Behm, Margarethe
- Lebensdaten
- 1860 – 1929
- Geburtsort
- Lehndorf (Kreis Liebenwerda)
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Sozialpolitikerin
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 117582778 | OGND | VIAF: 37697468
- Namensvarianten
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- Behm, Charlotte Margarethe
- Behm, Margarethe
- Behm, Charlotte Margarethe
- Behm, Margarete
- mehr
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin
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Genealogie
V Gustav (1824–84), Gutsbesitzer, S des Wilhelm, Apotheker in Berlin, und der Charlotte Kleiner, beide aus Beamtenfamilie;
M Alma (1830–66), T des Friedrich Wegner, Kreisgerichtsrat in Stolp, und der Caroline Schmidt. -
Biographie
Seit 1879 Lehrerin an der Töchter-, dann an der Gemeindeschule in Berlin, beobachtete B. die Nöte der Großstadtheimarbeiterinnen (Streik 1896) und bereitete von 1899 an ihren Zusammenschluß vor; am 2.10.1900 wurde der Gewerkverein der Heimarbeiterinnen gegründet. Sie war ab 1901 Herausgeberin seines Organs „Die Heimarbeiterin“, ab 1905 seine Hauptvorsitzende. Durch die erste Deutsche Heimarbeitausstellung 1906 gewann sie die Unterstützung der Kaiserin →Auguste Viktoria und erreichte 1911 das erste Hausarbeitsgesetz (Fachausschüsse für Tarifverträge).
Von der Christlich-sozialen Partei her kam sie 1918 zur Deutschnationalen Volkspartei, war Vorstandsmitglied, leitete den Reichsfrauenausschuß und gehörte 1919/20 der Nationalversammlung, 1920-28 dem Reichstag an. Sie bekämpfte die 1919 von der Linken geplante Abschaffung der Heimarbeit und erwirkte die Ausdehnung der Kranken- und Invalidenversicherung auf die Heimarbeiterinnen (1922, meist „Lex B.“ genannt) und das Heimarbeiterlohngesetz (1923), das „Mindestentgelte“ festzusetzen erlaubte. Durch die einstimmige Annahme dieser Gesetze wollte das Parlament ausdrücklich ihre selbstlose Lebensarbeit anerkennen; die Universität Greifswald promovierte sie 1925 zum Dr. med. h. c.
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Literatur
W. Lambach, Polit. Praxis, 1926 (darin kurzer Tätigkeitsber. v. B. selbst);
M. Weiß, Der nat. Wille, Werden u. Wirken d. Deutschnat. Volkspartei 1918–28, 1928 (P);
R. Mumm, in: DBJ XI, S. 41-47 (L, u. Totenliste 1929). -
Autor/in
Anton Ritthaler -
Zitierweise
Ritthaler, Anton, "Behm, Margarethe" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 8 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117582778.html#ndbcontent