Lebensdaten
1858 – 1922
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Theaterintendant
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117049107 | OGND | VIAF: 22908774
Namensvarianten
  • Hülsen, Georg Graf von (bis 1908)
  • Hülsen-Haeseler, Georg Graf von
  • Hülsen, Georg Graf von (bis 1908)
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Zitierweise

Hülsen-Haeseler, Georg Graf von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117049107.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Botho v. Hülsen (s. 1); - ledig.

  • Biographie

    H. tritt 1877 in das Kaiser-Alexander-Regiment ein, wird 1879 Offizier im Gardekürassier-Regiment und 1888 persönlicher Adjutant des (als Schriftsteller G. Conrad bekannten) Prinzen Georg von Preußen. 1893 wird ihm die Wahrnehmung der Intendantur der königlichen Schauspiele in Wiesbaden übertragen. Hier hat er bemerkenswerte Theater-Erfolge, so daß 1896 dort die ersten Mai-Festspiele unter dem Protektorat des Kaisers eingerichtet werden und H. Ehrenbürger der Stadt Wiesbaden wird. 1903 wird er, zunächst stellvertretender, dann fester Generalintendant der königlichen Schauspiele Berlin und Wiesbaden und der königlichen Hofmusik. Im gleichen Jahr wird er auch Oberster Chef der Intendantur der königlichen Schauspiele in Kassel, 1908 derjenigen in Hannover. Im November 1918 erfolgt seine Absetzung. – H. erlebte durch seinen Vater früh schon Berliner Theater. Mit der Übernahme der Berliner Generalintendanz trat er ein schlimmes Erbe an, weil sein Vorgänger, Bolko Graf von Hochberg, das Theater arg heruntergewirtschaftet hatte: schlimme Finanzlage und Verwaltung, vernachlässigtes Schauspieler-Ensemble. H. war gut geeignet für seine, zunächst reformierende, Aufgabe. Er besaß bessere Voraussetzungen für seine künstlerische Tätigkeit als sein Vater. Er wünschte ein üppiges szenisches Bühnenbild im Sinne des Ausstattungsprunkes, wie es besonders in der Oper üblich war. Das Repräsentative stand bei ihm im Vordergrund, womit er Kaiser Wilhelm II. besonders entgegenkam, der sich um das Theater sehr und oft eingreifend kümmerte. So war H. ebenso Hofbeamter wie künstlerische Persönlichkeit. Der Kaiser verlangte etwa, daß ihm alle vaterländischen Stücke vorgelegt wurden, und H. bekam auch Zensurvorschriften, so daß moralisch anstößige Wendungen („Hure“, „Bett“, „Brust“, „Unzucht“ u. ä.) wegbleiben mußten; ebenso verlangte man, daß religiöse oder politische Anstößigkeiten vermieden wurden. H. erwies sich als souveräne, integre Persönlichkeit, er war liebenswürdig und feinfühlig, charmant und konziliant und hatte so mit seinen Schauspielern ein gutes Einvernehmen. Mit Rücksicht auf den Kaiser war er dem modernen Drama gegenüber zurückhaltend oder vorsichtig. Den überkommenen Schlendrian der Klassiker-Aufführungen jedoch hat er überwunden, und so darf man seine Intendanz-Zeit als glückliche und ergiebige Epoche bezeichnen, soweit das bei der Rücksichtnahme auf den Hof möglich war.|

  • Auszeichnungen

    WGR.

  • Literatur

    Th. Fontane, Causerien üb. Theater, hrsg. v. P. Schlenther, 1905;
    F. Winter u. H. Maeder, 10 J. Generalintendanz (H.), 1913;
    G. Droescher, Der Schinkelbau, 100 J. Schauspielhaus, 1921;
    ders., Die vormals kgl., jetzt preuß. Staatstheater zu Berlin, Statist. Rückblick (1.1.1886-31.12.1935), 1936;
    J. Kapp, 185 J. Staatsoper, [1928];
    ders., Gesch. d. Staatsoper Berlin, 1937;
    ders., 200 J. Staatsoper Berlin im Bild, 1942;
    E. v. Naso,|Ich liebe d. Leben, Erinnerungen aus 5 J.zehnten, 1953;
    H.-G. Reichel, Das kgl. Schauspielhaus unter G. Gf. v. H.-H. (1903-18), Diss. FU Berlin 1962.

  • Autor/in

    Hans Knudsen
  • Zitierweise

    Knudsen, Hans, "Hülsen-Haeseler, Georg Graf von" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 738-739 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117049107.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA