Lebensdaten
1849 – 1918
Geburtsort
Gollwitz bei Brandenburg/Havel
Sterbeort
Berlin-Charlottenburg
Beruf/Funktion
Mathematiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116663103 | OGND | VIAF: 45059772
Namensvarianten
  • Lampe, Emil
  • Lampe, E.
  • Lampe, Karl Otto Emil
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Lampe, Emil, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116663103.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Carl (1807- n. 1891), Lehrer u. Küster in G., S d. Briefträgers Christian Friedrich in Brandenburg u. d. Maria Elisabeth Tietsche;
    M Henriette Friederike (1808–82), T d. Joh. Christian Meves (1772–1854), Tuchfabr. u. Stadtältester in Brandenburg, u. d. Catharina Wilhelmine Henning;
    Gollwitz 1867 Marie (* 1841), T d. Schneidermeisters Friedrich Diederichs in Berlin u. d. Ernestine Heidecke;
    S Felix (1868–1946), Dr. phil., Prof., Geograph, Dir. d. Päd. Abt. u. d. Bildstelle d. Zentralinst. f. Erziehung u. Unterricht in B.

  • Biographie

    Nach Besuch der Oberrealschule bezog L. 1859-64 die Univ. Berlin und studierte neben neueren Sprachen Mathematik und Physik bei E. E. Kummer, K. Weierstraß, J. Steiner und H. G. Magnus. Er legte 1863 das Staatsexamen für Oberklassenunterricht in den Fächern Mathematik, Physik, Botanik, Zoologie, Französisch und Englisch ab und wurde 1864 bei Kummer zum Dr. phil. promoviert. Anschließend war L. als Lehrer an der Friedrichswerderschen Gewerbeschule, seit 1866 als Oberlehrer an der Luisenstädtischen Oberrealschule in Berlin tätig, seit 1874 auch als Professor an der Kriegsakademie. Er nahm am Feldzug 1870/71 teil. 1889 wurde er als Nachfolger von Paul Du Bois-Reymond als o. Professor der Mathematik an die TH Berlin berufen (Rektor 1892).

    Weniger als Forscher tätig, war L. in Schule und Hochschule als Mathematiker ein „Lehrer von Gottes Gnaden“, der verstand, Schüler zu fesseln und zu begeistern. Zahlreiche interessante Anwendungen der Mathematik auf Geometrie und Mechanik belebten seinen Unterricht und gaben L. den Anlaß zu den meisten seiner kurzen Veröffentlichungen in mathematischen, physikalischen und didaktischen Zeitschriften. Diese Vorliebe für die Bewältigung mathematischer Detailfragen erwies L. als idealen Lehrer der zukünftigen Offiziere, Ingenieure und Techniker. Besonderes Interesse fanden in den Arbeiten von L. zwei Aufgaben der Approximationsmathematik: Die mechanische Quadratur und die Dreiteilung des Winkels. Viele von L.s Schriften entsprangen seiner ausgedehnten Tätigkeit als Herausgeber und Referent des 1868 von C. Ohrtmann gegründeten „Jahrbuchs über die Fortschritte der Mathematik“. Die nach Ohrtmanns Tod (1885) zunächst mit Henoch ( 1890), dann bis 1918 allein betriebene Herausgabe dieses riesigen Werkes mit rd. 2 000 Berichten pro Jahrgang war die Haupttätigkeit von L. und sein eigentliches Verdienst für die mathematische Wissenschaft. Er war zudem auch Referent beim Bulletin des sciences mathématiques und dem Archiv der Mathematik (seit 1911 Mitglied der Schriftleitung). L.s umfangreiche Sprachkenntnisse ermöglichten ihm als Herausgeber, alle fremdsprachigen Referate ins Deutsche zu übertragen. Er war wohl in seiner über 30jährigen Tätigkeit der Mathematiker mit dem besten internationalen Überblick und hat zur führenden Stellung der deutschen Sprache auf mathematischem Gebiet entscheidend beigetragen.|

  • Auszeichnungen

    Geh. Reg.rat;
    Dr. h. c. (Padua 1892), Dr.-Ing. E. h. (TH Berlin 1910);
    Mitgl./Ehrenmitgl. zahlr. wiss. Ges., u. a. d. Leopoldina (1895), d. Soc. Royale des Sciences de Liège (1898).

  • Werke

    Rd. 130 wiss. Veröff., u. a. De superficiebus quarti oridinis puncta triplicia insunt, Diss. Berlin 1864;
    Geometr. Aufgaben zu d. kub. Gleichungen nebst e. Anhang mit Aufgaben üb. biquadrat. Gleichungen, 1870.

  • Literatur

    E. Jahnke, in: Archiv d. Math. u. Physik 28, 1919/20, S. 1-16 (W-Verz., P);
    ders., in: Verhh. d. Dt. Physikal. Ges. 21, 1919;
    A. Korn, in: SB d. Berliner Math. Ges. 18, 1919, S. 4-12 (P);
    Leopoldina 1919;
    Pogg. III-VI;
    DBJ II (Tl.).

  • Porträts

    Phot. in: Aus d. Gesch. d. Berliner Physik, 1935, Bildserie 1.

  • Autor/in

    Karl Strubecker
  • Zitierweise

    Strubecker, Karl, "Lampe, Emil" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 459-460 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116663103.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA