Lebensdaten
1846 – 1923
Geburtsort
Thuma (Niederösterreich)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Astronom
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116960787 | OGND | VIAF: 777461
Namensvarianten
  • Holetschek, Johann
  • Holetschek, Johannes
  • Holotschek, Johann

Quellen(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Holetschek, Johann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116960787.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Matthias (1800–80), Kleinhäusler in Th., S d. Häuslers Wenzel in Podolly b. Jamnitz/Mähren u. d. Anna Kucharz;
    M Barbara (1813–1900), T d. Hausbes. Ressl in Oberndorf-Raabs u. d. Anna Maria Schöpf;
    1886 N. N.;
    5 K.

  • Biographie

    Nach Besuch der Volksschule und der Gymnasien in Horn und Krems studierte H. nicht, dem Willen seiner Eltern gemäß, Theologie, sondern in Wien Astronomie, Physik und Mathematik, promovierte 1872 mit der Bahnbestimmung des Kometen 1871 I und wurde Assistent an der Universitäts-Sternwarte, später dort Adjunkt. – H. war sowohl ein überaus eifriger Beobachter (Kometen, kleine Planeten, Doppelsterne, Nebelflecke) wie scharfsinniger Theoretiker. Zum Beobachten stand ihm der alte Fraunhofersche Sechszöller mit einfachem Mikrometer zur Verfügung. Seine zahlreichen, äußerst wertvollen Helligkeitsangaben von Kometen und Nebelflecken beruhten auf sorgfältigen Vergleichungen (ohne Photometer) mit Nachbarsternen. Sein eigentliches Lebenswerk galt der Erforschung der Kometen. Die Arbeiten über die Statistik der Bahnelemente, die Wahrscheinlichkeit von Entdeckungen, den Anteil unentdeckt bleibender Kometen und so weiter sind von bleibendem Wert. Dies gilt erst recht von H.s größtem Werk, „Untersuchungen über die Größe und Helligkeit der Kometen und ihrer Schweife“ (Denkschriften der Akademie der Wissenschaften Wien 63/77/88/93/94, 1896, 1905/13/17/18). Es ist zugleich eine vollständige Geschichte der Kometenastronomie, beginnend mit den ältesten Nachrichten über sie. Dabei ist besonders wichtig der Nachweis, daß die Kometen, kosmisch gesehen, kurzlebige Gebilde sind, die sich mehr oder weniger rasch auflösen. – H.s Helligkeitsbestimmungen von Nebelflecken (Annalen der Wiener Sternwarte 20, 1907) haben in den Neubearbeitungen von Hopmann und von Graff die ersten Grundlagen für Shapley gegeben, die Entfernungen dieser Galaxien abzuleiten.

  • Werke

    Weitere W u. a. Über d. Richtungen d. großen Axen d. Kometenbahnen, in: SB d. kaiserl. Ak. d. Wiss., math.-naturwiss. Kl., 94, 1886;
    Frage nach d. Existenz v. Kometensystemen, ebd.;
    Über den Kometen d. J. 1689, ebd. 100, 1891;
    Über den Helligkeitseindruck v. Sternhaufen, ebd. 110, 1901;
    Positions- u. Helligkeitsbeobachtungen v. Planeten u. Kometen 1899-1902, in: Ann. d. Wiener Sternwarte 20, 1907;
    Beobachtungen üb. d. Helligkeitseindruck v. Nebelflecken u. Sternhaufen, ebd.;
    Beobachtungen v. veränderl. Sternen, ebd.;
    Planeten- u. Kometenbeobachtungen, ebd. 22, 1912;
    Beobachtungen v. veränderl. Sternen 1906–10, ebd.

  • Literatur

    J. Hepperger, in: Astronom. Nachrr. 220, 1924;
    S. Oppenheim, in: Vj.schr. d. Astronom. Ges. 60, 1925 (P);
    J. Hopmann, in: Österr. Naturforscher, Ärzte u. Techniker, 1957 (P);
    ÖBL;
    Pogg. III-V.

  • Autor/in

    Josef Hopmann
  • Zitierweise

    Hopmann, Josef, "Holetschek, Johann" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 527-528 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116960787.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA