Lebensdaten
1808 – 1900
Geburtsort
London
Sterbeort
London
Beruf/Funktion
Eisenbahn- und Wasserbauingenieur
Konfession
anglikanisch
Normdaten
GND: 117026050 | OGND | VIAF: 53965473
Namensvarianten
  • Lindley, Sir William
  • Lindley, William
  • Lindley, Sir William
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Zitierweise

Lindley, William, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117026050.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joseph ( v. 1852), Astronom an d. Sternwarte in Greenwich, dann Kaufm. in L.;
    M Catherine Searles ( v. 1852);
    Hamburg 1852 Julie (1828- um 1862), T d. Eduard Heerlein (1800–86), Kaufm. in Hamburg, Inh. e. Firma in Bordeaux, u. d. Juliane Friederike Margarethe Pfeifler;
    3 S, 1 T, u. a. Walter (s. 2).

  • Biographie

    Nach Schulbesuch in Croydon war L. zehn Monate in Wandsbeck bei Pastor Schröder, einem Schwiegersohn von Matthias Claudius, in Pension, dann kurz in einem Londoner Bankhaus tätig und seit 1827 Schüler und später Assistent des Ingenieurs Francis Giles in London. L. arbeitete vornehmlich beim Eisenbahnbau mit, bewährte sich als Konstrukteur von Brücken und als Mitarbeiter von Marc Isambard Brunel beim Bau des Themse-Tunnels. Auch mit Wasserbau-Arbeiten wurde er früh vertraut. 1834 kam er erstmals als Assistent von Giles nach Hamburg und entwarf hier die Pläne für eine Eisenbahn nach Lübeck. 1837-38 bearbeitete er das Projekt der Eisenbahn Hamburg-Bergedorf und deren Weiterführung bis Berlin. Auf Empfehlung von A. de Chateauneuf wurde L. dann Bauleiter der Bahn nach Bergedorf. Für sie entwarf er einen neuen, dreiachsigen Wagentyp, der sich sehr bewährte und bald auch auf anderen Strecken eingeführt wurde. Beim großen Hamburger Brand im Mai 1842 brachte sein Vorschlag, den Brandherd durch Sprengungen zu begrenzen, die Rettung für viele Tausende, bald erhielt er den Auftrag zum Wiederaufbau des zerstörten Stadtteils. Nach seinen rasch erstellten Plänen wurde dieses Werk ausgeführt und dabei die erste Kanalisation einer Stadt auf dem Kontinent begonnen. L. hatte bereits beim Bau der Bergedorfer Eisenbahn durch die Trockenlegung versumpften Marschlandes für Hamburg eine Stadterweiterung geschaffen; mit der von ihm empfohlenen Absenkung des Wasserspiegels der Alster wurden deren Ufer der Bebauung erschlossen und die Stadt um attraktive Wohngebiete bereichert. Seine Hauptarbeit blieb der auf Grund seiner Vermessungsarbeiten durchgeführte schrittweise Ausbau eines geschlossenen Systems der Wasserversorgung und Entwässerung. L. führte alle diese Arbeiten, auch die Planung für neue Hafenanlagen, als freier Berater des Hamburger Senats aus. Sie begründeten seinen Ruf als hervorragender Wasserbau-Ingenieur. Sein Rat wurde von vielen Städten in Anspruch genommen. L. beriet Altona, Berlin, Kiel, Stralsund, Stettin und Leipzig in Fragen der Wasserversorgung. Für Emden lieferte er ein Gutachten für den Hafenausbau. 1851 wurde er auch bei der Verbesserung der Londoner Wasserversorgung herangezogen und baute im selben Jahr für die brit. Regierung die Stützmauer auf Helgoland gegen den Felsenabbruch. Nach über zwei Jahrzehnten in Hamburg wurde sein großer Einfluß auf dessen städtebauliche Entwicklung ohne beamtete Stellung heftig kritisiert. L. folgte daher 1863 einem Ruf der Stadt Frankfurt a. M. und übernahm die Oberleitung beim Bau der Kanalisation. In Frankfurt entwickelte sich unter seiner Leitung eines der führenden Ingenieurbüros jener Zeit für alle Fragen der Be- und Entwässerung von Städten. Es erstellte für die Städte Pest, Düsseldorf, Chemnitz, Basel, Krefeld, Jassy, Galatz, Braila, Elberfeld, Sydney, St. Petersburg und Warschau Gutachten und Pläne. Mit dem Abschluß der Frankfurter Arbeiten Ende 1878 übertrug L. die Leitung des Büros auf seine Söhne und kehrte nach London zurück.

    Er gehörte seit 1841 der Royal Geological Society, seit 1842 der Institution of Civil-Engineers und seit 1844 der Society of Smeatonian Engineers an. Über seine Hamburger Projekte ließ er eine Reihe von Berichten drucken.

  • Literatur

    W. H. Soltau, L.-Album, 1852;
    C. Matschoss, Männer d. Technik, 1925, S. 159;
    G. H. Leo, W. L., Ein Pionier d. techn. Hygiene, 1969;
    J. Spallek, Alexis de Chateauneuf u. W. L., Ihre gemeinsam errichteten Bauwerke, Diss. Hamburg 1978;
    DNB, Suppl.bd. III.

  • Autor/in

    Franz Lerner
  • Zitierweise

    Lerner, Franz, "Lindley, William" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 605-606 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117026050.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA