Lebensdaten
1877 – 1946
Geburtsort
Kehnert Kreis Wolmirstedt
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Zoologe
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 116893303 | OGND | VIAF: 13070391
Namensvarianten
  • Hilzheimer, Max
  • Hilzheimer, M.
  • Hilzheimer, Max Otto Jakob
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Zitierweise

Hilzheimer, Max, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116893303.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Alfred (1835–1900, isr.), Rittergutsbes. in W.;
    M Johanna (1843–1915), T d. Emanuel Pringsheim u. d. Eva Kempner;
    Om Nathanael Pringsheim (1823–94), Botaniker;
    - München 1907 Walburga Münzhuber (1879–1964, kath.), aus Manching/Obb.

  • Biographie

    H. studierte Zoologie in Straßburg (L. Döderlein) und in München, besuchte aber auch Vorlesungen über Kunstgeschichte und Literatur (Promotion 1903 in München unter R. Hertwig, Dissertation: Studien über den Hypopharynx der Hymenopteren). 1904 beschäftigte er sich im Laboratoire Russe de Zoologie von Villefranche-sur-Mer mit der Mittelmeertierwelt, bereiste Südfrankreich und besuchte die berühmten Fundstätten des Eiszeitmenschen in der Dordogne. Nach Assistentenjahren am Straßburger Museum habilitierte er sich 1907 an der TH Stuttgart als Zoologe, arbeitete viel im Württembergischen Naturalienkabinett und begann, sich eingehender mit der Stammesgeschichte der Haustiere zu befassen. 1913 nahm er eine Assistentenstelle am Mark. Museum in Berlin an, dessen naturwissenschaftliche Abteilung er ausbaute. 1924 wurde er dort Abteilungsdirektor. 1928 nahm er seine Vorlesungstätigkeit wieder auf, und zwar an der Tierärztlichen Hochschule im Fach Haustierkunde (außerordentlicher Professor 1932).

    In Berlin mit seinen großen Hilfsmitteln an Bibliotheken, Museen und wissenschaftlichen Anstalten entwickelte sich H. in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen zum führenden Fachmann für die Abstammungsgeschichte der Haustiere. Er vertiefte sich eingehend in die Vor- und Frühgeschichte, vor allem des Alten Orients, und gewann so die Grundlage zur erfolgreichen zoologischen Deutung der überlieferten Zeugnisse über die frühen Haustiere. In enger Zusammenarbeit mit den Archäologen sorgte er für die Bergung von Knochenfunden und für die Bearbeitung durch geschulte Zoologen. Er hat selbst viele Funde bestimmt und gedeutet. Die „Natürliche Rassengeschichte der Haustiere“ (1929) ist ein heute noch wichtiges und gesuchtes Werk. 1926 gründete er mit L. Heck und H. Pohle die „Deutsche Gesellschaft für Säugetierkunde“.

    H., politisch von national-liberaler Gesinnung, war ein Mensch von großer Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit und Bescheidenheit. Seit 1933 wurde er aus rassischen Gründen seiner Arbeitsmöglichkeiten in zunehmendem Maße beraubt, in Pension geschickt, aller Ehrenämter entbunden und aus allen deutschen wissenschaftlichen Gesellschaften ausgeschlossen. Die Tatkraft seiner Frau rettete ihn zwar über das Kriegsende hinweg. Doch war seine Lebenskraft gebrochen, so daß er 1946 einem dritten Schlaganfall erlag.|

  • Auszeichnungen

    Korr. Mitgl. d. Röm.-German. Komm. d. Archäolog. Inst. d. Dt. Reiches (1929).

  • Werke

    Weitere W u. a. Die Haustiere in Abstammung u. Entwicklung, 1910;
    Gesch. unserer Haustiere, 1912;
    Urgesch. d. Menschen, 1912;
    Hdb. d. Biol. d. Wirbeltiere, 1912 f.;
    Raubtiere, Paarhufer, Sirenen, in: Brehms Tierleben, ⁴1915 f.;
    Stammesgesch. d. Menschen, 1928. Zahlr. Publ. in Fachzss. -
    Hrsg.: Naturdenkmalpflege u. Naturschutz in Berlin u. Brandenburg;
    Monogrr. d. Wildsäugetiere;
    Zs. f. Säugetierkde.

  • Literatur

    H. Pohle, in: Zs. f. Säugetierkde. 19, 1954 (W-Verz., 196 Nrr., P);
    Rhdb. (P).

  • Autor/in

    Theodor Haltenorth
  • Zitierweise

    Haltenorth, Theodor, "Hilzheimer, Max" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 168 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116893303.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA