Lebensdaten
1862 – 1914
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Neurologe
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 117536229 | OGND | VIAF: 50005586
Namensvarianten
  • Frankl Ritter von Hochwart, Lothar
  • Frankl von Hochwart, Lothar Ritter
  • Frankl Ritter von Hochwart, Lothar
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Zitierweise

Frankl von Hochwart, Lothar Ritter, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117536229.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ludw. Aug. (österr. Ritterstand 1876, 1810-94), Dr. med., Schriftsteller u. Philanthrop, Vf. v. Epen u. Gedichten, Reiseschilderungen u. biogr. Monographien üb. befreundete Zeitgenossen, Redakteur u. Hrsg., Schulrat v. Wien, verdient um d. Blindenschulwesen u. d. Wiener Musikver., Sekr. u. im Vorstand d. isr. Gemeinde, S d. Tabak-Distrikts-Verlegers Leopold Fränkel u. d. Therese Hermann;
    M Paula (* 1834), T d. Herm. Wiener ( 1874), Kaufm. u. Bankier in Prag, u. d. Therese v. Lämel;
    Groß-Ov Israel Hönig Edler v. Hönigsberg (1724–1808, Bankal- u. Tabakgefällen-Dir., s. Wurzbach IX); ledig.

  • Biographie

    F. promovierte 1886 zum Dr. med. in Wien; seine wissenschaftliche Laufbahn begann er als Demonstrator unter S. Stricker, dann arbeitete er bei S. Basch, Th. Meynert und H. Nothnagel. Seit 1889 führte er die Nervenambulanz der internen Klinik unter Nothnagel, später C. von Noorden, bevor er 1913 zum Abteilungsvorstand der Wiener Allgemeinen Poliklinik ernannt wurde. Seine Habilitation erfolgte 1891 für das Fach „Nervenpathologie“. 1898 erhielt er den Titel eines außerordentlichen Professors, 1912 wurde er wirklicher Extraordinarius. – F.s Studien über die Tetanie wurden für die Erkennung dieser Erkrankung wesentlich. Ähnliche Bedeutung erreichten seine Untersuchungen über den Menièreschen Symptomenkomplex, über den Einfluß des Nikotins auf das Nervensystem, die Pseudosklerose, die Thomsensche Krankheit, die Beschäftigungsneurose. Die Innervation der Harnblase, des Mastdarms und ihre Störungen fanden durch ihn wiederholt gründliche Bearbeitung. Klinisch und experimentell beschäftigte sich F. mit der Frage der Hypophysenwirkung; er stellte gemeinsam mit H. Fröhlich die Bedeutung des Pituitrins klar und veranlaßte seine Einführung in die Gynäkologie. F. baute die Diagnostik der Hirngeschwülste entscheidend aus und konnte damit zahlreiche Patienten der Heilung durch eine Operation zuführen. Er war ein ungemein gütiger Mensch, ein ausgezeichneter Lehrer, der unter ungünstigen äußeren Bedingungen eine große Zahl von Schülern heranbildete.

  • Auszeichnungen

    Mitbegründer d. Ges. Dt. Nervenärzte.

  • Werke

    W u. a. Über De- u. Regeneration v. Nervenfasern, in: Med. Jb., 1887;
    Die Tetanie, 1891;
    Der Menierèsche Symptomenkomplex, d. Erkrankungen d. inneren Ohres, d. nervösen Erkrankungen d. Geschmackes, d. nervösen Erkrankungen d. Geruches, d. Tetanie, Acroparästhesien, in: Hdb. f. specielle Pathol. u. Therapie, hrsg. v. H. Nothnagel, XI, 2, 1895, ²1906;
    Die nervösen Erkrankungen d. Harnröhre u. d. Blase, in: Hdb. d. Urol., hrsg. v. A. v. Frisch u. O. Zuckerkandl, 1904, ²1906;
    Die Tetanie der Erwachsenen, 1905, ²1907;
    Über operative Tumoren d. Hypophysisgegend (mit A. v. Eiselsberg), in: Wiener med. Wschr. 57, 1907, S. 1845;
    Die Diagnostik d. Hypophysistumoren ohne Akromegalie, in: XVI Congrès internat. de médecine, Budapest 1909. – Zu V Ludw. Aug. u. a.: Christoforo Colombo, 1836 (ep. Gedicht);
    Die Universität, 1848 (Gedicht, 1. zensurfreies Flugbl., ½ Mill. Aufl.);
    Gusle, 1853 (Übers. serb. Nat.gesänge);
    Zur Gesch. d. Juden in Wien, 1853;
    Nach Jerusalem, 3 Bde., 1858/60 (Reiseschilderungen);
    Ges. Poet. Werke, 3 Bde., 1880;
    Briefwechsel zw. Anast. Grün u. L. A. F., hrsg. v. Bruno v. Frankl [S], 1897;
    Erinnerungen, hrsg. v. St. Hock, 1910 (P);
    Arbb. z. Biogr. v. J. C. Hilscher (mit dessen poet. Nachlaß, 1840, ²1851), Lenau (1854 u. 1891), Grillparzer (1883), Hebbel (1884), Raimund (1884) u. a.Redakteur u. Hrsg.: Österr. Morgenbl.;
    Sonntagsbll., Zs. f. soz. Leben, Literatur u. Kunst, 1842-48.

  • Literatur

    O. Marburg, in: Wiener klin. Rdsch. 13, 1909, S. 742 (P);
    ders., in: Wiener med. Wschr. 64, 1914, S. 2611 f.;
    ders., in: Wiener klin. Wschr. 28, 1915, S. 19;
    Psych.-neurol. Wschr. 16, 1914/15, S. 391;
    W. Erb, in: Dt. Zs. f. Nervenheilkde. 54, 1915;
    H. Stern, in: Wiener klin. Rdsch. 29, 1915, 3;
    ders., in: Med. Bll. 37, 1915, 3;
    J. Wagner-Jauregg, Die feierl. Inauguration d. Rektors d. Wiener Univ., 1915/16, S. 26;
    Index-Catalogue of the Library of the Surgeon-General's Office III, Washington 1918–32, Bd. 5, S. 956;
    Fischer;
    ÖBL;
    DBJ I (Tl. 1914, W, L). – Zu V Ludw. Aug.: ADB 48;
    Wurzbach IV;
    E. Wolbe, L. A. F., 1910;
    Kosch, Lit.-Lex.;
    Frels.

  • Autor/in

    Marlene Jantsch
  • Zitierweise

    Jantsch, Marlene, "Frankl von Hochwart, Lothar Ritter" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 351-352 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117536229.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA