Lebensdaten
1821 – 1878
Geburtsort
Stuttgart
Sterbeort
Stuttgart
Beruf/Funktion
Zeichner ; Modelleur
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 116732784 | OGND | VIAF: 74611022
Namensvarianten
  • Herdtle, Eduard
  • Herdtle, E.
  • Herdtle, Ed.
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Herdtle, Eduard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116732784.html [19.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Herdtle: Eduard H., Zeichner und Modelleur, geb. am 16. Dec. 1821 zu Stuttgart, daselbst am 10. November 1878. Nach Beendigung seiner Studien auf der Gewerbeschule seiner Vaterstadt trat er als Zeichner und Modelleur in das Silberwaarengeschäft von Bruckmann in Heilbronn, aber bereits 1847 wurde er als Lehrer der Zeichnenschule in Schwäbisch-Hall angestellt, wo er so erfolgreich wirkte, daß die würtembergische Regierung ihm ihre besondere Beachtung zuwendete und ihn unter Anderem beauftragte, im Interesse der Hebung des heimathlichen Kunstgewerbes die Weltausstellungen von London 1851 und Paris 1855 zu besuchen, um ihr darüber Bericht zu erstatten. Auf der letzteren erhielt er für seine industriellen Zeichnungen die Medaille zweiter Klasse. 1867 wurde er als Lehrer an die „Centralstelle für Gewerbe und Handel“ nach Stuttgart berufen, wo er bis zu seinem Tode dem offenen Zeichnensaal und der Modellsammlung Vorstand. Später erfolgte dann auch noch seine Ernennung zum Visitator des Zeichnenunterrichts aller Landesschulen, zum Mitglied der Ministerial-Commission für die Staatssammlung vaterländischer Kunst- und Alterthumsdenkmale und der Commission für die gewerblichen Fortbildungsschulen. So anerkennenswerth er aber auch in allen diesen Stellen wirkte, so erwarb er sich doch wohl das nachhaltigste Verdienst durch die verschiedenen Werke, die er vor und nach herausgab. Vorzugsweise beschäftigte er sich mit der Bearbeitung des Flach-Ornaments, besonders für Vorlagen zu Originalen für Unterrichtszwecke. Sein „Wandtafel-Vorlagenwerk für den Elementarunterricht im Freihandzeichnen“, 60 Tafeln schwarze Umrisse und 24 Blätter in Farbendruck nebst Textheft (7 Auflagen) wurde in mehr als 2500 Schulen des In- und Auslandes eingeführt, sogar in Japan, und ein Auszug desselben, den die königlich sächsische Regierung anfertigen ließ, wird in etwa 1000 Schulen in Sachsen erfolgreich benutzt. Eine so seltene Verbreitung spricht am besten für die Brauchbarkeit und den Werth dieses Werkes, dem H. mehrere ähnliche Werke folgen ließ, deren Zahl sich im Ganzen auf 11 beläuft. Sie alle bewährten sich in gleicher Weise und wurden auf verschiedenen Welt- oder Industrie-Ausstellungen prämiirt, so 1873 in Wien und 1876 in Philadelphia durch goldene Medaillen. Der König von Würtemberg ehrte seine Verdienste durch die Verleihung des Professortitels, der großen goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft und des Friedrichsordens und der Kaiser von Oesterreich verlieh ihm den Franz-Joseph-Orden. Herdtle's Richtung war die klassische Renaissance, zu deren verständnißvoller Kenntniß und Verbreitung sein unermüdliches Schaffen wesentlich beigetragen hat. Neben dieser ausgedehnten Thätigkeit als Lehrer, Zeichner, Autor und Beamter schuf er auch manche plastische Arbeiten, unter denen sein|nach dem Leben modellirtes Medaillonporträt von Justinus Kerner rühmend hervorzuheben ist. Dasselbe gehört zu den vorzüglichsten Bildnissen dieses, ihm eng befreundeten Dichters und hat eine weite Verbreitung gesunden.

  • Autor/in

    M. Blanckarts.
  • Zitierweise

    Blanckarts, Moritz, "Herdtle, Eduard" in: Allgemeine Deutsche Biographie 12 (1880), S. 102-103 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116732784.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA