Lebensdaten
1874 – 1951
Geburtsort
Pleschen (Provinz Posen)
Sterbeort
Cambridge (Massachusetts, USA)
Beruf/Funktion
Musikforscher
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 116878363 | OGND | VIAF: 69198224
Namensvarianten
  • Leichtentritt, Hugo
  • Leichtentritt, H.

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Zitierweise

Leichtentritt, Hugo, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116878363.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gerson (1844–95), Kaufm. in P.;
    M Franziska (Frances) Caroline Wax (1855- n. 1925); ledig.

  • Biographie

    L. kam 1889 in die USA und besuchte zunächst die höhere Schule in Somerville (Mass.), anschließend studierte er bis 1894 an der Harvard University (Cambridge, Mass.) Musik. Nach einjährigem Musikstudium in Paris (1894/95) studierte er vier Jahre an der Hochschule für Musik in Berlin und setzte anschließend (1898-1901) an der Univ. Berlin seine Studien in Musikgeschichte, Philosophie, Klassischer und Neuerer Literatur und Kunst fort. 1901 wurde er mit der Arbeit über „Reinhard Keiser in seinen Opern“ promoviert. Noch im selben Jahr begann L. am Berliner Klindworth-Scharwenka-Konservatorium Komposition, Musikgeschichte und Musikästhetik zu lehren. Gleichzeitig gab er Privatunterricht in Komposition und schrieb als Musikkritiker für „Die Musik“, die „Allgemeine Zeitung“, die „Vossische Zeitung“ und als deutscher Korrespondent für „Musical Courier“ (New York) und „Musical Times“ (London). 1933 emigrierte L. in die USA und nahm an der Harvard University einen Lehrauftrag für Musik an. Nach seiner Pensionierung 1940 hielt er Vorlesungen am Radcliffe College und an der New York University. Während dieser Zeit wirkte er an O. Thompsons „International Cyclopedia of Music and Musicians“ (1938) mit und schrieb verschiedene Artikel für „Musical Quarterly“. Zu seinen bedeutenderen Werken zählt die „Geschichte der Motette“ (1908), in der er ca. 600 Motetten analysiert und ihre historische Entstehung und Enwicklung darzulegen versucht. Darüber hinaus hat er sich in seiner „Musikalischen Formenlehre“ (1911) auch mit anderen musikalischen Formen intensiv auseinandergesetzt und in deren 3. Auflage (1927, ⁷1967, engl. 1951) auch die zeitgenössische Musik einbezogen. Neben der von ihm erweiterten und bearbeiteten Neuausgabe von A. W. Ambros „Geschichte der Musik“ (³1909, Nachdr. 1968), einer der wichtigsten Musikgeschichten des 19. Jh., gehört zu seinen Hauptwerken die Ausarbeitung seiner 1934/35 an der Harvard University gehaltenen Vorlesungen „Music, History, and Ideas“ (1938, Neuaufl. 1964). Besonders diese, aber auch die anderen Schriften zeigen L.s umfassende Quellenkenntnis und stellen den Zusammenhang der Musik mit der allgemeinen Kulturgeschichte dar. Unter L.s Kompositionen befinden sich verschiedene Konzerte, einige Opern, Kammermusik und Lieder nach Gedichten von Goethe und Hölderlin. Obwohl mehrere seiner Werke aufgeführt wurden, fand sein kompositorisches Schaffen nur wenig Anerkennung.

  • Werke

    Weitere W Erwin Lendvai, 1912;
    Music of the Western Nations, hrsg. v. N. Slonimsky, 1956.

  • Literatur

    C. E. Selby, A Cat. of Books and Music Acquired from the Library of Dr. H. L. by the Univ. of Utah Library, 1954;
    N. Slonimsky, in: Music of the Western Nations, 1956;
    J. E. Seiach. L.s „Hist. of the Motet“, a Study and Translation, Diss. Univ. of Utah 1958;
    MGG VIII (W, Verz. d. Kompp.);
    Riemann;
    The New Grove X.

  • Autor/in

    Mechthild Albus
  • Zitierweise

    Albus, Mechthild, "Leichtentritt, Hugo" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 132 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116878363.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA