Lebensdaten
1819 – 1891
Geburtsort
Breslau
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Schriftsteller
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 117186368 | OGND | VIAF: 49595275
Namensvarianten
  • Löwenstein, Rudolf
  • Löwenstein, Rudolf
  • Loewenstein, R.
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Zitierweise

Löwenstein, Rudolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117186368.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N., Destillateur;
    M N. N. (Eltern früh †);
    N. N.;
    K, u. a. Käthe ( 1886), Malerin.

  • Biographie

    L. wurde im Waisenhaus zu Bunzlau erzogen. Später besuchte er das Gymnasium in Glogau, dann das Elisabethanum in Breslau, wo er schon 1836 in verschiedenen Blättern lyrische Gedichte veröffentlichte. Seit 1840 studierte er Philologie an der Univ. Breslau, 1841 setzte er sein Studium in Berlin fort, wo er auch promoviert wurde. Zeitweilig war er Lehrer, arbeitete für schöngeistige Blätter und trat 1845 mit seinem Talent für Mnemonik erfolgreich als Gedächtniskünstler auf. 1846 erschien sein bedeutendstes Werk, die Gedichtsammlung „Kindergarten“ (⁸1919). Mit D. Kalisch und E. Dohm gründete L. 1848 in Berlin die satirische Zeitschrift „Kladderadatsch“, deren Redaktion er bei seiner Ausweisung durch den Polizeipräsidenten noch im selben Jahre niederlegen mußte. Nach Aufenthalten in Dessau und Leipzig kehrte er, als der Belagerungszustand aufgehoben war, nach Berlin zurück und nahm seine Arbeit an der Zeitschrift wieder auf. Unter Mitwirkung bekannter Jugendschriftsteller gab L. seit 1856 die Monatsschrift „Puck. Ernst, Scherz und sinnige Spiele der Jugend“ heraus, die aber wenig erfolgreich war und bereits 1860 ihr Erscheinen wieder einstellen mußte. Seit 1863 verfaßte L. die „Politische Rundschau“ in der „Gerichtszeitung“. 1886 versuchte er mit der Gedichtsammlung „Kindergedanken“ an seinen Bucherfolg vor 40 Jahren anzuknüpfen. Vor seinem Tod erschienen 1890 noch die politischen Gedichte „Aus bewegten Zeiten“. L., der gleichzeitig Kinderlyriker und politischer Satiriker war, wurde von Zeitgenossen mit Hoffmann von Fallersleben verglichen. Seine satirisch-aggressiven Beiträge richteten sich gegen jede obrigkeitsstaatliche Willkür, ob gegen den russ. Zaren, Louis Napoleon oder den Berliner Polizeipräsidenten v. Hinckeldey. Daneben erledigte er Auftrags- und Gelegenheitsarbeiten verschiedenster Art. Die größte Wirkung ging zweifellos von seinen insgesamt über 200 Kindergedichten aus, vor allem von seinem „Kindergarten“, der immer wieder reich illustriert in erweiterten Auflagen|erschien. Ein Teil seiner kindgemäß-lehrhaften, humorvollen und sprachspielerischen Texte wie „Hans und die Spatzen“, „Die zwölf Monate und was sie bringen“, „Peter und das Echo“, „Eine Käferhochzeit“ oder „Die traurige Geschichte vom dummen Hänschen“ wurde fester Bestandteil in Lesebüchern und Lyrikanthologien für untere Jahrgangsstufen und ist es vereinzelt bis heute geblieben; zahlreiche Gedichte wurden mehrfach vertont.

  • Werke

    Weitere W u. a. Friederike v. Sesenheim, 1869;
    Ehret die Frauen, Weibl. Leben, 1873;
    Kindergedanken, NF d. Kindergartens, Gedichte u. Kinderlieder, 1886.

  • Literatur

    [L. Göhring], R. L. als Kinderdichter, in: Fränk. Kurier 58, Nr. 16, Freitag-Abendbl. v. 9.1.1891, S. 1 f.;
    Kladderadatsch v. 11.1.1891 (P);
    H. L. Köster, Gesch. d. dt. Jugendlit., ⁴1927, S. 121-24;
    Lex. d. Kinder- u. Jugendlit. II, 1977, S. 394 f.

  • Autor/in

    Kurt Franz
  • Zitierweise

    Franz, Kurt, "Löwenstein, Rudolf" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 107-108 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117186368.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA