Lebensdaten
1523 – 1591
Geburtsort
Bamberg
Sterbeort
Nürnberg
Beruf/Funktion
Philologe ; Schulmann ; Mitarbeiter und Zensor der Schriften seines Schwiegervaters
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 117598690 | OGND | VIAF: 18003729
Namensvarianten
  • Rüdiger, Esrom
  • Rüdinger, Esrom
  • Rudinger, Esrom
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Aus dem Register von NDB/ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Rudinger, Esrom, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117598690.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Rudinger: Esrom R. (Rüdinger) war geboren am 19. Mai 1523 zu Bamberg, studirte zu Leipzig, ward der Schwiegersohn des Camerarius, vorübergehend Conrector in Pforta, Rector in Zwickau (Zittau, in Winer, Handb. der theol. Litt. II, 742), dann Professor der Philosophie und griechischen Litteratur zu Wittenberg (in der praefatio seiner unten genannten paraphrasis p. 1 sagt er: er habe Philosophie, Physik, Ethik und griechische Litteratur vorgetragen), 1574 verließ er Wittenberg und ward von den mährischen Brüdern, deren viele er als Universitätslehrer kennen gelernt hatte, aufgefordert, die wissenschaftliche Bildung ihrer Jugend zu leiten. Er lehrte infolge dessen zu Evanziz in Mähren auf dem dortigen Gymnasium und starb am 2. December 1591 zu Altdorf (Jöcher III, 2294 f.). —

    Sein Hauptwerk war „Libri psalmorum paraphrasis latina“, Görlitz 1580, 81 (s. den vollst. Titel bei Meyer, Gesch. der Schrifterklärung III, 405 Anm. 59). In der praefatio p. 3 sagt er: die paraphrasis gallica habe ihm wegen ihrer Klarheit stets so wohl gefallen, daß er den Entschluß gefaßt habe, derselben ein lateinisches Nachbild zu schaffen. R. ragt durch seine freie kritische Haltung und durch seine Unabhängigkeit von der kirchlichen Auffassung der Psalmen über seine Zeit hinaus. Er ist stets in erster Linie bestrebt, die Psalmen historisch zu verstehen, wobei er nur darin irrt, daß er die Andeutungen derselben meist auf Umstände im Leben David's zu beziehen sucht und so in ein falsches Historisiren verfällt. Indessen erkennt er andererseits sehr wohl, daß manche Einzelheiten in den Psalmen auf makkabäische Zeiten deuten. Die messianische Deutung weist er nicht ab, aber indem er sie als typica profetica oder deflexio anagogica bezeichnet, gibt er zu verstehen, daß er darin keine Auslegung, sondern nur eine Anwendung des Schriftwortes erblickt.

    • Literatur

      Vgl. Meyer a. a. O. S. 405—407. — Hupfeld, Die Psalmen, 1. Aufl., IV, 475. —
      Diestel, Gesch. des Alten Testaments S. 276. — Andere Schriften von ihm s. bei Jöcher a. a. O.

  • Autor/in

    C. Siegfried.
  • Zitierweise

    Siegfried, C., "Rudinger, Esrom" in: Allgemeine Deutsche Biographie 29 (1889), S. 470 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117598690.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA