Lebensdaten
1883 – 1938
Geburtsort
Brünn (Mähren)
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Nationalökonom
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116888695 | OGND | VIAF: 17586531
Namensvarianten
  • Grünfeld, Ernst
  • Grünfeld, Ernst

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Grünfeld, Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116888695.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Arnold, Fabr., Mitgl. d. mähr. Landtags;
    M Anna Haas;
    B Paul Stefan (Ps.) (1879–1943), Musikschriftsteller u. -kritiker (s. Riemann);
    1918 Valerie Nowotny, Schauspielerin; 1 Adoptiv-K.

  • Biographie

    G. studierte an der Wiener Hochschule für Bodenkultur und an den Universitäten Halle, Leipzig und Wien Agrarwirtschaft, später Volkswirtschaft, legte in Halle das landwirtschaftliche Diplomexamen ab und wurde 1908 zum Dr. phil. promoviert. Nach praktischer Tätigkeit im landwirtschaftlichen und industriellen Bereich und Ableistung seiner militärischen Dienstzeit war er 1910-12 im Ostasiatischen Wirtschaftsarchiv der Südmandschurischen Eisenbahn AG in Tokio beschäftigt, von wo er verschiedene Studienreisen nach China, Korea und der Mandschurei unternahm. 1913 habilitierte er sich an der Universität Halle, wurde nach Teilnahme am Weltkrieg (Rittmeister) 1922 außerordentlicher Professor an der Universität Halle und übernahm 1923 die Leitung des Seminars für Genossenschaftswesen. 1929 erhielt er das Ordinariat für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Genossenschaftswesen. Aus rassischen und politischen Gründen mußte er 1933 seinen Lehrstuhl verlassen, die Leitung des Seminars und die Herausgabe seiner genossenschaftlichen Zeitschrift aufgeben.

    Vielseitig interessiert, beschäftigte er sich mit handels- und kolonialpolitischen, agrar- und sozialpolitischen Problemen; seine ganz besondere Neigung galt dem Gebiet der Soziologie und des Genossenschaftswesens. In „Lorenz von Stein und die Gesellschaftslehre“ (1910) versucht G. als erster den Nachweis zu führen, daß auch die Soziologie eine – entsprechend anderen Wissenschaften – in die Antike zurückreichende Geschichte besitzt. Dem Genossenschaftswesen als Spezialgebiet hat er wohl die meisten Arbeiten gewidmet; aber auch hier hat er neben nationalökonomischen und historischen Aspekten die soziologische Betrachtung seines Forschungsgegenstandes bevorzugt, der bis dahin zumindest in der deutschsprachigen Literatur nur sehr wenig Raum zugekommen war. Als in diesem Zusammenhang wichtigste Themenkreise behandelte er insbesondere die Prämissen der sozialpolitischen Selbsthilfe, die soziale Gruppenbildung – auch in übernationaler Sicht –, Genossenschaftsführer in ihrem Verhältnis zur Masse, die Genossenschaften im Ringen um ihre sozialpolitischen Ziele, Kontakte mit anderen sozialen Bewegungen und so weiter.

  • Werke

    Weitere W Die Ges.lehre Lorenz v. Steins, 1908 (Diss.);
    Die japan. Auswanderung, = Suppl. bd. d. Mitt. d. Ges. f. Natur- u. Völkerkde. Ostasiens, 1912;
    Hafenkolonien u. kolonieähnliche Verhältnisse in Japan, China u. Korea, 1913;
    Die dt.|Außenhandelskontrolle v. Kriegsausbruch b. z. Inkrafttreten d. Friedensvertrages, 1922;
    Das Genossenschaftswesen, volkswirtsch. u. soziolog. betrachtet, 1928;
    Genossenschaftswesen, s. Gesch., volkswirtsch. Bedeutung u. Betriebswirtsch., 1929 (mit K. Hildebrand). - Hrsg.: Schrr.slg. „Soz. Organisationen d. Gegenwart“, Forschungen u. Btrr., üb. 9 Bde., seit 1924 (darin Arbb. v. S. u. B. Webb, Alfr. Oppenheimer, Gide, Cassau);
    Hdb. d. Genossenschaftswesens, 4 Bde. (mit J. v. Gierke u. K. Hildebrand);
    Vjschr. f. Genossenschaftswesen (früher Genossenschafts-Korrespondenz), seit 1923. - Übers.:
    Adam Smith, Unterss. üb. Natur u. Ursache d. Volkswohlstandes, I ³1923, II ²1923, III 1923.

  • Literatur

    Rhdb. (P).

  • Autor/in

    Karl Friedrich Hagenmüller
  • Zitierweise

    Hagemüller, Karl Friedrich, "Grünfeld, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 197-198 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116888695.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA