Dramatiker (Mauritzen- u. Ursenspiel, aufgeführt Solothurn 1581) u. Regisseur.

  • Biographie

    A. verfocht zur Zeit der Reformation die alte Lehre und wurde, als 1529 die Altgläubigen siegten, Nachfolger des alten Dekans Heinrich Bullinger. Aber schon einige Monate später hatten die Neugläubigen die Oberhand und Dekan Bullingers Sohn Heinrich, der spätere Nachfolger Zwinglis, trat an A.s Stelle. A. floh und wurde Leutpriester in Baden. 1536 ließ er sich als Schüler Heinrich Lorittis (Glareanus) in Freiburg im Breisgau einschreiben und wurde zwei Jahre später Stiftsprediger in Solothurn, Leiter der Lateinschule und Chordirektor. Er war bekannt als Orgelspieler, beliebt als Prediger und wurde von seinem Lehrer Loritti gerühmt als Musiker. 1544 wurde er Propst. A. ist neben dem Luzerner Hans Salat der begabteste Dramatiker der Altgläubigen zur|Zeit der Reformation in der Schweiz. Seine „Tragoedia Johannis des Täufers“ spielten die Solothurner Bürger am 21. und 22.7.1549 auf offenem Platz, an jedem Tag vier Akte. Das Gruppieren aller Geschehnisse um den tragischen Kern im Täufer-Schicksal und um die Endphase seines Lebens zeigt A. als bewußten und hochbegabten Gestalter. Frappant, wie die glanzvollen Hofszenen bei Herodes gegen den Einsamen in der Wüste gestellt werden.

  • Werke

    Tragoedia Joannis d. Heiligen vorlöuffers vnd Töuffers Christi Jesu, Getruckt zu Bernn By Mathia Apiario 1549;
    Neudrucke dt. Lit.werke d. XVI. u. XVII. Jh.s, Nr. 263-67, 1929.

  • Literatur

    ADB I;
    L. Gombert, J. A.s Spiel v. Johannis d. Täufer, 1908;
    F. Meyer, Tragoedia Johannis d. Täufers, in: Neudrucke (wie oben), S. V-XLV; s. a.
    Kosch, Lit.-Lex.

  • Autor/in

    Oskar Eberle
  • Zitierweise

    Eberle, Oskar, "Aal, Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 1-2 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118500015.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Aal: Johannes A. aus Bremgarten, 1541 Probst zu Solothurn, 1553. Von ihm eine Tragödie „Johannes der Täufer“ (Bern 1549), wol auf Grund des Joannes decollatus von Schöpper (1546), Volksstück in 2 Tagen von je 4 Acten mit leidlich durchgeführten Charakteren, mit Narrenspäßen und|Liebesscenen (in lyrischen Metren), von satirischen Elementen durchzogen: Satire auf alle Stände, auf das Hofleben, auf die Neugierde, Putzsucht, Geschwätzigkeit und Verführungskunst der Weiber. Dieses Motiv wird in der Bearbeitung von Meyenbrunn zu Colmar (1573) noch verstärkt. — (Weller, Volkstheater der Schweiz S. 219.)

    • Korrektur

      Korrektur: Erst nach dem Druck des Artikels ward uns eine Arbeit Baechthold's: „Der Minorit König von Solothurn“ (Soloth. 1874) bekannt, in welcher S. 5 ff. urkundliche Nachrichten über Aal gegeben sind: er ward danach 1544 Propst zu Solothurn und starb 1551.

  • Autor/in

    Scherer.,
  • Zitierweise

    Scherer, Wilhelm, "Aal, Johannes" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 1-2 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118500015.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA