Lebensdaten
1827 – 1903
Geburtsort
Pernau (Livland)
Sterbeort
Münster (Westfalen)
Beruf/Funktion
Musiker ; Kompositionslehrer
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 116843217 | OGND | VIAF: 54910787
Namensvarianten
  • Grimm, Julius Otto
  • Grimm, Julius
  • Grimm, Julius Otto
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Zitierweise

Grimm, Julius, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116843217.html [17.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Otto ( 1830), Militärapotheker, dann Apothekenbes., S d. Ludwig (1745–1820), Advokat, Notar u. Bgm. in Seesen, aus alter Beamtenfam., u. d. Johanna Schmidt;
    M Amalie (1795–1831), T d. Joh. Bernh. Reddelin (1759–1805), aus Lübeck, Kaufm. in P., dann in Carlshammer/Schweden, u. d. Maria Rochert; Cousine Emma Reddelin ( Heinr. Klug, 1837–1912, Bgm. v. Lübeck, Leiter d. Behörde f. d. Bau d. Kaiser-Wilhelm-Kanals);
    - Göttingen 1856 Philippine (1835–96), Pianistin, T d. Klavierfabr. Wilh. Ritmüller (1796–1868) u. d. Eleonore Freise;
    2 S, 2 T.

  • Biographie

    Frühverwaist und von Verwandten erzogen, bezog G. 1844 die Universität Dorpat, an der er 1848 das philologische Staatsexamen bestand. Nach drei Hauslehrerjahren in Sankt Petersburg studierte er 1851-52, von Mäzenen unterstützt, als Schüler von J. Rietz, I. Moscheles, F. David und M. Hauptmann am Leipziger Konservatorium. Er blieb dort noch ein Jahr und gewann die Freundschaft des jungen Brahms. In Hannover gesellte sich J. Joachim hinzu. Die drei Freunde standen 1854 der Familie Schumann in Düsseldorf bei der Katastrophe Robert Schumanns bei. Einem 1855 an ihn ergangenen Ruf als Chorleiter nach Göttingen folgend, gelang es G., auch als Musiklehrer, das sehr bescheidene musikalische Niveau dort erfolgreich zu heben. 1860 vertauschte er Göttingen mit Münster, wo er als Dirigent des Musikvereins, später als Lektor an der Universität und als vielbeschäftigter Chorleiter, Privatlehrer, Begleiter und Pianist eine reiche Tätigkeit entfaltete, und der Stadt, trotz geringer Bezahlung, auch durch Verpflichtung von Künstlern wie Clara Schumann, J. Joachim, J. Stockhausen und J. Brahms, zu einer geachteten musikalischen Stellung verhalf. In etwa 1500 von Bach bis Glasunow reichenden Konzertprogrammen bevorzugte er vor allem die Werke seiner Freunde Brahms und Schumann, den Neudeutschen dagegen wich er möglichst aus. Als sparsam Schaffender gehört er zu den selbständigeren Meistern des Brahmskreises von großem kontrapunktischen Geschick, das sich in den kanonischen Orchestersuiten ausweist. Seine reicher gepflegte Vokalmusik, die zum ersten Male auch plattdeutsche Texte (Groth) einbezieht, hat auch Brahms beeinflußt.|

  • Auszeichnungen

    Dr. phil. h. c., Prof.

  • Werke

    op. 1-28, u. a. Klavierwerke, 1 Symphonie, 3 Orchestersuiten, viele Lieder, s. MGG.

  • Literatur

    F. Ludwig, J. O. G., 1925 (P);
    G. Christiansen, G. als Komponist, in: Die Musik 6, 1905;
    R. Barth, Johs. Brahms im Briefwechsel mit J. O. G., 1912;
    P. Winter, in: Westfäl. Lb. I, 1930, S. 305-24 (L, P);
    R. Sietz, in: MGG V, Sp. 930-32 (W, L).

  • Autor/in

    Reinhold Sietz
  • Zitierweise

    Sietz, Reinhold, "Grimm, Julius" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 86 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116843217.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA