Lebensdaten
1803 – 1892
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Maler
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 117602833 | OGND | VIAF: 54420261
Namensvarianten
  • Biermann, Karl Eduard
  • Biermann, Eduard
  • Biermann, Karl Eduard
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Zitierweise

Biermann, Eduard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117602833.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinrich Christoph, Böttchermeister, S des Johann Christoph, Zuckersieder, und der Catharina Dorothea Fretzdorff;
    M Charlotte Dor., T des Tapezierers Johann Immanuel Schröder und der Anna Dor. Elisabeth Bauer;
    Berlin 1843 Johanna Auguste Friederike (1813–75), T des Lederfabrikanten Johann Anton Mann und der Maria Luise Friederike Wuthke;
    1 S,3 T.

  • Biographie

    B. begann seine Laufbahn als Maler im Kunsthandwerk, wandte aber nach einer Reise in den Süden sein Interesse der Landschaftsmalerei zu, die er dann als einer der ersten in Berlin als selbständige Gattung pflegte. Seine Auffassung war jedoch noch ganz in romantischem Sinne idealisierend und gelegentlich auf Effekt berechnet. Heroisch-poesievolle Schöpfungen verherrlichten die Gebirgswelt Tirols oder berühmte Bauwerke Italiens. Erst ein Aufenthalt in Dalmatien brachte ihn näher an die Natur selbst heran; seine nach Reiseskizzen gefertigten Aquarelle gehören zu seinen besten und ursprünglichsten Leistungen. Seit 1841 war B. Mitglied der Berliner Akademie der Künste und genoß zu seiner Zeit als Maler Ansehen, wenn auch in seinen späteren Jahren bedeutendere Talente seinen Namen verdrängten. Die Nationalgalerie in Berlin besitzt drei Gemälde B.s, die im übrigen in Museen und Privatsammlungen verstreut sind. Für den griechischen Saal des Neuen Museums in Berlin hat er ein Wandgemälde „Ansicht von Syrakus“ geschaffen.

  • Literatur

    ADB XLVI;
    A. Rosenberg, Die Berliner Malerschule 1819-1879, 1879, S. 92, 332 f.;
    F. v. Boetticher, Malerwerke d. 19. Jh. I, 1891, S. 92 f.;
    Kat. d. Ausstellung d. künstler. Nachlasses v. P. Graeb u. K. E. B., 1893;
    ThB (L).

  • Autor/in

    Irmgard Wirth
  • Zitierweise

    Wirth, Irmgard, "Biermann, Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 232 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117602833.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Biermann: Karl Eduard B., Landschaftsmaler, wurde am 26. Juli 1803 in Berlin geboren. Seine künstlerische Erziehung erhielt er auf der Akademie seiner Vaterstadt. Ursprünglich, wie der ihm nahe verwandte W. Schirmer, als Porzellanmaler thätig, ließ er sich durch den Hoftheatermaler Gerst bestimmen zur Decorationsmalerei überzugehen. Seitdem blieb die decorative Richtung für seine Kunst bestimmend und machte sich auch in seinen Landschaften, mit denen er seit dem Jahre 1828 auf den akademischen Ausstellungen in Berlin auftrat, kräftig geltend. Zunächst brachte er Ansichten vom Rhein, die „Burgruine Stolzenfels", „Bingen“ und „Bacharach“ (1828—1830). Dann lernte er die Schweiz kennen und erntete als Maler der Alpenwelt seine ersten Erfolge. Drei dieser Bilder gingen in den Besitz der Berliner Nationalgalerie über: „Das Wetterhorn in der Schweiz“ (1830), „Der Finstermünz-Paß in Tirol“ und „Burgeis in Tirol“ (1832). Sie zeichnen sich durch ungemein treue Wiedergabe des Terrains aus, sind vorzüglich gezeichnet und verrathen eine Vorliebe für eine ernste, beinahe melancholische Farbenstimmung, die durch scharfe Licht- und Schattenbetonung erreicht wird. Eine Studienreise nach Italien begeisterte ihn, die Reize dieses Landes in zum Theil in großem Maßstabe ausgeführten Bildern festzuhalten, in denen es ihm vor allem auf die Beleuchtungseffecte und auf stimmungsvolle Farbengebung bei strenger Beobachtung einer correcten Zeichnung namentlich in den Architekturpartieen ankam. Ein Theil seiner damals entstandenen Gemälde wurde durch Reproductionen vervielfältigt, z. B. der „Dom zu Mailand“ durch eine Radirung von J. Hasse, die „Tasso-Eiche mit Aussicht auf Rom“ durch eine Lithographie von A. Haun und das „ Kloster S. Miniato bei Florenz“ durch eine Radirung von H. Fincke und H. Dröhmer. Eine weitere Frucht seiner italienischen Studien bildet die effectvolle Ansicht von Syrakus, mit der er im J. 1868 den griechischen Saal im Neuen Museum zu Berlin ausschmückte. Durch Eduard Hildebrandt auf die Vorzüge des Aquarells für Landschaftsaufnahmen aufmerksam geworden, verlegte sich B. später mit besonderer Liebe auf diesen Zweig der malerischen Technik. Im J. 1852 unternahm er eine Reise nach Dalmatien, in der Absicht, dieses damals noch wenig bekannte Land für die Kunst zu erschließen. Nach seiner Rückkehr von dort trat er mit 16 mit großer Virtuosität ausgeführten Aquarellen hervor, die ihm den Ruf eintrugen, ein bedeutender Maler auf diesem Gebiete zu sein. Neben seiner privaten Thätigkeit wirkte B. Jahrzehnte lang als Lehrer für landschaftliches Zeichnen und Aquarelliren an der Berliner Bauakademie und wurde als solcher schon im J. 1844 durch Verleihung des Professortitels ausgezeichnet. Auch wurde er zum Mitglied der königl. preußischen Akademie ernannt und bekleidete die Stellung eines Ehrenpräsidenten der „Universal Society for the Encouragement of Arts and Industry“ in London. Sein Privatatelier in Berlin gehörte eine Zeit lang zu den besuchtesten der preußischen Hauptstadt. Als er das Alter herannahen sah, entsagte er dem künstlerischen Schaffen. Er starb als ältestes Mitglied der Berliner Künstlerschaft kurz vor Vollendung seines 89. Lebensjahres am 15. Juni 1892 in Berlin. Nach seinem Tode brachte die Verwaltung der Nationalgalerie daselbst seinen künstlerischen Nachlaß zur Ausstellung.

    • Literatur

      Vgl. A. Rosenberg, Die Berliner Malerschule. 1819—1879. Berlin 1879. S. 92, 332—333; — Derselbe, Geschicht d. modernen Kunst II, 488. Leipzig 1887. — M. Jordan, Katalog d. kgl. National-Galerie zu Berlin I, 14 u. II, 16. 5. Aufl. Berlin 1880. —
      Kgl. National-Galerie.|Ausstellung d. künstlerischen Nachlasses von Paul Graeb und Karl Eduard Biermann. Berlin 1893, S. 11—16. —
      Kunstchronik. Leipzig 1892, 93. N. F. III, 508; IV, 330. — Kunst f. Alle VIII, 237. (Absprechende Kritik.)

  • Autor/in

    H. A. Lier.
  • Zitierweise

    Lier, Hermann Arthur, "Biermann, Eduard" in: Allgemeine Deutsche Biographie 46 (1902), S. 545-546 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117602833.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA