Lebensdaten
1871 – 1933
Geburtsort
Marbach/Neckar
Sterbeort
Stuttgart
Beruf/Funktion
Historiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116557885 | OGND | VIAF: 264122149
Namensvarianten
  • Ernst, Viktor
  • Ernst, Victor

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Ernst, Viktor, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116557885.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich, Gerbermeister;
    M Sophie Schwaderer;
    1901 Fanny Nusser;
    2 S, Konrad (* 1903), Prof., Dir. des Psychiatrischen Landeskrankenhauses in Weinsberg, Fritz (1905-63), Prof. der ma. Gesch. in Heidelberg.

  • Biographie

    E. durchlief die evangelisch-humanistischen Seminare Maulbronn und Blaubeuren und studierte seit 1889 im Tübinger Stift Theologie, wurde aber von Dietrich Schäfer an- und herangezogen und bekam, nachdem er noch bei F. Loofs in Halle Kirchengeschichte studiert hatte, den Auftrag, die Archive der Reichsstadt, des Spitals und der Kirchenpflege Biberach zu ordnen, dann, 1896, den hochbedeutenden Briefwechsel des württembergischen Herzogs Christoph herauszugeben. 3 Bände mit Einleitungen, für die Jahre 1550-55, erschienen, während er, 1898-1903, Privatdozent in Tübingen war. Dann wurde er für die Aufgaben der Landesbeschreibung als Historiker an das Statistische Landesamt in Stuttgart berufen. Darum brach mit dem 4. Band (1907) die Arbeit am Briefwechsel ab. An ihre Stelle traten wichtige Untersuchungen zur Verwaltungsgeschichte, vor allem aber solche zur frühmittelalterlichen Sozial-, Verfassungs- und Wirtschaftsgeschichte mit dem Ergebnis: Der niedere (später: ritterschaftliche) Adel habe sich nicht aus der (späteren) Ministerialität, das heißt nicht aus Unfreien, gebildet; er sei der Stand der vielfach bezeugten, von den Rechtshistorikern nicht erkannten Mittelfreien und habe von vornherein eine Ortsgewalt in den Gemeinden innegehabt. Hierbei erörterte E. die Funktion der Sippe, weiterhin aber in einer großen methodischen Untersuchung die Frage nach der Entstehung des privaten Grundeigentums, des bäuerlichen neben dem adeligen, und bereitete schließlich eine Gesamtdarstellung des württembergischen Gemeindewesens vor. – Leiter der Kommission für Landesgeschichte 1921-31.

  • Werke

    Weitere W u. a. Basilius d. Großen Verkehr mit d. Occidentalen, in: Zs. f. KG 16, 1896; Das Biberacher Spital bis z. Ref., in: Württ. Vj.hh. f. Landesgesch. NF 6, 1897, S. 1-112;
    Die Biberacher Kirche vor d. Ref., ebd. NF 7, 1898, S. 34-49;
    Entstehung d. Exekutionsordnung v. 1555, ebd. NF 10, 1901;
    Die direkten Staatssteuern in d. Gfsch. Wirtemberg, in: Württ. Jbb. f. Statistik u. Landeskde. 1904;
    Die Entstehung d. württ. Kirchenguts, ebd. 1911;
    Württ. Oberamtsbeschreibungen, Urach 1909, Münsingen 1912, Tettnang 1915, Riedlingen 1923, Leonberg 1930;
    Zur Besiedelung Oberschwabens, in: Festschr. f. D. Schäfer, 1915, S. 40-63;
    Die Entstehung d. niederen Adels, 1916;
    Mittelfreie, 1920;
    Die Entstehung d. dt. Grundeigentums, 1926; DW.

  • Literatur

    K. Weller, in: Württ. Vj.hh. 39, 1933, S. 358-64;
    Fritz Ernst, V. E., 1935 (P).

  • Autor/in

    Adolf Rapp
  • Zitierweise

    Rapp, Adolf, "Ernst, Viktor" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 631-632 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116557885.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA