Lebensdaten
1880 – 1961
Geburtsort
Thomasdorf (Altvatergebirge, Österreichisch Schlesien)
Sterbeort
Hamburg
Beruf/Funktion
Schauspieler ; Theaterintendant
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116687800 | OGND | VIAF: 15526385
Namensvarianten
  • Ehrlich, Arthur (eigentlich, amtliche Namensänderung 1909)
  • Hellmer, Arthur
  • Ehrlich, Arthur (eigentlich, amtliche Namensänderung 1909)
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Zitierweise

Hellmer, Arthur, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116687800.html [18.04.2024].

CC0

  • Biographie

    H.s Eltern waren unvermögend und besaßen keine Beziehung zum Theater oder zur Kunst. 1881 siedelte die Familie nach Wien über. Hier besuchte H. ohne ihr Wissen die Schauspielschule des Konservatoriums. Sein erstes Engagement erhielt er für die Spielzeit 1901/02 als jugendlicher Liebhaber am Stadt-Theater Barmen, 1902-04 spielte er in Lübeck, 1904/05 in Berlin am „Schiller-Theater“, 1905/06 am „Residenz-Theater“ Frankfurt a. M. und 1906-11 am „Vereinigten Stadt-Theater“ ebenda. 1910 gründete er eine Gesellschaft zur Errichtung des „Neuen Theaters“ in Frankfurt, das 1911 eröffnet wurde und das H. als Direktor gemeinsam mit Max Reimann (1875–1943) bis 1920 leitete; 1920-35 war er dann alleiniger Direktor und Besitzer des Theaters. H., der seit 1915 nicht mehr als Schauspieler, sondern nur noch als Regisseur tätig war, leitete 1920-22 gleichzeitig die „Frankfurter Kammerspiele“ und 1925-26 das „Lessing“-, das „Kleine“- und das „Trianon-Theater“ in Berlin, doch brachten ihm diese Berliner Unternehmungen finanzielle Misserfolge. 1935 mußte H. das „Neue Theater“ schließen und wegen seiner jüdischen Herkunft emigrieren, zunächst nach Wien, wo er 1936-38 das „Theater an der Wien“ leitete, dann nach London, wo er 1939-45 lebte. Nach der Niederlage kehrte er nach Deutschland zurück und war 1946-48 Intendant des „Deutschen Schauspielhauses“ in Hamburg.

    Als Schauspieler lag H. am besten die Rolle des leidenschaftlichen Liebhabers mit temperamentvollen Gefühlsausbrüchen, auch übernahm er gern witzig-intelligente Chargenrollen. Der Theaterleiter H. besaß einen wachen Instinkt für Schauspielerbegabungen und Erfolgsstücke. Er vereinigte merkantiles Verständnis mit künstlerischem Gewissen. Besonders förderte er Georg Kaiser, von dem er 18 Stücke im „Neuen Theater“ herausbrachte, 15 davon inszenierte er selbständig

  • Rollen

    Rollen u. a.: Henri in Schnitzlers „Grünem Kakadu“; Robert Heinecke in Sudermanns „Ehre“; Gyges in Hebbels „Gyges und sein Ring“; Moritz Jäger in G. Hauptmanns „Die Weber“.

  • Literatur

    10 Jahre Neues Theater in Frankfurt/M., hrsg. v. H. Schmitt, 1921;
    J. Bab, Das Theater d. Gegenwart, 1928;
    R. Kirn, Entdecker d. Talente, in: Frankfurter Neue Presse v. 27.10.1951;
    M. Ophüls, Spiel im Dasein, 1959, S. 106 ff.;
    Rud. Frank, Spielzeit meines Lebens, 1960, S. 237 ff.;
    Kosch, Theater-Lex. (L), - zu M. Reimann: Kosch, Theater-Lex. (W).

  • Autor/in

    Hans Knudsen
  • Zitierweise

    Knudsen, Hans, "Hellmer, Arthur" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 484 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116687800.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA