Lebensdaten
1863 – 1960
Geburtsort
Grothe bei Badbergen (Hannover)
Sterbeort
Quakenbrück Kreis Bersenbrück (Niedersachsen)
Beruf/Funktion
Meteorologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117292605 | OGND | VIAF: 25376024
Namensvarianten
  • Lüdeling, Georg
  • Lüdeling, Georg
  • Luedeling, Georg
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Lüdeling, Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117292605.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus altansässiger Bauernfam.;
    V Hermann (1828–1913), Landwirt in G., S d. Bauern Hermann u. d. Elisabeth Hoffmann;
    M Johanna (1825–66), T d. Bauern Joh. Hermann Wittrock in Grönloh u. d. Catharina Elisabeth Esch-Hoffmann;
    ⚭ Emmy (1874–1930), T d. Bankkaufm. Wilhelm Plöger in Bielefeld u. d. Luise Laux;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    Nach dem Abitur 1881 studierte L. in Göttingen, Tübingen und Kiel Mathematik und Naturwissenschaften, seit 1887 war er Assistent am Physikalischen Institut der Univ. Kiel, 1892 wurde er mit einer Arbeit über erdmagnetische Messungen in Kiel bei G. Karsten promoviert. Seit Okt. 1892 war er als wissenschaftlicher Assistent, seit 1896 als ständiger Mitarbeiter am Preuß. Meteorologischen Institut in Berlin tätig. Er wurde M. Eschenhagen zugeteilt, der die erdmagnetische Abteilung des neuen Meteorologisch-Magnetischen Observatoriums in Potsdam leitete. Bereits 1898/99 veröffentlichte die Akademie der Wissenschaften in Berlin seine Arbeit „Über den täglichen Gang der erdmagnetischen Störungen an Polarstationen“ (SB d. Ak. d. Wiss. Berlin 1899, S. 246 f.). 1901 wurde L. zur meteorologischen Abteilung des Observatoriums Potsdam versetzt. Dort widmete er sich vor allem dem neuen Gebiet Luftelektrizität. Dabei tauchten außer instrumentellen Problemen bald auch Fragen nach dem Zusammenhang zwischen der Elektrizität und dem Staubgehalt der Luft auf, die zu einer Reihe von besonderen Untersuchungen in der freien Atmosphäre und an der Meeresküste führten (Rotersand-Leuchtturm, Misdroy, Swinemünde, Helgoland). 1903 zum Professor ernannt, beteiligte sich L. an der Sonnenfinsternis-Expedition des Preuß. Meteorologischen Instituts nach Burgos in Spanien 1905 (Ber. mit A. Nippoldt, in: Abhh. d. Preuß. Meteorolog. Inst. 2, Nr. 6, 1908). Seine Bearbeitung der dortigen luftelektrischen Messungen veranlaßte andere Expeditionen dazu, ihm die Bearbeitung ihrer eigenen Messungen zu übertragen, so die Expedition des Herzogs von Orléans auf der „Belgica“ in die Arktis und die Expedition von Mylius-Erichsen, bei der Alfred Wegener 1906-08 luftelektrische Messungen in Nordost-Grönland gemacht hatte. 1907 wurde L. an das Hauptinstitut in Berlin versetzt und übernahm zunächst die Niederschlagsabteilung, deren Ergebnisse er veröffentlichte. Seit 1909 leitete er dann die Klimaabteilung mit ihrem umfangreichen Stationsnetz. Durch die Beschäftigung mit klimatologischen Fragen wurde er mit der Bioklimatologie vertraut, was zur Einrichtung entsprechender Stationen in Swinemünde und Braunlage führte. Im 1. Weltkrieg war L. Kommandeur der Heimatwetterwarten. Nach Kriegsende übernahm er wieder die Klimaabteilung; die Ergebnisse seiner Beobachtungen veröffentlichte er viele Jahre hindurch. Als Anfang der 20er Jahre die Direktoren der meteorologischen Landesinstitute den Beschluß faßten, an Stelle der verschiedenen Anleitungen für meteorologische Beobachtungen in den einzelnen Ländern eine einheitliche Anleitung für alle deutschen Stationen herauszugeben, wurde L. mit der Redaktion betraut. Sein Werk, die „Anleitung zur Anstellung und Berechnung der Beobachtungen an den deutschen meteorologischen Stationen“ (Veröff. d. Preuß. Meteorolog. Inst., 1924), ist weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bedeutungsvoll geworden. 1929 trat L. in den Ruhestand. In den weiteren Jahren arbeitete er an der Geschichte des Heereswetterdienstes. Sein Manuskript verbrannte 1943 bei einem Bombenangriff, der sein Haus in Lichterfelde zerstörte. L. fand eine Unterkunft im Erzgebirge und konnte erst 1946 in seine Heimat nach Badbergen (Niedersachsen) zurückkehren.

  • Werke

    Erdmagnet. Messungen im physikal. Inst. d. Univ. Kiel (Diss.), in: Schrr. d. naturwiss. Ver. Schleswig-Holstein 9, 1891;
    Die magnet. Störungen d. J. 1890-95 nach d. Aufzeichnungen d. Magnetographen in Potsdam, in: Terr. Magnetism 1, 1896, S. 147;
    Ergebnisse 10j. magnet. Beobachtungen in Potsdam, in: Abhh. d. Preuß. Meteorolog. Inst. 1, Nr. 8, 1901;
    dass., in: Physikal. Zs. 3, 1902, S. 203 f.;
    Ber. üb. d. luftelektr. Arbb., in: SB d. Bayer. Ak. d. Wiss., Math.-physikal. Kl., 33, 1903, S. 352;
    Registrierung d. luftelektr. Potentialgefälles in Potsdam 1904, in: Meteorolog. Zs. 23, 1906, S. 114 f.;
    Einige Ergebnisse 5j. Registrierungen d. luftelektr. Potentialgefälles in Potsdam, in: Ber. üb. d. Tätigkeit d. Preuß. Meteorolog. Inst. 1909, 1910, S. 158.

  • Literatur

    G. Hellmann, in: Ber. üb. d. Tätigkeit d. Preuß. Meteorolog. Inst. 1929, 1930, S. 5;
    K. Keil, Hdwb. d. Meteorol., 1950;
    K. Knoch, in: Meteorolog. Rdsch. 13, 1960, S. 161;
    Pogg. IV-VI.

  • Autor/in

    Karl Keil
  • Zitierweise

    Keil, Karl, "Lüdeling, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 450 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117292605.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA