Lebensdaten
1837 – 1900
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Militärhistoriker ; Militärschriftsteller ; Oberstleutnant
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117058750 | OGND | VIAF: 32313024
Namensvarianten
  • Jähns, Max
  • Jähns, Maximilian
  • Jähns, Max
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Zitierweise

Jähns, Maximilian, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117058750.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilhelm (s. 2);
    - Berlin 1863 Marie (1843–1921), T d. Albert Tannhäuser, Kaufm. u. Bes. e. Wachsbleiche in B., u. d. Auguste Nies;
    3 T, u. a. Elisabeth ( Otto v. Glasenapp, 1928, Vizepräs, d. Reichsbank, s. NDB VI), Hildegard ( Theodor Seitz, 1863–1949, 1907 Gouverneur v. Kamerun, 1910 v. Dt.-Südwest-Afrika, Präs. d. Dt. Kolonialges.).

  • Biographie

    J. besuchte die Gewerbeschule seines Großvaters Klöden, trat mit 17 Jahren in das Infanterieregiment Nr. 28 in Aachen ein, bezog 1856 die Divisionsschule in Trier und wurde 1857 Leutnant. 1860 zur Kriegsakademie kommandiert, wurde er 1864 zum Regimentsadjutanten ernannt. 1865 nahm J. den Abschied, um sich ganz germanistischen und militärhistorischen Studien zu widmen. Im Kriege von 1866 als Dezernent im Kriegsministerium wieder verwendet, wurde er 1867 im „Nebenetat für wissenschaftliche Zwecke des Großen Generalstabes“ in der geographisch-statistischen Abteilung angestellt. Während des 1870er Krieges tat er Dienst als Eisenbahn-Linien-Kommissar in Pommern und später in Nancy. 1872 kam er als Lehrer der Geschichte der Kriegskunst an die Kriegsakademie, eine Stellung, die seinen Anlagen und Neigungen besonders entsprach. 1886 erbat er den Abschied, weil er sich als „charakterisierter“ Oberstleutnant (1885), in der Beförderung übergangen fühlte.

    Der Höhepunkt von J.s schriftstellerischer Tätigkeit, die Moltke stets mit Interesse verfolgte, lag in den Jahren nach dem Ausscheiden aus der Armee. Er wirkte in zahlreichen wissenschaftlichen Gesellschaften, vor allem im Verein für Historische Waffenkunde und im Allgemeinen deutschen Sprachverein. J.s Bedeutung liegt in seinem profunden, nahezu enzyklopädischen Fachwissen und in den großen Überblicken auf dem Gebiet der Militärwissenschaft und Militärgeschichte. Die militärwissenschaftliche Literatur bis 1800 hat er in seinem Hauptwerk, „Geschichte der Kriegswissenschaften…“ (3 Bde., 1889–91), im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayer. Akademie der Wissenschaften systematisch geordnet und erläutert. J. war einer der ersten, der den Gegenstand der Militärgeschichte nicht ausschließlich in kriegerischen Abläufen verstand, sondern auch die damit verflochtenen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Faktoren einbezog. Mit grundsätzlichen Fragestellungen zu den Wechselbeziehungen von Krieg, Frieden und Kultur sowie einer richtigen Einschätzung des revolutionären Einflusses der Technik auf das moderne Rüstungs- und Kriegswesen steht dieser gelehrte Offizier trotz seiner Bindung an Wertvorstellungen des 19. Jh. schon an der Schwelle einer neuen Zeit.|

  • Auszeichnungen

    Dr. phil. h. c. (Heidelberg), Mitgl. d. Ak. d. Kriegswiss. Stockholm.

  • Werke

    Weitere W u. a. Hdb. e. Gesch. d. Kriegswesens v. d. Urzeit b. z. Renaissance. 2 Bde., 1880;
    Heeresvfg. u. Völkerleben, 1885;
    Über Krieg, Frieden u. Kultur, 1893;
    FM Moltke, 3 Bde., 1894-1900;
    Entwicklungsgesch. d. alten Trutzwaffen, mit Anhang üb. d. Feuerwaffen, 1899;
    Die Kriegskunst als Kunst, in: Die Grenzboten, 1874, u. Geschichtl. Aufsätze, hrsg. v. K. Koetschau, 1903, S. 97-130 (P);
    Das Militär-Wbl. v. 1816–76, in: Beih. 6 z. Militär-Wbl., 1876, S. 287-304;
    Caesars Commentarien u. ihre literar. u. kriegswiss. Folgewirkung, ebd., 1883, Beih. 7. -
    Aufsätze in: Preuß. Jbb., Grenzboten, Militär-Wbl.;
    Frdr. Wilh. Jähns u. M. J., Ein Fam.gem. f. d. Freunde, 1906 (P).

  • Literatur

    A. Meyer, M. J. als militär. Schriftst., in: Geschichtl. Aufsätze, s. W, S. 79-94;
    BJ V;
    H. Zopf, Zum 100. Geb.tag v. M. J., in: Wissen u. Wehr 18, 1937, H. 5;
    U. v. Gersdorff, M. J., 1970 (W, L).

  • Autor/in

    Ursula von Gersdorff
  • Zitierweise

    Gersdorff, Ursula von, "Jähns, Maximilian" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 284 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117058750.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA