Lebensdaten
1823 – 1906
Geburtsort
Markgröningen (Württemberg)
Sterbeort
Stuttgart
Beruf/Funktion
Bibliothekar ; Historiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116786396 | OGND | VIAF: 61621435
Namensvarianten
  • Heyd, Wilhelm
  • Heyd, Wilhelm von
  • Heyd, Wilhelm
  • mehr

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Zitierweise

Heyd, Wilhelm von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116786396.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus württ. Beamten- u. Pfarrerfam.;
    V Ludwig Frdr. (1792–1843), Stadtpfarrer in M., Historiker, Vf. e. bis heute nicht ersetzten Biogr. Hzg. Ulrichs v. Württemberg (s. W, L), S d. Ferdinand (1755–1835), württ. Rat u. Holzfaktor in Bissingen, u. d. Charl. Heinricke Hummel;
    M Wilhelmine Charl. (1801–67), T d. Phil. Joh. Chrstn. Glanz, Stadtpfarrer in M., u. d. Christiane Sehner;
    1856 Luise Frieder. Charl. (1830–1903, Cousine), T d. Dekans Ludw. Ferd. Heyd u. d. Friederike Märklin;
    3 T.

  • Biographie

    Die Neigung zur Geschichte ist H. vom Vater überkommen, gleich diesem sollte er Theologe werden. Er besuchte das Seminar in Blaubeuren (1837–41) und das Tübinger Stift. Nach der 1. theologischen Dienstprüfung (1845) studierte er noch ein Semester und war 1849-52 Stiftsrepetent. In die Zwischenzeit fielen Vikariate und eine halbjährige Reise durch Deutschland (1846), der 1852/53 eine italienische Studienreise folgte. 1856 zum Diakonus in Weinsberg ernannt, wurde er 1857 als Nachfolger des Germanisten F. Pfeiffer Bibliothekar an der Öffentlichen Bibliothek in Stuttgart. 1865 erhielt er dort die Stelle Hermann Hauffs und war 1873-97 als Nachfolger von Ch. F. von Staelin Direktor der Bibliothek.

    In seine Amtszeit fielen der große und vielbeachtete Neubau der Bibliothek (1883, 1944 zerstört) und der weitere Aufbau des Bücherbestandes, bei dem H.s profundes Wissen den historischen Fächern, darunter speziell dem italienischen, ihr vorbildliches Gepräge gegeben hat. Es entstanden vorzügliche Fach- und Realkataloge, bei deren Ausarbeitung H. jedes verzeichnete Buch in der Hand gehabt hat, die beiden Katalogbände der historischen Handschriften (1889 folgende) und die beiden grundlegenden Bände der „Bibliographie der Württembergischen Geschichte“ (1895 folgende, Neudruck 1966) sowie viele Aufsätze aus der Geschichte und den Beständen der Bibliothek. Der Handschriftenkatalog umfaßt etwa ¼ des damaligen Bestandes an Handschriften (3800), vor allem die auf die Landesgeschichte bezüglichen. Die Bibliographie, weitgespannt und zuverlässig, ist das Vorbild aller landesgeschichtlichen Bibliographien geworden. H.s bibliothekarisches Lebenswerk zeigt eine stille, aber vollkommene Identifikation mit der von ihm geleiteten Anstalt. Aufs engste damit verbunden ist sein wissenschaftliches Werk, für das die italienische Reise den Anstoß gab. Seine „Geschichte des Levantehandels im Mittelalter“ (2 Bände, 1879 folgende, neueste Ausgabe 1959; verbesserte und erweiterte französische Ausgabe 1885 folgende), die fast ein Jahrtausend der Beziehungen vor allem der italienischen Städte zu der vielfältigen Welt des nahen und fernen Orients umfaßt, ist zum Standardwerk geworden und hat die Forschung mächtig angeregt. Vorausgegangen waren ihr die Abhandlungen über die Kolonien der abendländischen Handelsnationen in der Levante (in: Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft,|1858-64; Buchausgabe in italienischer Sprache, 2 Bände, 1866 folgende).|

  • Auszeichnungen

    Ehrenmitgl. d. geschichtsforschenden Gesellschaften in Genua (1871) u. Venedig (1876), Korr. Mitgl. d. Bayer. Ak. d. Wiss. (1879) u. d. numismat. Ges. Wien (1880), Dr. phil. h. c., Dr. rer. pol. h. c. (Tübingen 1876, 1893).

  • Werke

    Weitere W vollst. Verz. b. Fischer, s. L.|

  • Nachlass

    Nachlaß: Stuttgart, Württ. Landesbibl. - Zu V Ludw. Frdr.: Gesch. d. Grafen v. Gröningen, 1829; Gesch. d. vormaligen Oberamtsstadt Groningen, 1829; Ulrich, Hzg. zu Württemberg, 2 Bde., 1841, Bd. 3 erg. u. hrsg. v. K. Pfaff, 1844. |

  • Nachlass

    Nachlaß: Stuttgart, Württ. Landesbibl.

  • Literatur

    R. Pöhlmann, in: SB d. Bayer. Ak. d. Wiss., phil.-philolog. u. hist. Kl., 1906, S. 372 f.;
    H. Fischer, Die beiden H., in: Württ. Vj.hh. f. Landesgesch. NF 28, 1919 (W);
    K. Löffler, Gesch. d. Württ. Landesbibl., = 50. Beih. z. Zentralbl. f. Bibl.wesen, 1923;
    BJ XI (L);
    Heyd VI, VIII.) - Zu V Ludw. Frdr.: ADB XII;
    H. Haering, in: Lb. Schwaben II, 1941 (W, L, P);
    E. Lenk, in: Ludwigsburger Gesch.bll. 19, 1967 (W, L).

  • Porträts

    Stuttgart, Württ. Landesbibl., Bildnisslg.;
    Zs. f. Württ. Landesgesch. 21, 1962.

  • Autor/in

    Wilhelm Hoffmann
  • Zitierweise

    Hoffmann, Wilhelm, "Heyd, Wilhelm von" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 63-64 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116786396.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA