Lebensdaten
1823 – 1888
Geburtsort
Darmstadt
Sterbeort
Darmstadt
Beruf/Funktion
österreichischer und hessischer General ; Prinz von Hessen und bei Rhein
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117760951 | OGND | VIAF: 84632987
Namensvarianten
  • Alexander Ludwig Georg Friedrich Emil Prinz von Hessen und bei Rhein
  • Alexander von Hessen und bei Rhein
  • Alexander Prinz von Hessen und bei Rhein
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Zitierweise

Alexander, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117760951.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Großherzog Ludwig II. von Hessen-Darmstadt;
    M Prinzessin Wilhelmine von Baden;
    28.10.1851 (morganatisch) Julie (1825–95), T des polnischen Kriegsministers Moritz Graf Hauke und der Sophie de la Fontaine;
    K (seit 26.12.1858 Prinzen und Prinzessin von Battenberg, großherzoglich hessische Verleihung) Ludwig (1854–1921), Erster Seelord und Admiral ( Viktoria Prinzessin von Hessen), Alexander I. (1857–93), Fürst von Bulgarien ( Johanna Loisinger), Heinrich Moritz (1858–96, Beatrice, jüngste T der Königin Viktoria von England), Franz Joseph (1861–1924), Anna Prinzessin von Montenegro), Marie Karoline (1852–1923, Gustav Graf zu Erbach-Schönberg).

  • Biographie

    A. trat 1833, mit zehn Jahren, in hessischen Militärdienst, 1840 in die russische Armee und führte 1845 als General der Kavallerie im Kriege gegen die Bergvölker des Kaukasus unter dem Oberbefehl des Fürsten Woronzow. 1853 trat er in österreichische Dienste ein und deckte nach dem Gefecht von Montebello (20.5.1859) im italienischen Feldzug den Rückzug der Österreicher, wofür er zum Feldmarschalleutnant befördert und mit dem Ritterkreuz des Mililär-Maria-Theresien-Ordens ausgezeichnet wurde. 1866 hatte er das Kommando des VIII. (Bundes-) Armeekorps. Der ursprüngliche Plan, nach dem er sich mit dem VII. bayerischen Armeekorps bei Hersfeld, zwei Tagemärsche nördlich Fulda vereinigen und dort die verbündeten Hannoveraner aufnehmen sollte, konnte infolge des raschen Vorgehens der Preußen unter Vogel von Falkenstein nicht ausgeführt werden. Hannover kapitulierte am 29.6. A. nahm weiterhin an den Operationen in Westdeutschland teil, die auf die Ereignisse bei den Hauptarmeen nicht den geringsten Einfluß hatten. Unter dem Titel „Feldzugsjournal des Oberbefehlshabers des 8. deutschen Bundesarmeekorps im Feldzuge des Jahres 1866 in Westdeutschland“ (1867) veröffentlichte A. eine Rechtfertigungsschrift. - 1868 wurde A. zum österreichischen und 1873 zum hessischen General der Kavallerie befördert. In Darmstadt war er mit Minister Dalwigk ein Vorkämpfer der großdeutschen Richtung. In Heiligenberg (an der Bergstraße) legte A. eine beachtliche Münzsammlung an, die er unter dem Titel „Das Heiligenberger Münzkabinett“ (1854-56) selbst beschrieb.

  • Literatur

    ADB XLV;
    J. Lukes, Militär. Maria-Theresien-Orden, Wien 1891;
    A. v. Horsetzky, Feldzüge d. letzten 100 J., Wien 1898;
    R. v. Dalwigk, Tagebücher, 1920;
    Marie Fürstin zu Erbach-Schönberg, Entscheidende Jahre, 1921;
    E. Conte Corti, Unter Zaren u. gekrönten Frauen, 1936 (P);
    Wurzbach VIII.

  • Porträts

    Holzschnitt, in: LIZ 47, 1866, S. 45, 91, 1888, S. 690.

  • Autor/in

    Gustav Adolf Metnitz
  • Zitierweise

    Metnitz, Gustav Adolf, "Alexander" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 192-193 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117760951.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Alexander, Prinz zu Hessen und bei Rhein, k. und k. General der Cavallerie, geboren am 15. Juli 1823 als jüngster Sohn des Großherzogs Ludwig II. aus dessen Ehe mit Wilhelmine Prinzessin von Baden, begann seine militärische Laufbahn schon im zehnten Jahre in der großherzoglich hessischen Armee, trat im J. 1840 als Garde-Rittmeister in das russische Heer und wurde drei Jahre später zum Generalmajor und Commandeur des Garde-Husarenregiments ernannt. Im J. 1845 machte er den Feldzug im Kaukasus mit und zeichnete sich besonders am 18. Juli bei der Erstürmung der befestigten Residenz Schamyl's aus. Für seine Waffenthaten in diesem Kriege wurde der Prinz mit dem St. Georgsorden ausgezeichnet und ihm das Commando über die Garde-Cürassierbrigade, später das über die Garde-Cürassierdivision verliehen. Nachdem Prinz A. sich am 28. October 1851 in morganatischer Ehe mit der Tochter des ehemaligen polnischen Kriegsministers Grafen Moritz v. Haucke vermählt hatte, welcher später von dem Großherzog Ludwig III. von Hessen, dem Bruder ihres Gemahls, der Titel einer Fürstin von Battenberg verliehen wurde, nahm er im J. 1853 den Abschied aus der russischen Armee und trat am 13. August desselben Jahres als Generalmajor in österreichische Kriegsdienste. Als Brigadier im V. Armeecorps, FML. Graf Stadion, nahm Prinz A. an dem Feldzuge in Italien 1859 theil und zeichnete sich schon am 20. Mai in dem Treffen bei Montebello durch Tapferkeit und Umsicht aus, so daß er sich den Ausdruck der Allerhöchsten Zufriedenheit erwarb. Am 27. Mai zum Feldmarschalllieutenant und Oberstinhaber des Infanterieregiments Nr. 46 ernannt,|erhielt er am 1. Juni die Bestimmung als Divisionär beim VI. Corps in Tirol, übernahm jedoch bald darauf an Stelle des verwundeten FML. Freiherrn von Reischach das Commando der 1. Division des VII. Corps, mit welcher er sich hervorragend an der Schlacht von Solferino betheiligte. Durch seine aus eigener Initiative hervorgegangene umsichtige Besetzung und hartnäckige Vertheidigung der Stellung auf dem Monte Fontana gelang es ihm, den nachdrängenden Feind zurückzuhalten und ihn zur Concentrirung bedeutender Kräfte gegen diesen wichtigen Punkt zu zwingen. Vier volle Stunden behauptete er den Monte Fontana und Cavriana gegen ein furchtbares Artilleriefeuer und gegen wiederholte Angriffe und gab dabei Beweise hervorragender persönlicher Tapferkeit. Ebenso glänzend war die ihm anbefohlene zähe Vertheidigung der Stellung Monte Bosco scuro — Corte gegen eine erdrückende feindliche Uebermacht. Durch diesen heldenmüthigen Widerstand wurde der Rückzug auf Valeggio und Ferri gedeckt und die Rettung beträchtlichen Kriegsmaterials an Geschützen und Colonnenmagazinen, sowie zahlreicher Fuhrwerke mit Verwundeten ermöglicht. Für diese Waffenthaten erhielt Prinz A. am 17. October 1859 das Ritterkreuz des Maria Theresienordens. Am 8. October 1859 wurde Prinz A. zum Commandanten des VII. Armeecorps ernannt und am 30. April 1862 verlieh ihm der Kaiser als besonderen Huldbeweis statt des 46. Infanterieregiments das im J. 1701 von einem seiner Vorfahren, dem kaiserlichen Feldmarschall Prinzen Philipp von Hessen-Darmstadt errichtete Cürassierregiment Nr. 6. Am 24. December 1862 trat Prinz A. aus Familienrücksichten in Disponibilität. Im Feldzuge des Jahres 1866 commandirte Prinz A. das VIII. Bundescorps und versuchte, nach dem Rückzuge des VII. Bundescorps längs des Mains die Vereinigung mit demselben zu bewirken. Nach dem Gefechte bei Aschaffenburg, 14. Juli, ging er mit seinem Corps nach Darmstadt zurück und erstrebte von dort über Miltenberg und Tauberbischofsheim bei Würzburg erneuert den Anschluß an das VII. Corps. In den Gefechten an der Tauber, 24. Juli, nahmen aber die Preußen wieder scharfe Fühlung mit dem Prinzen und zwangen endlich nach einer Reihe von Gefechten bei Würzburg beide Corps zur Räumung dieser Stadt. Bald darauf machte der Waffenstillstand den Feindseligkeiten ein Ende. Die Mißerfolge in diesem Feldzuge, die wol nicht dem Prinzen zur Last gelegt werden können und die er in seinem Buche „Feldzugs-Journal des Oberbefehlshabers des 8. deutschen Bundescorps im Feldzuge des Jahres 1866 in Westdeutschland“ zu rechtfertigen suchte, wirkten tief verstimmend auf ihn und veranlaßten seinen Uebertritt in den supernumerären Stand, in welchem Verhältniß er am 11. Novbr. 1868 zum General der Cavallerie ernannt wurde. Am 5. März 1874 verlieh Kaiser Franz Joseph dem Prinzen, der ein stets gerne gesehener Gast in der kaiserlichen Burg blieb, das Großkreuz des Stephansordens. Prinz A., der am 15. December 1888 in Darmstadt starb, war auch ein eifriger Kunstfreund, namentlich liebte und pflegte er die Musik. Seine Lieblingswissenschaft war außerdem die Numismatik, in welcher er als eine Autorität ersten Ranges galt. Für alle gemeinnützigen Bestrebungen legte er lebhaftes Interesse an den Tag, der ausgedehnteste Wohlthätigkeitssinn war eine seiner schönsten Charaktereigenschaften.

    • Literatur

      Die Acten des k. u. k. Kriegsarchivs. — Lukeš, Maria Theresien-Orden. —
      Der Kamerad, Nr. 101 v. Jahre 1888. —
      Die Vedette, Jahrg. 1888, Nr. 102. — Armee- und Marine-Zeitung, Jahrg. 1888, Nr. 261.

  • Autor/in

    Oscar Criste.
  • Zitierweise

    Criste, Oscar, "Alexander" in: Allgemeine Deutsche Biographie 45 (1900), S. 750-751 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117760951.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA