Lebensdaten
1869 – 1931
Geburtsort
Würzburg
Sterbeort
Bad Kissingen
Beruf/Funktion
Mediziner ; Gynäkologe ; Schriftsteller
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 116884150 | OGND | VIAF: 67228623
Namensvarianten
  • Nassauer, Max

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Zitierweise

Nassauer, Max, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116884150.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Jean (eigtl. Jesajas, * 1841), Weinhändler in W., seit 1900 in Frankfurt/M.;
    M Ida (* 1840), T d. Lazarus Seligmann Sonnemann;
    5 B, 1 Schw, u. a. Siegfried (1868–1940, Else Horkheimer, 1877–1973, Künstlerin, Schülerin Clara Schumanns u. Engelbert Humperdincks, kehrte n. 1945 aus Theresienstadt nach Frankfurt/M. zurück), Geschäftsführer d. Societäts-Druckerei in Frankfurt/M., Lokalhist. u. Journalist (s. Rhdb.), Alfred (1882–1939), Kaufm. in Frankfurt/M.;
    Anna Oberndörfer;
    2 T;
    E Pierre Rosenberg. Dir. d. Louvre, Konrad O. Bernheimer, Kunsthändler in München;
    N Hans (1904–81), Journalist, bis 1933 Redakteur d. Frankfurter Ztg., Kurt N.-Müller (* 1911, ev.), Dr. phil., Parteifunktionär d. DSP (beide s. BHdE I).

  • Biographie

    Nach Absolvieren des Medizinstudiums in Würzburg, Berlin und München wurde N. 1894 in Würzburg zum Dr. med. promoviert. Nachdem er an der Münchner Frauenklinik als Volontärassistent unter Franz v. Winckel und in Berlin bei dem Gynäkologen Sigmund Gottschalk gearbeitet hatte, ließ sich N. in München als Facharzt für Frauenkrankheiten und Geburtshilfe nieder.

    N. trat besonders durch die Einführung des Styptizins in die gynäkologische Therapie hervor, eines Mittels gegen verschiedene Formen krankhafter Gebärmutterblutungen. Hervorzuheben sind des weiteren seine Bemühungen um die künstliche Befruchtung sowie die von ihm erfolgreich durchgeführte Trockenbehandlung des Vaginalfluors mit Hilfe des „Nassauerschen Sikkators“. Daneben beschäftigte sich N. intensiv mit aktuellen sozialmedizinischen Fragen wie dem Findelhauswesen (Neuzeitliche Findelhäuser, 1922) und der Gesundheitsvorsorge (Gebirge und Gesundheit, 1908). Weite Verbreitung fanden N.s Novellen und Romane, die u. a. auch Themen aus dem ärztlichen Leben aufgreifen. N.s „Doktorschule“ (⁴1925) und seine „Hohe Schule für Aerzte und Kranke“ (1914) waren einem größeren Publikum bekannt. Ein weiteres Sujet N.s waren Ärztesatiren und -humoresken. Der bisweilen unter dem Pseudonym „Dr. Harmlos“ publizierende N. wurde auch durch seine Übersetzungen aus dem Spanischen und Tschechischen bekannt.|

  • Auszeichnungen

    Sanitätsrat.

  • Werke

    u. a. Ein Fall beginnender Tuberculose d. Gebärmutterschleimhaut bei fortgeschrittenem Cancroid d. Portio vaginalis, Diss. Würzburg 1894;
    Doktorsfahrten von gestern u. von heute, Ärztliches u. Menschliches, 1902, ³1926;
    Der gute Doktor, Ein nützlich Bilderbuch f. Kinder u. Eltern, 1905, ⁸1924;
    Der Arzt d. großen u. d. kleinen Welt, Aerztl. Skizzen, 1908;
    Pasmis, Novellen, 1909;
    Sterben … ich bitte darum!, 1911;
    Das Nessushemd, Roman, 1913;
    Die hohe Schule f. Aerzte u. Kranke, 1914;
    Soldatenfrauen, Novellen, 1915;
    Der moderne Kindermord u. seine Bekämpfung durch Findelhäuser, 1919;
    Die künstl. Befruchtung, 1920;
    Des Weibes Leib u. Leben in Gesundheit u. Krankheit, 1923, ⁴1929.

  • Literatur

    R. Strätz, Biogr. Hdb. Würzburger Juden 1900-1945, II, 1989, S. 400a;
    Kürschner Lit.-Kal., Nekr. 1901–35, 1936;
    Kosch, Lit.-Lex.³;
    BLÄ. – Zur Fam.: J. Bollack, Durchgänge, in: Zeiten Wechsel, Germanist. Lit.wiss. vor u. nach 1945, hrsg. v. W. Barner u. Ch. König, 1995, bes. S. 389-92.

  • Autor/in

    Werner E. Gerabek
  • Zitierweise

    Gerabek, Werner E., "Nassauer, Max" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 740-741 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116884150.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA