Lebensdaten
1812 – 1880
Geburtsort
Königsberg (Preußen)
Sterbeort
Breslau
Beruf/Funktion
Zoologe
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 11688665X | OGND | VIAF: 74615040
Namensvarianten
  • Grube, Adolf Eduard
  • Grube, Eduard
  • Grube, Adolf Eduard
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Zitierweise

Grube, Eduard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11688665X.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus ostpreuß. Pfarrer- u. Juristenfam.;
    V Karl Eduard (1783–1833), Univ.-Richter in K. (s. Altpreuß. Biogr.), S d. Joh. Frdr., Justizamtmann in K., u. d. Karoline Wiedemann;
    M Ernestine Luise (1788–1857), Schw d. Frdr. Mertens (1783–1855), Geh. Kommerzien- u. Justizrat in K.;
    1839 Josephine (1820–82), T d. Joh. Schäfer (1793–1879), aus Heidelberg, Weingroßhändler in Warschau, u. d. Catharina v. Krzyzanowska;
    2 S, 2 T, u. a. Max (s. 2).

  • Biographie

    G. studierte ab 1830 in Königsberg Naturwissenschaften, besonders vergleichende Anatomie und Zoologie (angeregt durch K. E. von Baer und C. Fr. Burdach), promovierte 1834 zum Dr. phil., habilitierte sich 1837, wurde 1843 außerordentlicher Professor in Königsberg und übernahm 1844 die neugegründete Professur für Zoologie in Dorpat; 1857 ging er als ordentlicher Professor der Zoologie nach Breslau und machte sich hier besonders um den Ausbau des von seinem Vorgänger Gravenhorst begründeten Zoologischen Museums verdient.

    G.s Arbeiten behandeln vorwiegend niedere Meerestiere („Actinien, Echinodermen und Würmer des adriatischen und Mittelmeers“, 1840) und insbesondere Bau, Entwicklung und systematische Stellung der Ringelwürmer (unter anderem „Die Familie der Anneliden“, 1851). Seine ausgezeichnete Kenntnis der Anneliden ermöglichte ihm die Beschreibung zahlreicher neuer Arten, die er auf Reisen an die Mittelmeerküste oder durch Bearbeitung der Sammlungen anderer Forscher entdeckte. G. schrieb außerdem die erste grundlegende Arbeit über Peripatus (1853) und gab dieser zwischen Anneliden und Arthropoden vermittelnden Tiergruppe den heute noch gültigen Namen Onychophora; weiterhin wurde er durch die Entdeckung der „Strahlungsfiguren“ (1844) bei sich teilenden Zellen bekannt.|

  • Auszeichnungen

    Russ. Staatsrat, Mitgl. mehrerer gel. Gesellschaften (u. a. d. Leopoldina).

  • Werke

    Weitere W u. a. Zur Anatomie u. Physiol. d. Kiemenwürmer, 1838;
    Unterss. üb. d. Entwicklung d. Clepsinen, 1844;
    Über d. Bau d. Peripatus Edwardsii, in: Archiv f. Anatomie, Physiol. u. wiss. Med. 20, 1853, S. 322-60;
    Annulata Örstediana, Kopenhagen 1856-58;
    Ausflug nach Triest u. d. Quarnero, 1861;
    Die Insel Lussin u. ihre Meeresfauna, 1864;
    Die Anneliden d. Novara-Expedition, 1868;
    Annulata Semperiana, in: Mémoires de l'Académie Impériale de St. Pétersbourg 25, Nr. 8, St. Petersburg 1878, S. I-IX, 1-300.

  • Literatur

    | ADB 49;
    W. Kükenthal, in: Die Entwicklung d. zool. Mus. u. Inst. d. Univ. Breslau, 1904;
    W. C. M., in: Nature 567, Bd. 22, London 1880, S. 435-36;
    F. Roemer, in: Leopoldina 16, Nr. 15-16, 1880, S. 114-17 (W-Verz.);
    Schimmelpfennig, in: 58. Jber. d. Schles. Ges. f. Vaterländ. Cultur, 1881, S. 279-81;;
    J. v. Kennel, in: G. V. Levitzkij, Biograficeskij slovarj professorov i predpodavatelej imperatorskago Jurjevskago byvsego Derptskago Universiteta, Jurjev 1902, I, S. 270-75 (W-Verz.Werk-Verzeichnis);
    L. J. Blacher, in: Istorija embriologii v Rossii s serediny XVIII. do serediny XIX. veka, Moskau 1955, S. 298-304 (P).

  • Porträts

    Zeichnung v. A. Kestner, 1836 (Hannover, Kestner-Mus.).

  • Autor/in

    Georg Uschmann
  • Zitierweise

    Uschmann, Georg, "Grube, Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 174 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11688665X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Grube: Adolf Eduard G. wurde am 18. Mai 1812 in Königsberg geboren. Er absolvirte das Gymnasium seiner Vaterstadt und bezog 1831 die Universität daselbst, um Medicin und Naturwissenschaften zu studiren. Bald wandte er sich jedoch der letzteren Wissenschaft und zwar speciell der Zoologie zu und promovirte auf Grund seiner Arbeit: „De Pleione carunculata“, Königsberg 1837. Nachdem er sich als Privatdocent für Zoologie in Königsberg habilitirt hatte, veröffentlichte er mehrere beachtenswerthe Arbeiten: „Zur Anatomie und Psysiologie der Kiemenwürmer“, Königsberg 1838; „Actinien, Echinodermen und Würmer des Adriatischen und des Mittelmeers“, Königsberg 1840; „Ueber die Bildung des thierischen Körpers aus dem Ei“, Königsberg 1844; „Untersuchungen über die Entwicklung der Anneliden“, Königsberg 1844.

    Diese sorgfältigen Arbeiten hatten zur Folge, daß G. 1844 als Professor der Zoologie nach Dorpat berufen wurde. Hier bearbeitete er in Verbindung mit Brandt, Erichson u. A. die wirbellosen Thiere, welche Middendorff von seiner auf Veranlassung der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg ausgeführten Reise in den äußersten Norden und Osten Sibiriens mitgebracht hatte, für dessen Reisewerk. Ferner schrieb er: „Die Familie der Anneliden mit Angabe ihrer Gattungen und Arten“, Berlin 1851. Nachdem er zum Staatsrath ernannt war, erhielt er einen Ruf als Professor der Zoologie nach Breslau, dem er Folge leistete. Hier veröffentlichte er das schon in Dorpat durch sorgfältige Beobachtungen vorbereitete „Verzeichniß der Arachnoiden Liv-, Kur- und Ehftlands“, Dorpat 1859. Verschiedene Reisen nach der Schweiz gaben ihm Veranlassung zu verschiedenen Arbeiten, von welchen namentlich die Arbeit über die „Familie Eunicea“ im Bericht der Schles. Ges. vaterl. Cultur 1878 hervorzuheben ist. Außerdem veröffentlichte er zahlreiche kleinere werthvolle Arbeiten, namentlich in Müller's Archiv für Anat.; Wiegmann's Archiv f. Naturg.; Acta acad. Caes. Leop.-Car.; Ann. sc. nat. u. a.

    G. starb am 23. Juni 1880 an einer Herzlähmung. Er war ein ausgezeichneter Beobachter der niederen Thierwelt und ihm verdankt die Wissenschaft sowohl die Kenntniß von dem inneren Bau und den Lebensgewohnheiten zahlreicher dieser Thiere als auch einer Menge neuer Arten.

  • Autor/in

    W. Heß.
  • Zitierweise

    Heß, Wilhelm, "Grube, Eduard" in: Allgemeine Deutsche Biographie 49 (1904), S. 575 unter Grube, Adolf Eduard [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11688665X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA