Lebensdaten
1822 – 1907
Geburtsort
Speyer
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Forstwissenschaftler ; Forstmann
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 117678376 | OGND | VIAF: 69713559
Namensvarianten
  • Geyer, Karl
  • Gayer, Johann Christian Karl
  • Geyer, Johann Christian Karl
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Zitierweise

Gayer, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117678376.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Peter (1793–1835), Kreisarchivar, S d. Steuerdir. Joh. Tobias Dominik in Koblenz u. d. Maria Gertrud Cordula Seitenburg;
    M Joh. Amalia Bernhardine (1799–1834), T d. Carl Chrstn. Gottlob Ehrmann gen. Stellwag (1778–1826, ev.), Dr. med., Kreismedizinalrat in S. (Adoptiv-S d. Dr. med. Chrstn. Ehrmann, 1749–1827, Medizinalrat in Frankfurt/M., Straßburger Goethefreund, Stifter d. „Ordens d. verrückten Hofräte“, s. L), u. d. Anna Jos. Gyselinx aus Lüttich;
    Vt Martin Greif ( 1911), Dichter (s. NDB VII);
    Hammelburg 1849 Josefine (* 1824), T d. Forstmeisters Peter Geiße in Hammelburg u. d. Cornelia Antonia Schmitt;
    K, u. a. Alexander Rr. v. G. (bayer. Personaladel 1911, 1852-1917), Präs. d. Eisenbahndir. in Ludwigshafen.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Gymnasiums in Speyer und der Polytechnischen Schule in München mit Studien der Mathematik und der Naturwissenschaften trat G. 1843 in den bayerischen Staatsforstverwaltungsdienst ein; 1845-55 war er in verschiedenen Dienststellungen in der Pfalz tätig. 1855 erfolgte seine Berufung als Professor an die Central-Forstlehranstalt in Aschaffenburg, an der er, von 1878 an als Vorstand, bis zu seiner Berufung an die Universität München 1878, verblieb, trotz ergangener Rufe an die TH Karlsruhe und an die Universität Gießen. 1889/90 war er Rektor der Universität München, 1892 erfolgte auf eigenen Antrag seine Emeritierung. - Seinen wissenschaftlichen Ruf begründete er durch die „Forstbenutzung“, die 1863 in 1. und bis zu seinem Tode in der 9. Auflage erschien (141949, in mehrere Sprachen übersetzt). G., der in keinem wissenschaftlichen Institut gearbeitet und keine Universität besucht hatte, ordnete den großen Stoff aller mit der Nutzung des Waldes und der Verwertung des Holzes und anderer Rohstoffe des Waldes zusammenhängender Fragen mit wissenschaftlicher Kritik. Den weltweiten Ruhm unter den Fachmännern verdankt G. aber seinem 2. Hauptwerk, dem „Waldbau“ (1880, ⁴1898, in verschiedene Sprachen übersetzt). Mit diesem Werk und einer Reihe weiterer Veröffentlichungen ist er der Begründer eines wissenschaftlich fundierten Waldbaus geworden. Um selbständige Forschung und eine unbefangene Urteilsbegründung zu sichern, ist nach G. der Waldbau auf die Naturgesetze einzurichten durch Diagnose der Baumarten, ihrer Lebenserscheinungen und ihres sozialen Zusammenlebens. Erstmals wurden von ihm die Waldbäume als Lebewesen und die Wälder als Lebensgemeinschaften betrachtet. Die Verwirklichung einer ökologischen Betrachtungsweise und der Pflege der Ertragskräfte|sieht er im gemischten Wald. G.s Lehren fanden begeisterte Aufnahme; sie wurden später in vielen Punkten durch exakte wissenschaftliche Untersuchungen bestätigt. Im praktischen Waldbau bemüht man sich bis heute vielerorts, besonders in Bayern und in der Schweiz, seine Ideen zu realisieren. Im wissenschaftlichen Bereich ist seine große Grunddisposition in der Erfassung ökologischer Komplexerscheinungen fruchtbar geblieben. Er selbst hat das so formuliert: „Aus der Natur des Waldes muß entnommen werden die gesetzliche Forderung der Stetigkeit, einer strengen Kontinuität“ und „in der Harmonie aller im Walde wirkender Kräfte liegt das Rätsel der Produktion“|.

  • Auszeichnungen

    Dr. oec. publ. h. c. (München).

  • Werke

    Weitere W Der gemischte Wald, 1886;
    Über d. Femelschlagbetrieb u. s. Ausgestaltung in Bayern, 1895;
    Verz. in: Cbl. f. d. ges. Forstwesen, 1907.

  • Literatur

    Schwappach, in: Dombrowskis Allg. Enc. d. Forst- u. Jagdwiss., 1889, S. 266 ff.;
    A. Engler, in: Schweiz. Zs. f. Forstwesen, 1907, S. 117 ff.;
    F. Schneider, in: Cbl. f. d. ges. Forstwesen, 1907, S. 179 ff.;
    H. Mayr, in: Forstwiss. Cbl., 1907, S. 255-61 (W, P);
    Fabricius, ebd., 1922, S. 365 ff. (z. 100. Geb.tag);
    J. N. Köstler, K. G.s wissenschaftl. Stellung im Spiegel e. 100j. Fachzs., Vortrag, 1957;
    H. v. Fürst, in: BJ XII, S. 141 f. (W, u. Tl. 1907, L). - Zu Chrstn. Ehrmann: Goethe-Hdb. I, 1961.

  • Porträts

    Reproduktion e. Radierung (München, Waldbauinst, d. Forstl. Forschungsanstalt);
    Denkmal v. E. Kiefer (München, im Garten zw. Univ. u. Forstl. Forschungsanstalt).

  • Autor/in

    Josef Nikolaus Köstler
  • Zitierweise

    Köstler, Josef Nikolaus, "Gayer, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 109-110 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117678376.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA