Lebensdaten
1854 – 1945
Geburtsort
Brünn
Sterbeort
Salzburg
Beruf/Funktion
Zoologe ; Professor in Wien
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116856238 | OGND | VIAF: 52452338
Namensvarianten
  • Grobben, Karl
  • Grobben, Carl

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Zitierweise

Grobben, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116856238.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ludwig, Wagenfabr. in B.;
    M Bertha Fischer;
    1885 Ida ( 1889), T d. Mineralogen Gustav Tschermak v. Seysenegg (1836–1927);
    1 T.

  • Biographie

    G. studierte ab 1873 in Wien Naturwissenschaften, widmete sich unter C. B. Brühl und K. Claus besonders der Zoologie, wurde 1876 Assistent von Claus am Wiener Zoologischen Institut und promovierte 1877 zum Dr. phil. Ebenfalls in Wien habilitierte er sich 1879 für Zoologie und vergleichende Anatomie, wurde 1884 außerordentlicher Professor, 1893 Ordinarius und Leiter des Zootomischen Instituts, 1896 Vorstand des I. Zoologischen Instituts der Universität Wien. Er war Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien (wirkliches Mitglied 1895), die ihn 1889 in den wissenschaftlichen Stab der „Pola“-Expedition zur Erforschung des östlichen Mittelmeeres (1890–98) berief.

    Die Forschungsrichtung G.s ist vor allem durch anatomisch-histologische und entwicklungsgeschichtliche Untersuchungen an niederen Krebsen sowie durch morphologische Studien an Mollusken gekennzeichnet, die durch vorbildliche Gründlichkeit und gute Abbildungen hervorragen. In Arbeiten zur Entwicklungsgeschichte von Moina (1879) und Cetochilus (1881) zeigte er, daß bei diesen Krebstieren im Frühstadium bestimmte Furchungskugeln ausschließlich dem späteren Aufbau der Gonaden dienen, womit erstmalig „eine Entwicklungsweise streng determinierten Charakters“ (Korschelt-Heider) nachgewiesen war; ebenfalls erstmalig wurden von ihm bei Moina die sogenannten „Sporen“ als sich parthenogenetisch entwickelnde Eier erkannt, so daß das Vorkommen dieser Fortpflanzungskörper bei vielzelligen Tieren nicht auf einen Generationswechsel schließen läßt. Neben weiteren Detailstudien (unter anderem über Medusen und Würmer) bemühte sich G. in mehreren Abhandlungen (unter anderem „Zur Kenntnis des Stammbaumes und des Systems der Crustaceen“, 1892) um eine Neueinteilung bestimmter Gruppen und um die Verbesserung des Systems überhaupt (Die systematische Einteilung des Tierreichs, 1908), wobei von ihm neue große Kategorien (zum Beispiel Protostomia und Deuterostomia) aufgestellt wurden. Sehr verdient machte er sich um das von Claus begründete „Lehrbuch der Zoologie“, das durch seine wiederholt verbesserten grundlegenden Neubearbeitungen (1905, ⁴1932) mit A. Kühn internationale Anerkennung erlangte.|

  • Auszeichnungen

    Hofrat (1913), Prinz-Eugen-Preis d. Stadt Wien (1944).

  • Werke

    Weitere W u. a. Morpholog. Stud. üb. d. Harn- u. Geschl.apparat sowie d. Leibeshöhle d. Cephalopoden, in: Arbb. aus d. Zool. Inst. d. Univ. Wien 5, 1884;
    Zur Kenntnis d. Morphol., d. Verwandtschaftsverhältnisse u. d. Systems der Mollusken, in: SB d. Ak. d. Wiss. Wien, Math.-nat. Kl., 103, 1894;
    Btrr. z. Kenntnis d. Baues u. d. systemat. Stellung d. Arguliden, ebd. 117, 1908;
    Über d. Muskulatur d. Vorderkopfes d. Stomatopoden u. d. systemat. Stellung dieser Malakostrakengruppe, ebd. 128, 1919;
    Btrr. z. Anatomie u. Morphol. d. Tridacniden, in: Berr. d. Komm. f. ozeanograph. Forschungen d. Ak. d. Wiss. Wien 6. R., 1898, D 65;
    Gesch. d. Zool. in Österreich 1850-1900, 1901; weitere W
    in: SB d. Ak. d. Wiss. Wien, 1875 ff., u. in: Arbb. aus d. Zool. Inst. d. Univ. Wien.

  • Literatur

    Morgenbl. d. Neuen Freien Presse Wien v. 27.8.1914;
    Neues Wiener Tagebl. v. 23.8.1924 u. 26.8.1934;
    Zs. f. wiss. Zool. 125, 1925 (Festbd. Grobben) (P);
    Jb. d. Wiener Ges., 1929;
    Glückwunschadresse, in: Alm. d. Ak. d. Wiss. Wien 84, 1934 (1935), S. 259-61;
    L. K. Böhm, ebd. 96, 1946 (1948), S. 140-51 (P);
    Gesch. d. Ak. d. Wiss. in Wien 1847-1947, 1947 (P);
    W. Marinelli, in: Österr. Naturforscher u. Techniker, 1951, S. 85-88 (P);
    ÖBL.

  • Autor/in

    Georg Uschmann
  • Zitierweise

    Uschmann, Georg, "Grobben, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 101 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116856238.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA