Lebensdaten
1766 – 1849
Geburtsort
Dresden
Sterbeort
Dresden
Beruf/Funktion
Naturwissenschaftler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116942630 | OGND | VIAF: 57379487
Namensvarianten
  • Hoffmann von Hoffmannsegg, Johann Centurius Graf
  • Hoffmannsegg, Johann Centurius Graf von
  • Hoffmann von Hoffmannsegg, Johann Centurius Graf
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Zitierweise

Hoffmannsegg, Johann Centurius Graf von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116942630.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Albericus (Reichsadel 1741, Reichsgf. 1778, 1718-80), auf Rammenau, kursächs. GR;
    M Amalie Elisabeth (1731–80), T d. Heinr. Gottlob v. Miltitz (1687–1757), auf Oberau, Niederau, Siebeneichen usw., Reichskammergerichtsassessor zu Wetzlar, u. d. Frieder. Christine v. Heynitz;
    Ov Joh. Georg v. Hoffmann (1715–69), Stiftsdechant zu Aschaffenburg (s. L);
    - 1826 Fanny (1807–59, ref.), T d. preuß. Majors Christian Heinr. de Warnery u. d. Friederike v. d. Gröben;
    1 S.

  • Biographie

    Nach dem Tode seiner Eltern im Besitz des Gutes Rammenau, studierte H. 1780-82 in Leipzig Geschichte, Geographie und Naturwissenschaften, vor allem Botanik und Entomologie, und, nach Militärdienst, neue Sprachen und Naturwissenschaften in Göttingen. Er lebte dann ohne Beruf seinen Interessen und Neigungen. Nach dem Verkauf des Gutes unternahm er 1793/94 eine Reise nach Ungarn, Österreich und Italien vorwiegend zum Sammeln von Pflanzen und Insekten, dann nach sorgfältiger Vorbereitung in Begleitung des Leipziger Professors W. G. Tilesius 1795/96 beziehungsweise 1797-1801 mit dem Botaniker H. F. Link, damals Professor in Rostock, eine Sammelreise nach Portugal. Zur Einarbeitung in die Entomologie und Auswertung des gesammelten Insektenmaterials ging er nach seiner Rückkehr zu Professor J. Hellwig nach Braunschweig. Hier lernte er den Entomologen J. C. W. Illiger kennen. Zwecks Bearbeitung seiner „Flore Portugaise“, die er 1809-30 mit Link herausgab, übersiedelte H. 1804 nach Berlin, wo er, vielseitig interessiert und gebildet, mit den Gelehrten seiner Zeit und bei Hofe verkehrte. H.s großes Verdienst ist die Gründung des zoologischen Museums in Berlin und damit verbunden eine starke Förderung der Naturwissenschaften, vor allem der Entomologie und der Ornithologie, in Deutschland. Er schlug W. von Humboldt vor, gleichzeitig mit der Berliner Universität 1809 eine zoologische Sammlung zu Studienzwecken zu errichten. Grundstock dieser Sammlungen sollten die von ihm erworbenen beziehungsweise in seinem Auftrag von seinem Diener und Präparator F. Sieber in 11 Jahren in Brasilien gesammelten Säuger, Vögel und Amphibien sein, die H. dem preußischen Staat zu diesem Zweck vermachte. 1810 wurde das Museum gegründet und Illiger auf H.s Vorschlag zum Leiter berufen. Hinzu kam M. H. C. Lichtenstein als Professor für zoologische Vorlesungen. Nach dem Tode Illigers 1813 zog sich H. ganz aus dem Museum zurück, dessen Leiter nun Lichtenstein wurde. 1816 siedelte er nach Dresden über, nachdem er die Bildung einer entomologischen Abteilung, in der sich auch die Hoffmannsegg-Hellwigsche Insektensammlung befand, unter J. Ch. F. Klug erreicht hatte. Bis zu seinem Tode lebte er ganz seinen Neigungen, meist auf Gut Rammenau, das nach dem Tode seiner Schwester wieder in seinen Besitz gelangt war.

  • Literatur

    H. Lichtenstein, in: Dresdner Album, hrsg. v. E. v. Mühlenfels, ²1856;
    M. Lenz, Gesch. d. Kgl. Friedrich-Wilhelm-Univ. zu Berlin I, 1910;
    E. Stresemann, Die brasilian. Vogelslgg. d. Gf. v. H. a. d. J. 1800–12, in: Bonner zoolog. Btrr. 1, 1950;
    ders., Die Entwicklung d. Ornithol. v. Aristoteles b. z. Gegenwart, 1951;
    L. Gebhardt, Die Ornithologen Mitteleuropas, 1964;
    Meusel, Gel. Teutschland 22, 2. - Zu Ov J. G. v. Hoffmann:
    W. Goldinger, J. G. v. H. u. s. Verbindung z. d. Kreise Stadion, La Roche u. Wieland, in: Aschaffenburger Jb. 4, 1957.

  • Porträts

    in: Berliner Mschr. 26, 1811.

  • Autor/in

    Ursula Göllner-Scheiding
  • Zitierweise

    Göllner-Scheiding, Ursula, "Hoffmannsegg, Johann Centurius Graf von" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 440 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116942630.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA