Lebensdaten
1866 – 1937
Geburtsort
Neuwied/Rhein
Sterbeort
Würzburg
Beruf/Funktion
klassischer Philologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 117012475 | OGND | VIAF: 61676510
Namensvarianten
  • Hosius, Karl
  • Hosius, Carl
  • Hosius, Carolus
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Zitierweise

Hosius, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117012475.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Clemens (1822–1902), Landgerichtspräs. in Landsberg/Warthe u. Duisburg, Mitgl. d. preuß. Landtags u. d. Komm. z. Herausgabe d. Dt. Strafgesetzbuches, S d. Friedrich (1785–1858), Land- u. Stadtrichter in Werne, seit 1834 Domsekr. in Münster, u. d. Henriette Teesing;
    M Antoinette (1826–94), T d. Albert Tüshaus (1796–1864), Lederfabr. u. -kaufm. in Münster, u. d. Juliane Schultz;
    Ov August (1825–96), Geologe, Paläontologe, Gymnasiallehrer, seit 1862 Prof. a. d. Ak. Münster, verdient um d. Erforschung d. Kreide, d. Tertiärs u. d. Quartärs v. Westfalen (s. W, L);
    Om Frdr. Tüshaus (1832–85), Maler (s. L); Verwandte Bernhard Tüshaus (1846–1909), Architekt, Joseph Tüshaus (1851–1901), Maler (beide s. ThB); - ledig.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Gymnasiums in Hamm (Westfalen), wo ihn der Philologe Carl Heraeus beeinflußte, studierte H. klassische Philologie zuerst in Münster und Freiburg im Breisgau, dann in Bonn, dem damaligen Zentrum philologischer Forschung; H. Usener und vor allem F. Bücheler haben seine wissenschaftliche Arbeit geprägt. In deren Mittelpunkt stand zunächst die Edition lateinischer Autoren. H. begann mit umfassenden Handschriftenuntersuchungen zu Juvenal und bezog nach ausgedehnten Bibliotheksreisen Lucan (Habilitation Münster 1891), Gellius, Properz und weitere Autoren ein. Nach Lachmanns Grundsätzen suchte er die Abhängigkeitsverhältnisse der Handschriften zu klären; bei seinen Ausgaben hielt er sich sehr eng an das, was in der (vermutlich) besten Handschrift überliefert ist. Die konservative Textgestaltung und die Beurteilung mancher Handschriften haben späterer Kritik nicht immer standgehalten, aber H. hat vielfach die Grundlage für die weiteren Ausgaben und Bearbeitungen der Autoren geschaffen. Außer der handschriftlichen Überlieferung untersuchte er Einzelprobleme und stellte bei einzelnen Werken Vorbilder und Nachahmungen zusammen (mustergültig die Ausgabe von Vergils Bucolica, 1915). 1897 zum außerordentlichen Professor in Münster ernannt, wurde H. 1906 nach Greifswald, 1913 nach Würzburg berufen (1930 Rektor; 1933 emeritiert). Neben der Weiterarbeit an seinen Ausgaben, zahlreichen Besprechungen und allgemeinen Abhandlungen erneuerte er – im „Handbuch der Altertumswissenschaft“ – die „Geschichte der römischen Literatur“ seines Würzburger Vorgängers Martin Schanz, zunächst die späteren Teile (IV, 2, 1920, III, 1922), dann mit größeren eigenen Beiträgen auch die früheren (I, 1927, II, 1935). Auf tiefere Eingriffe in die Gesamtanlage verzichtete er, aber er arbeitete in das Werk die neueren Forschungsergebnisse mit aller Gründlichkeit ein und hat es zu einem unentbehrlichen (1959 unverändert wiedergedruckten) Nachschlagewerk gemacht.

  • Werke

    Weitere W De Iuvenalis codicum recensione interpolata, Diss. Bonn 1888, erweitert u. d. T. Apparatus criticus ad Iuvenalem, 1888. -
    Ausgg.: Lucanus, 1892, ²1913;
    Die Moselgedichte d. Ausonius u. d. Venantius Fortunatus (mit Kommentar), 1894, ³1926;
    Seneca, De beneficiis - De clementia, 1900;
    Gellius, 1903;
    Propertius, 1911, ³1932;
    Octavia, 1922. -
    Hrsg.: Würzburger Stud. z. Altertumswiss. -
    Zu Ov August: Die Flora d. Westfäl. Kreideformation, in: Palaeontographica 26, 1880, S. 126-241, 44 Tafeln (mit W. v. d. Marck).

  • Literatur

    J. Martin, in: Bursian-Jberr. 262, 1938, S. 65-72. - Zu Ov August: W. Langer, in: Argumenta Palaeobotanica 2, 1968 (W-Verz., L, P);
    Pogg. III, IV;
    - zu Om F. Tüshaus:
    Westfalen 45, 1967, S. 35-52;
    ThB.

  • Porträts

    in: Stud. zu Tacitus, C. H. z. 70. Geb.tag, 1936.

  • Autor/in

    Carl Becker
  • Zitierweise

    Becker, Carl, "Hosius, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 649-650 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117012475.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA