Lebensdaten
1850 – 1922
Geburtsort
Prag
Sterbeort
Würzburg
Beruf/Funktion
Pharmakologe ; physiologischer Chemiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 117526835 | OGND | VIAF: 117738948
Namensvarianten
  • Hofmeister, Franz
  • Hofmeister
  • Hofmeisther, Franz
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Zitierweise

Hofmeister, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117526835.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Franz (1608–78). aus Prestic, Spitalarzt in P., mehrfach Dekan d. Doktoren-Kollegiums (s. BLÄ);
    M Anna Heß;
    1891 Johanna Gröger;
    1 S.

  • Biographie

    H. studierte Medizin in Prag, Leipzig und Straßburg und wurde 1872 Assistent bei H. Huppert in Prag. 1879 habilitierte er sich dort auf Grund seiner Arbeiten über Peptone für Physiologische Chemie, wechselte aber dann unter dem Einfluß von O. Schmiedeberg (Straßburg) zur experimentellen Pharmakologie über, erwarb 1881 auch hierfür die venia legendi und wurde 1883 außerordentlicher Professor und 1885 Ordinarius für dieses Fach in Prag. 1896 wurde H. als Nachfolger von F. Hoppe-Seyler an die medizinische Fakultät der Universität Straßburg berufen, wo er bis Weltkriegsende als Ordinarius für Physiologische Chemie wirkte. Seit 1919 arbeitete er am Pathologischen Institut der Universität Würzburg.

    H. hat in Gemeinschaft mit zahlreichen Schülern fast alle Gebiete der physiologischen Chemie bearbeitet und oft richtungweisend gewirkt. Ihm gelang die Kristallisation des Ovalbumins, woran sich zahlreiche weitere wichtige Untersuchungen über die Präparation und die Reaktionsfähigkeit von Proteinen anschlossen. Von ihm stammt der erste Hinweis auf die säureamidartige Bindung der Aminosäurereste in den Proteinen, die dann durch die Synthesen von Emil Fischer und durch die analytischen Befunde von Kossel bestätigt wurde. Aus seinem Laboratorium kamen viele Untersuchungen über Blut, Harn, Verdauung und Resorption sowie über die Organe der inneren Sekretion und in den letzten Jahren seiner Tätigkeit wichtige Arbeiten über Vitaminprobleme. H. muß auch als Pionier der physikalisch-chemischen Betrachtungsweise in der Biochemie angesehen werden. Bei einer Untersuchung des Einflusses verschiedener Elektrolyte auf den Quellungsvorgang zeigte er eine Gesetzmäßigkeit in Bezug auf die Wirkung der einzelnen Kationen und Anionen auf („Hofmeister’sche Reihen“). – H.s biochemische Schule war in ihrer Zeit führend; aus ihr gingen zahlreiche bedeutende Forscher hervor, unter anderem G. Embden, H. Eppinger, O. von Fürth, F. Knoop, A. Magnus-Lévy, J. Parnas, E. P. Pick, H. S. Raper und K. Spiro.

  • Werke

    u. a. Darst. v. krystallisirtem Eieralbumin u. d. Krystallisirbark. colloider Stoffe, in: Hoppe-Seylers Zs. f. physiol. Chemie 14, 1889;
    Jodirtes Eieralbumin, ebd. 24, 1897;
    Unters, üb. d. Quellungsvorgang, in: Archiv f. experimentelle Pathol. u. Pharmakol. 27, 1890;
    Bildung d. Harnstoffs durch Oxydation, ebd. 37, 1896;
    Bau d. Eiweißmoleküls, in: Verhh. d. Ges. Dt. Naturforscher u. Ärzte 74, 1902. -
    Begründer u. Hrsg.: Btrr. z. chem. Physiol. u. Pathol., 1901-08 (dann Biochem. Zs.).

  • Literatur

    K. Spiro, in: Archiv f. experimentelle Pathol. u. Pharmakol. 95, 1922;
    ders., in: DBJ IV;
    J. Pohl u. ders., in: Ergebnisse d. Physiol. 22, 1923 (W-Verz. [Arbb. v. H. u. seinen Schülern], P);
    C. Neuberg, in: Biochem. Zs. 134, 1922;
    Pogg. III-V.

  • Porträts

    Ölgem. (Straßburg, Univ.).

  • Autor/in

    Otto Hoffmann-Ostenhof
  • Zitierweise

    Hoffmann-Osterhof, Otto, "Hofmeister, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 470 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117526835.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA