Lebensdaten
1804 – 1883
Geburtsort
Prag
Sterbeort
Prag
Beruf/Funktion
Fernmeldetechniker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116633670 | OGND | VIAF: 5687836
Namensvarianten
  • Gintl, Julius Wilhelm
  • Gintl, Wilhelm
  • Gintl, Julius Wilhelm
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Zitierweise

Gintl, Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116633670.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Matthias (1758–1836), Buchbindereibes. in P., S d. Matthias, Weinhändler u. Hammergewerke in Graz;
    M Anna (1760–1837), T d. Franz Leitenberger, Mitinh. u. Leiter e. Kattundruckerei in P.;
    Groß-Om Jos. Leitenberger (1730–1802), Kattundruckereibes., Begründer d. Kattundruckerei in Böhmen;
    B Eduard Ferd. (1797–1865), k. k. Landesbaudir. in Laibach, Joh. Frdr. (1800–71), k. k. Landesgeometer;
    Schw Jos. Helene ( Alfred Meißner, 1798–1870, Prof. d. Med. in P.);
    1838 Anna Maria Gullich (1818–48) aus Bürgstein/Böhmen;
    1 S, 4 T, u. a. Wilhelm (s. 2);
    N Heinr. Eduard (1832–92). Eisenbahning. (s. ÖBL).

  • Biographie

    G. studierte seit 1823 an der Universität Prag Philosophie und Physik. Er verschaffte sich durch Privatunterricht die Mittel für sein Studium und erhielt 1829 ein Stipendium für höhere Mathematik an der Universität Wien, wo er unter A. von Ettinghausen sein naturwissenschaftliches Studium abschloß. Ab 1831 war er Privatdozent für Mathematik und Physik an der Wiener Universität und 1836 erhielt er die Lehrkanzel für Physik und angewandte Mathematik an der Universität Graz. Hier wurde er 1837 zum Dr. phil. promoviert. – Seine Lehrtätigkeit in Graz, die er auch auf die polytechnische Schule (Joanneum) ausdehnte, führte ihn zu einer größeren Anzahl wissenschaftlicher Arbeiten auf den Gebieten der Meteorologie, Astronomie und des Magnetismus 1847 als Telegrapheninspektor nach Wien berufen, um den Bau der Telegraphenlinie Brünn-Prag zu übernehmen, konnte er sich Fragen der Telegraphie widmen und wurde 1850 zum Telegraphendirektor bei der Generaldirektion der Kommunikationen ernannt. G. gelangen auf dem Gebiet der Telegraphie bald so wichtige Erfindungen, daß sein Name in der Fachwelt bekannt wurde. Nach der Konstruktion des ersten transportablen Telegraphenapparates für Eisenbahnzüge (1849) erfand er 1853 einen elektrochemischen Telegraphenapparat. Sein Hauptverdienst besteht darin, daß er als erster die Möglichkeit des Gegensprechens (Duplex-Betrieb) erkannte, theoretisch erläuterte und durch Versuche auf der Linie Wien-Prag im Juli 1853 nachwies. Ab 1856 war G. Vorstand des technischen Departements der Direktion der kaiserlich königlichen Staatstelegraphen mit dem Titel eines Direktionsrates. In die gleiche Zeit fallen seine Versuche, ohne Anwendung von Drahtleitungen mit Hilfe des Leitungsvermögens des Wassers zu telegraphieren. Trotz experimenteller Nachweise blieb ihm aber ein praktischer Erfolg versagt. Dennoch war er einer der ersten, die den Wunsch nach einer drahtlosen elektrischen Nachrichtenübertragung praktisch zum Ausdruck brachten. G. schied 1863 aus dem Staatsdienst und verbrachte seinen Lebensabend in Prag|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Wiener Ak. d. Wiss. u. d. Athenäum in Venedig;
    Honorar-Vizepräsident d. Society of arts and industry in London.

  • Werke

    u. a. Das Höhenmessen mit d. Barometer, 1835;
    Ber. üb. das im Nov. 1837 zu Graz beobachtete Sternschnuppenmeteor, in: Baumgartners Zs. 5, 1838;
    Über d. Wirkungen d. Magnetismus durch versch. Körper, in: Holgers Zs. f. Physik 2, 1841;
    Die klimat. Verhältnisse v. Graz aus 10j. meteorol. Beobachtungen abgeleitet, in: Steiermärk. Zs. 4-7, 1837-43;
    Der transportable Telegraph f. Eisenbahnzüge, in: SB d. Wiener Ak. d. Wiss. VI, 1853;
    Der elektro-chem. Schreibapparat d. österr. Telegraphie, ebd. X, 1853;
    Der elektro-chem. Schreibapparat auf d. gleichzeit. Gegenkorr. in e. Drahtleitung angewendet, ebd. XIV, 1854;
    Über d. gleichzeitige Fortpflanzung zweier elektr. Ströme nach entgegengesetzten Richtungen in dems. Leitungsdrahte, ebd.;
    (d. letzten 3 Arbb. auch in: Zs. d. dt.-österr. Telegraphenver. 1 u. 2, 1854/55).

  • Literatur

    W. Brix, Das Telegraphieren auf dems. Draht in entgegengesetzten Richtungen, in: Zs. d. dt.-österr. Telegraphenver. 2, 1855, S. 81;
    K. E. Zetsche, Gesch. d. elektr. Telegr., 1877, S. 476, 552;
    Th. Karrass, Gesch. d. Telegr., 1. T., 1909, S. 114;
    Österr. Postbiogr. VI, Dr. J. W. G., in: Zs. f. Post- u. Telegr. 21, 1914 (P);
    Wurzbach V;
    ÖBL (W, L);
    Pogg. I, III. |

  • Quellen

    Qu.: Archivunterlagen d. Techn. Mus. f. Industrie u. Gewerbe, Wien.

  • Porträts

    P Ölgem. v. A. Trauč, 1901 (Wien, Post- u. Telegraphenmus.).

  • Autor/in

    Heinz Hudler
  • Zitierweise

    Hudler, Heinz, "Gintl, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 403-404 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116633670.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA