Lebensdaten
1887 – 1981
Geburtsort
Luzern
Sterbeort
Luzern
Beruf/Funktion
Schriftstellerin
Konfession
altkatholisch
Normdaten
GND: 116865822 | OGND | VIAF: 111552341
Namensvarianten
  • Dietler, Cécile (geborene)
  • Lauber, Cécile
  • lauber, cecile
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Zitierweise

Lauber, Cécile, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116865822.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hermann Dietler (1839–1924), Dr.-Ing. E. h., Reg.rat d. Kt. Solothurn, später Präs. d. Direktion d. Gotthardbahn (s. HBLS), S d. Notars Urs Josef;
    M Sophie (1841–1920), T d. Chemikers Franz Kottmann, aus alter Solothurner Fam.;
    1913 Werner Lauber (1887–1967), Dr. iur., Bundesrichter am Eidgenöss. Versicherungsgericht in L. (s. Wi. 1935);
    1 S, 1 T Anselm (* 1920), Prof. a. d. ETH Zürich, Hedwig (* 1916), Malerin.

  • Biographie

    L. besuchte in Luzern u. a. die Kunstgewerbeschule und vorübergehend in Lausanne das Konservatorium. Bald jedoch setzte sich ihre durch die Mutter seit früher Kindheit angeregte schriftstellerische Begabung durch. In den Jugendjahren schloß sie Freundschaft mit Carl Spitteler. Ihre ersten novellistischen Skizzen veröffentlichte 1911 der Schriftsteller J. V. Widmann, Feuilletonredakteur am „Bund“ in Bern, mit dem sie durch ihren späteren Mann bekannt wurde. Später wurde sie vor allem gefördert durch E. F. Knuchel (Basler Nachrichten) und E. Korrodi (Neue Zürcher Zeitung). Die Malerei lief bis in die letzten Lebenstage „am Rande des Weges als lächelnde, nicht beschwerende Gefährtin mit“. Das Kunstmuseum Luzern widmete ihr 1974 eine repräsentative Ausstellung. Abgesehen von den ersten 5 Ehejahren in Lausanne sowie von Reisen in den Mittelmeerraum, durch Europa, nach Amerika und in den Nahen Osten, lebte L. in ihrer Heimatstadt, die sie 1947 (überarb. 1963) in einem Band der „Schweizer Heimatbücher“ beschrieb und deren Atmosphäre sie in viele ihrer Bücher hat eingehen lassen. Nach der dem empfindsamen Künstlerroman des 19. Jh. nachgebildeten, melodramatischen „Erzählung vom Leben und Tod des Robert Duggwylor“ (1922) gelang ihr der Durchbruch als Schriftstellerin mit dem Buch „Die Versündigung an den Kindern“ (1924). In ihm ist der knappe, herbe Stil in Ansätzen ausgebildet, der ihr Hauptwerk „Die Wandlung“ (1929, 1956) durchgehend charakterisiert. Dieser als Teil einer Trilogie konzipierte Roman stellt das Schicksal eines Schlächters dar, der auf dem Weg des Leides die Liebe zur Kreatur erfährt und untergeht Die beiden anschließenden Romane führen den Gedanken einer schicksalhaften Verwobenheit und Verantwortlichkeit des Menschen fort in der Darstellung seines Verhältnisses zur Natur als Landschaft (Stumme Natur, 1939, 1956) und zu den ihm umgebenden Gegenständen des Alltags (In der Gewalt der Dinge, 1961). 1938 unterbrach L. „im Zeichen der geistigen Landesverteidigung“ (Kraft) die Arbeit an der Trilogie und begann das vierbändige Erzählwerk „Land deiner Mutter, Buch für junge und alte Menschen“ (1946-57), das den Weg, den ein verwaistes Zirkuskind auf der Suche nach den Großeltern durch die ganze Schweiz nimmt, darstellt. L. selbst ist diesen Weg noch in den 40er Jahren, Tal um Tal durchwandernd, nachgegangen.

    Während L.s Dramatik weniger Widerhall hatte – neben zwei größeren verfaßte sie vier kleinere Schauspiele, zwei biblische Spiele und ein Oratorium –, fand ihr lyrisches Werk, dessen zarter und beschwörender Gestus auch in anderen Werken begegnet, weithin Beachtung. L., die in der Schweiz als bedeutendste Dichterin der ersten Jahrhunderthälfte gilt, ist besonders als Erzählerin bekannt geworden.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Schweizer Schriftstellerverbands (12 J. im Vorstand), d. PEN-Clubs (Zürich);
    Preis d. Schweizer Schiller-Stiftung (1925, 1930), Ehrengabe d. Schweizer Schillerstiftung (1940), Lit.preis d. Stadt Luzern (1955), Jugendbuchpreis d. Schweizer Lehrerschaft (1964),|Gr. Preis d. Schweizer Schiller-Stiftung (1964), Lit.preis d. Innerschweiz (1969).

  • Werke

    Weitere W u. a. Erzz. u. Novellen: Der Gang in d. Natur, 1931;
    Chines. Nippes, 1931 (auch Gedichte);
    Der dunkle Tag, 1933;
    Die Kanzel d. Mutter, 1936 (Legenden);
    Geschenk e. Sommers, 1938, ²1942 (mit Nachwort v. A. Dreyer);
    Tiere aus meinem Leben, 1940;
    Nala, das Leben e. Katze, 1942. -
    Lyrik;
    Gedichte, 1937;
    Ges. Gedichte, 1955. - Dramat. Schrr.:
    Das kleine Mädchen mit d. Schwefelhölzern, 1931;
    Die verlorene Magd, 1933;
    Gesang d. Lebens, 1963 (Oratorium, Musik: H. Schmid);
    Hagar u. Ismael, 1964. -
    Weitere Schrr.: Musikerbildnisse, 1943;
    Sojourner Truth (Lebensber. e. nordamerikan. Negerin aus d. frühen 19. Jh.), in: Vaterland (Luzern), 29.7.-13.9.1975 (Fortss.). - Romane, Erzz., Novellen, Lyrik, Aphorismen, Eine Auswahl, 1968;
    Ges. Werke, 6 Bde., 1970-72 (mit Einf. v. J. Graven).

  • Literatur

    M. Pobé, in: Hochland 32, 1934/35, S. 276-79;
    O. Brand, Stilles Wirken, 1949, S. 151-89 (P);
    H. Grossrieder, Zum Werk C. L.s, in: Schweizer Rdsch. 47, 1947/48, S. 447-49;
    W. Weber, in: Neue Zürcher Ztg. Nr. 2035 v. 13.7.1957;
    M. Kraft, ebd., Nr. 162 v. 13.7.1977;
    M. Gsteiger, Die zeitgenöss. Literaturen d. Schweiz, Kindlers Lit.gesch. d. Gegenwart, IV, 1976, S. 207 u. 392;
    B. S. Scherer, „Ich trage mein Antlitz dir zugewandt“, zum 90. Geb.tag v. C. L., in: Schweizer Rdsch. 76, 1977, S. 447-49 (P);
    Kat. d. Kunstmus. Luzern (mit Einf. v. J.-C. Ammann u. Texten u. a. v. W. Weber), 1974;
    Innerschweizer Schriftsteller - Texte u. Lex., hrsg. v. B. S. Scherer u. a., 1977;
    F. Lennarz, Dt. Schriftsteller d. Gegenwart, 111978.

  • Autor/in

    Fritz Leu
  • Zitierweise

    Leu, Fritz, "Lauber, Cécile" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 693-694 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116865822.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA