Lebensdaten
um 1480 – 1529
Geburtsort
Erfurt
Sterbeort
Mainz
Beruf/Funktion
Jurist ; Humanist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116800410 | OGND | VIAF: 45063376
Namensvarianten
  • von der Marthen, Herbord
  • Marthen, Herbord von der
  • von der Marthen, Herbord
  • mehr

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Zitierweise

Marthen, Herbord von der, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116800410.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gerlach (1465–1515), kurmainz. Vizedom in E.;
    M Elisabeth ( n. 1535), T d. Ratsmeisters Dietrich vom Paradiesgarten zu Erfurt u. d. Magdalena Legat; ⚭ Anna (* 1503), T d. Erasmus Haller in Nürnberg u. d. Catharina v. Wolkenstein;
    S Gerlach.

  • Biographie

    M. immatrikulierte sich 1496 in Erfurt, erwarb 1500 das Bakkalaureat, 1504 den Magister artium, 1507/08 das Bakkalaureat in beiderlei Rechten, im Sommer 1512 das juristische Lizentiat, im selben Jahr den Grad des Dr. iur. utr. , womit sich eine Professur an seiner Universität verband. Er wurde Nachfolger des als Sympathisant der Sachsen 1514 hingerichteten Syndikus der Stadt Erfurt, welches Amt er zwei Jahre innehatte. Während seines Rektorats 1515/16 wurde M. 1516 wegen Hochverrats verhaftet, konnte aber unter Eidbruch 1517 nach der Stadt Mainz fliehen, für die er im Streit mit Sachsen um die politische Zugehörigkeit des mainz. Erfurt Partei ergriffen hatte. Er trat nun in die Dienste des Mainzer Erzbischofs und wurde kaiserl. Rat am Hofe Maximilians I., dann Karls V.

    In die Literatur ist M. eingegangen durch seine engen Beziehungen zu Mutianus Rufus und dem Erfurter Humanistenkreis, dem er sich 1506-16 verbunden fühlte. Hier trat er auch in freundschaftliche Beziehungen zu Eobanus Hessus. Seine hohe Gelehrsamkeit kommt in dem Briefwechsel mit Mutian zum Ausdruck. Letzterer erreichte auch, daß M. als Lehrer der klassischen Sprachen Nachfolger von Spalatin im Kloster Georgenthal (1508–10) wurde. Gelegentlich wird er „das Muster eines Juristen der neuen Schule“ genannt, womit auf die humanistische Jurisprudenz angespielt wird, die von Frankreich aus erneuert wurde. M.s Sohn Gerlach legte die Sammlung der mutianischen Briefe an.

  • Literatur

    F. W. Kampschulte, Die Univ. Erfurt, 1858-60;
    K. Kause, Helius Eobanus Hessus, Sein Leben u. seine Werke, 1879;
    Der Briefwechsel d. Mutianus Rufus, gesichtet u. bearb. v. C. Krausem, 1885;
    E. Kleineidam, Universitas Studii Erfordernsis, T. II: 1460-1521, 1969.

  • Autor/in

    Günther Böhme
  • Zitierweise

    Böhme, Günther, "Marthen, Herbord von der" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 272 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116800410.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA