Lebensdaten
1872 – 1945
Geburtsort
Kempten (Allgäu)
Sterbeort
Kitzbühel (Tirol)
Beruf/Funktion
katholischer Exeget
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 117337048 | OGND | VIAF: 17997210
Namensvarianten
  • Sickenberger, Joseph
  • Sickenberger, Josef

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Sickenberger, Joseph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117337048.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Adolf (1848–1907), aus Lohr/Main (Unterfranken), Dr. phil., Math., Päd., Gymn.prof. u. Rektor d. Luitpold-Kreisrealschule in München, 1881–86 Abg. d. bayer. LT (Patriotenpartei) (s. Pogg. IV; BJ XII, Tl., Biogr. Lex. KV; Gesch. d. Bayer. Parlaments 1819–2003, 2005);
    M Berta v. Spitz(e)l (1850–1920).

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Humanistischen Gymnasiums in Neuburg/Donau studierte S. seit|1891 kath. Theologie an der Univ. München. 1896 zum Priester geweiht, nahm er als Schüler Otto Bardenhewers (1851–1935) sein Promotionsstudium auf (1896–98 in Rom als Kaplan am Campo Santo Teutonico u. 1898–1901 in München als Kurat b. St. Johann) und wurde 1900 in München mit einer Dissertation über „Titus von Bostra, Studien zu dessen Lukashomilien“ zum Dr. theol. promoviert. Als Döllinger-Stipendiat habilitierte er sich 1902 mit einer Arbeit über „Die Lukaskatene des Niketas von Herakleia“ für das Fach neutestamentliche Exegese. Von der hohen Qualität beider Arbeit zeugt deren Aufnahme in die von Adolf v. Harnack und Oskar v. Gebhardt herausgegebene Reihe „Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur“ (NF 6/1, 1901 u. 7/4, 1902). Als Privatdozent und ao. Professor in München (1903–05) nahm S. zugleich die Aufgabe des Universitätspredigers wahr. 1905 wurde er als o. Professor für Patrologie an die Univ. Würzburg berufen, 1906 wechselte er als o. Professor für neutestamentliche Exegese nach Breslau und kehrte 1924 als o. Professor für neutestamentliche Exegese und biblische Hermeneutik nach München zurück (Senator 1925–27, em. 1937). 1936/37 vertrat er nebenbei an der vom NS-Regime zur Auflösung bestimmten Phil.-Theol. Hochschule Freising die Professur für Auslegung des Neuen Testaments.

    S. fungierte 1903–29 als Mitherausgeber der „Biblischen Zeitschrift“ und 1930–38 als Fachleiter für Neues Testament bei der Herausgabe der 1. Auflage des „Lexikons für Theologie und Kirche“. Er war ein fruchtbarer Forscher und Publizist auf den Gebieten der neutestamentlichen Exegese und der Patristik, der seinen wissenschaftlich-kritischen Standpunkt auch in der für Vertreter seiner Disziplin gefährlichen Phase der innerkirchlichen Modernismuskämpfe vor dem 1. Weltkrieg zu bewahren wußte. So setzte er sich für die Annahme der in der prot.-exegetischen Forschung entwickelten Zweiquellentheorie (zur Erklärung der synoptischen Frage) in der kath. Exegese ein und bemühte sich scharfsinnig um Klärung umstrittener exegetischer Probleme (Chronologie des Todestages Jesu, Deutungsprobleme in der Apokalypse des Johannes). Seine Leben-Jesu-Darstellung (Das Leben Jesu nach d. vier Evangelien, 1933), die auch 1933 in seinen großen Artikel „Leben und Lehre Jesu“ im LThK einfloß, berücksichtigte allerdings zu wenig die exegetisch-kritischen Fragestellungen seiner Zeit und die Eigenart der biblischen Quellen. Seine Kirchenväterstudien haben dagegen ihren Wert behalten.

  • Auszeichnungen

    Geh. Reg.rat (1924);
    Ebfl. Geistl. Rat (1932).

  • Werke

    Weitere W Fragmente d. Homilien d. Cyrill v. Alexandrien z. Lukas-Evangelium, 1909;
    Kurzgefaßte Einl. in d. NT, 1916, 5–61939, ital. 1942;
    Die beiden Briefe d. hl. Paulus an d. Korinther u. sein Brief an d. Römer, 1919, ⁴1932;
    Erklärung d. Johannes-Apokalypse, 1940, ⁴1942;
    Qu:
    Bayer. HStA, München.

  • Literatur

    A. Ehrhard, Die hist. Theol. u. ihre Methode, in: W. Schellberg (Hg.), FS f. Sebastian Merkle zu seinem 60 Geb.tag, 1922, S. 117–36;
    J. Michl, in: HJb. 62–69, 1949, S. 983–85;
    E. Kleineidam, Die kath.theol. Fak. d. Univ. Breslau 1811–1945, 1962;
    L. Resch u. L. Buzas, Verz. d. Doktoren u. Diss. d. Univ. Ingolstadt-Landshut-München 1472–1970, I, 1975, S. 47;
    O. Böcher, Die Johannes-Apokalypse in d. neueren Forsch, in: Aufstieg u. Niedergang d. röm. Welt II, 1988, S. 3850–98;
    Enc. Catt.;
    Biogr. Lex. KV (P);
    LThK2–3;
    BBKL X (W, L).

  • Autor/in

    Manfred Weitlauff
  • Zitierweise

    Weitlauff, Manfred, "Sickenberger, Joseph" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 311-312 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117337048.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA