Lebensdaten
1582 – 1664
Geburtsort
Koslar bei Jülich
Sterbeort
Rom
Beruf/Funktion
Jesuit
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116994681 | OGND | VIAF: 49129960
Namensvarianten
  • Nickel, Goswin
  • Nickel, Goschwin
  • Nickel, Gosvinus
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Zitierweise

Nickel, Goswin, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116994681.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann ( 1634), 1609/10 Bgm. u. 1628 Brudermeister d. Krämerbruderschaft in J., S d. Goswin (1510–57) in K. u. d. Adelheid Harper ( 1576);
    M Margaretha ( 1625), T d. Diederich v. der Hallen u. d. Anna v. Palandt;
    Ur-Gvv Johann (1484–1566), Schultheiß in Pier;
    B Peter ( 1654), hzgl. jülich. Vogt u. Meier in Aachen, Erbschultheiß v. K.;| Tante-v Anna ( 1598, Albrecht v. Schrick, 1532–98, Schöffe u. Bgm. in Aachen, s. ADB 32).

  • Biographie

    N. besuchte nach der Partikularschule in Jülich das Jesuitengymnasium in Köln. Zum Magister promoviert, trat er im April 1604 in die Gesellschaft Jesu ein. Dem Noviziat in Trier 1604-06 folgten eine Lehrtätigkeit am Paderborner Kolleg 1607-10 sowie das Theologiestudium und 1615 die Priesterweihe in Mainz. Als Professor der Philosophie lehrte N. 1616-20 in Köln und war anschließend Rektor der Kollegien in Aachen und Köln. 1630-37 und 1639-43 stand N. in schwierigen Kriegszeiten der niederrhein. Provinz des Ordens vor. Gegen den Ordensgeneral Vitelleschi verteidigte N. seinen Mitbruder Friedrich Spee v. Langenfeld, dessen Buch „Cautio Criminalis“, eine mutige Anprangerung des Hexenwahns, eine Welle der Empörung gegen die Jesuiten hervorgerufen hatte. Von der Generalkongregation des Ordens 1649 zum Assistenten für alle deutschen Gebiete gewählt, zog N. nach Rom. Nach dem Tod des Ordensgenerals Francesco Piccolomini 1651 führte er als Generalvikar die Ordensgeschäfte; die Wahl der Nachfolge fiel auf den Römer Alessandro Gottifredi. Nach dessen wenig später erfolgtem Ableben wurde N. als erster Jesuit deutscher Herkunft am 17.3.1652 zum zehnten Generaloberen der Societas Jesu gewählt. Zwölf Jahre leitete N. die Geschicke der Jesuiten. Eine durch schwere Krankheit bedingte weitgehende Bewegungsunfähigkeit führte 1661 zur Ernennung des Genuesen Gian Paolo Oliva zu seinem Stellvertreter und designierten Nachfolger. Während seiner Amtszeit förderte N. den Ausbau der Kollegien und die Missionstätigkeit, vor allem in Asien und Amerika. In seinen Briefen und Rundschreiben verlangte er von den Ordensmitgliedern Gehorsam, Demut und Armut in Reaktion auf die Angriffe der Jansenisten und Pascals (Lettre à un Provincial, 1656). Gemeinsam mit Kardinal-Staatssekretär Fabio Chigi, den er als Nuntius in Köln kennengelernt hatte, trieb N. noch vor ihrer Abdankung 1654 die dann 1655 in Innsbruck erfolgte Konversion der Königin Christina von Schweden voran, indem er 1653 zwei Jesuitenpatres in geheimer Mission an den Hof nach Stockholm entsandte. Chigi, bei dem N. stets Gehör fand und der seinen Rat schätzte, ermöglichte als Papst Alexander VII. (1655–67) den 1606 vertriebenen Jesuiten 1657 die Rückkehr nach Venedig.

  • Werke

    Epistolae Praepositorum Generalium Societatis Jesu ad Patres et Fratres, II, 1847, S. 49-127 (Briefe u. Rundschreiben aus d. J. 1653/55/56/59);
    Praepositorum Generalium Selectae Epistolae et Documenta ad Superiories, 1877, S. 84-86;
    Epistolae Selectae Praepositorum Generalium, 1911, S. 106.

  • Literatur

    J. v. Hartzheim, Bibliotheca scriptorum Coloniesium, 1747;
    N. Galeotti, Imagines praepositorum generalium Soc. Jesu ab Arnoldo Westerhout delineatae cum brevi eorum vitae delineationi, 1748 (P);
    F. v. Reiffenberg, Historia Societatis Jesu ad Rhenum inferiorem, 1, 1764;
    Köln. Volksztg. Nr. 798, v. 17.9.1906;
    Crombach, in: Mitt. aus d. dt. Provinzen, 13, 1933-35, S. 283-88;
    H. Holtz, Wurde Jesuitengen. G. N. in Jülich od. in Koslar geboren?, in: Heimatkal. d. Kr. Jülich 15, 1965, S. 90-94;
    A. Brecker, in: Kirchenztg. f. d. Bistum Aachen 44, 1989 (P);
    Sommervogel V, S. 1706 f., IX, S. 719, XI, S. 610;
    L. Polgár, Bibliogr. sur l'histoire de la compagnie de Jésus, 1901–1980, 1990;
    Zedler 24;
    Jöcher III, 1751;
    Koch;
    LThK². – Archivum Historicum Societatis Jesu, Rom. – Zur Fam.: B. Nickel, Das niederrhein. Geschl. N. in seinen frühen Generationen (15.-18. Jh.), in: Mitt. d. Westdt. Ges. f. Fam.kde., 25, 3, S. 59-69 (P).

  • Autor/in

    Günter Schwabe
  • Zitierweise

    Schwabe, Günter, "Nickel, Goswin" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 198-199 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116994681.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA