Lebensdaten
1768 – 1837
Geburtsort
Seeheim (Bergstraße, Hessen)
Sterbeort
Gießen
Beruf/Funktion
Physiker ; Mathematiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117506079 | OGND | VIAF: 218937574
Namensvarianten
  • Schmidt, Georg Gottlieb
  • Schmidt, G. G.
  • Schmidt, Georg G.

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Schmidt, Georg Gottlieb, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117506079.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich Theophil Gottlieb (1724–96), S d. Johann Theophilius Schmitt, beide Reg.rat in Darmstadt;
    M Johannette Charlotte Wilhelmine, T d. Wilhelm Friedrich Ernst Schulz, Reg.rat in Darmstadt;
    B Wilhelm Theophil (1756–1819), Gymn.lehrer in Darmstadt;
    Helene Sonnemann;
    2 S, 1 T.

  • Biographie

    S. erhielt seine Schulbildung auf dem Gymnasium in Darmstadt und durch seinen Bruder. Seit 1784 studierte er in Gießen, seit 1785 in Göttingen Mathematik und Naturlehre bei Abraham Gotthelf Kästner (1719–1800) und Georg Christoph Lichtenberg (1742–99). 1789 kehrte er ohne Promotion nach Gießen zurück, wo er bis zu seinem Tod wirkte. Zum Jahresende 1789 zum ao. Professor für Mathematik ernannt, übernahm er nach dem Tod Andreas Böhms (1720–90) dessen Ordinariat der Mathematik. 1801 wurde S. Leiter des Gießener astronomischen Observatoriums, erst 1808 wurde er promoviert. Im Sommer 1790 hielt S. seine erste mathematische, im folgenden Winter die erste physikalische Vorlesung. Dafür beschaffte er aus eigenen Mitteln physikalische Apparate und wurde so zum Gründer des Gießener physikalischen Kabinetts. 1817 wurde mit der Ernennung S.s zum o. Professor der Naturlehre die erste ordentliche Professur für Physik in Gießen geschaffen.

    S. verfaßte verschiedene Lehrbücher, die auch außerhalb Hessens anerkannt und genutzt wurden, u. a. die „Anfangsgründe der Mathematik“ (3 Bde., 1797–99, ²1806-29). Sein Hauptwerk, das „Handbuch der Naturlehre“ (2 Bde., 1801–03, ²1813), war nach den „Anfangsgründen der Naturlehre“ (1801, ⁴1820) von Johann Tobias Mayer (1752–1830) das zweitwichtigste dt. Lehrbuch der Physik in jener Zeit. S. kennzeichnete in seinen Lehrbüchern, die vergleichsweise hohe mathematische Anforderungen stellten, die Naturlehre als spekulationsfreie Erfahrungswissenschaft. S. war ein bekannter Experimentalphysiker und befaßte sich mit der Bestimmung mechanischer und thermischer Eigenschaften von Gasen und Dämpfen, besonders der Luft. Zu seinen Arbeitsgebieten zählten auch barometrische Höhenmessungen und Dichteänderungen bei der Mischung von Flüssigkeiten. Außerdem untersuchte er elektrische und magnetische Erscheinungen, die Chemie von Verbrennungsvorgängen und später auch Probleme der Meteorologie. Die von Justus Liebig (1803–73) ausgehenden neuen Impulse an der Univ. Gießen konnte er nicht mehr aufnehmen.

  • Auszeichnungen

    korr. Mitgl. d. Göttinger Ges. d. Wiss. u. d. Bayer. Ak. d. Wiss. (1808);
    Rr.kreuz d. Ghzgl. Hess. Haus- u. Verdienstordens (1823);
    Geh. Finanzrat (1830);
    Geh. Oberfinanzrat (1836).

  • Werke

    Vollst. Unterr. über d. Gebrauch d. Mikrometer z. Bestimmung v. Entfernungen auf d. Erde, nebst prakt. Vorschrr. z. bequemen Verfertigung d. Glasmikrometer durch e. bes. dazu eingerichtete Theilmaschine, 1795;
    Hand- u. Lehrb. d. Naturlehre, 1826, ²1827;
    Bemerkungen über d. v. Huyghens zuerst vorgeschlagene doppelte Barometer, in: Gilbert's Ann. d. Physik 14, 1803, S. 199-213;
    Über d. Einfluss d. Eccentrizität d. Alhidadenregel bey e. Winkelmesser, 1809 (Diss.).

  • Literatur

    W. König, in: Hess. Biogrr., III, 1934, S. 335-42;
    Pogg. II;
    zur Fam.:
    Fam.buch Seeheim 1570-1875, hg. v. U. Kirschnick, 1999; |

  • Quellen

    Qu Personalakte, Univ.archiv Gießen; Hess. StA Darmstadt.

  • Porträts

    Reliefbildnis (Foto), Univ.archiv Gießen.

  • Autor/in

    Henning Krause
  • Zitierweise

    Krause, Henning, "Schmidt, Georg Gottlieb" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 189-190 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117506079.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA